Tim S. hat geschrieben:
Diese Polemik ist, denke ich, überflüssig. In der DDR wäre, wie die VORWÄRTS in Rostock, ohne weiteres Federlesen verschrottet worden mangels Mitteln. Aber ich kann schwer akzeptieren, dass die monetären] Interessen aus Osteuropa bzw. auch des Vereins den Denkmalschutz aushebeln.
Adj. mo·ne·tär das Geld betreffend
Die Vorwärts
Sie wurde erneut umgebaut und ging in den Besitz der Jugendorganisation „Ernst Thälmann“ über. Ab dem 15. Mai 1955 lag sie an ihrem Dauerliegeplatz am Mühlendamm in Rostock. Als stationäres Schiff diente sie dort für die nächsten 33 Jahre der Arbeitsgemeinschaft „Junge Matrosen“. Seine letzte Reise machte das Schiff im November 1969 in die Ostsee. Dabei lief es aber nicht als Frachtschiff, sondern lediglich für Aufnahmen eines Kinderfilms der DEFA aus. Für diesen Zweck wurde es in eine „französische“ Orion umbenannt, erhielt einen neuen Unterwasseranstrich in der Warnowwerft und lag kurze Zeit am Passagierkai in Warnemünde.[1]
Obgleich das Schiff 1978 und 1984 in die Kreisdenkmalliste der Stadt Rostock eingetragen war und dies auch am 18. April 1986 bestätigt wurde, konnte der Erhalt nicht durchgesetzt werden. Der Entschluss zur Verschrottung wurde Anfang 1988 bekannt und in der Presse aufgeregt diskutiert. Da aus finanziellen Gründen der Erhalt als Museumsschiff nicht gewährleistet werden konnte, wurden Teile des Schiffes als Andenken geborgen. Der Ruderbock, der Kompass und der Maschinentelegraf wurde in das Traditionskabinett der DSR gebracht. Außerdem fand ein Traditionstreffen am 25. Oktober statt.[2] Am 29. März 1989 ging die letzte Fahrt vom Stadthafen Rostock im Schlepp warnowabwärts zum Kai des VEB Metallaufbereitung Rostock in Marienehe. Dort erfolgte die Verschrottung des Schiffes. Die letzten Sachzeugen des alten Frachtdampfers werden zusammen mit Schiffstagebüchern, Fotos und Dokumenten noch von der Deutschen Seereederei aufbewahrt.
Grüße
paapa