Fehntjer hat geschrieben:Es fallen dann aber Personalkosten und Betriebskosten an die auf alle Fälle höher sind als die Aufliegekosten
Das Schiff in eine Bucht zu legen ist nun einmal nicht kostenlos. Als Beispiel, in Davao berechnet man als lokale Gebühr so um die 100-120 US$ am Tag plus einiger Nebenkosten. Hinzu kommt dann noch ein Agent, der ja letztlich auch sehr gut leben will. Es geht dann aber auch um die Versicherung. So berechnet diese in Davao wegen der Muslims mehr als zum Beispiel Subic, obwohl in Subic die Gefahr von Taifunen besteht, ein kalt aufliegen dort auch nicht zulässig wäre. Sinnigerweise findet man dann allerdings im muslimischen Davao sehr viele Israeli Schiffe
Wer alle Hoffnung auf eine baldige Besserung aufgibt, der packt sie im 4er Pack, warum eigentlich nicht gleich wie beim Bier im 6er Pack ????

Nur noch eine kleine Wachmannschaft und den Strom von einem Schiff. Der Nachteil, die Schiffe sind nicht sofort verfügbar. Den meisten Reedern geht es jedoch darum die Schiffe bei Bedarf sofort von einer Sekunde auf die nächste zur Verfügung zu haben. Von Seiten der Versicherung stellt so ein 4er Pack eben doch ein höheres Risiko dar, was sicherlich dann auch in der Höhe der Versicherungsprämie zum Tragen kommt. Insoweit Blech rostet und einige Wartung fehlt ist bei solchen Schiffen auch mit einigen Schwierigkeiten zu rechnen werden diese wieder in Dienst gestellt. Die Klasse kann hier auch eine Probefahrt verlangen. Wie viel man dann wirklich eingespart hat?
Aus meinen eigenen Erfahrungen fehlt mir leider das Vertrauen in dem was einem die Farbfritzen so versprechen. Besonders in tropischen Gewässern, ruht ein Schiff, das mit dem Bewuchs geht erstaunlich schnell. Ich hätte die Schiffe eher dahin gepackt wo das Wasser so extrem verseucht ist, dass dort absolut nichts mehr wächst, z.B. auf den River bei Schanghai. Was ich zuletzt hatte war ein Schiff was nur 2 1/2 Monate bei Singapur lag und sich dann prompt eine ganze Reihe von Speed Claims einfing. Aus dieser Sicht wohl nicht ganz so verkehrt wenn ein Schiff gelegentlich bewegt wird.
Will man nun sein Schiff sofort verfügbar haben, so kann ich nur so viel Personal reduzieren wie es Besetzungsverordnung zulässt. Da man sowieso meist mit dem Minimum fährt ist das nicht viel, meist in den unteren Rängen, Gehaltseinsparungen sind dabei nur minimal. Es ist nun auch nicht so, dass man ein Schiff über Nacht besetzen kann. Das ging wohl als man noch alles Germanen hatte. Bei den ausländischen Besatzungen geht das nicht ganz so schnell, doch ein erheblicher Papierkrieg bis hin zum erforderlichen Visum.
Genau genommen ein echtes Trauerspiel. Ein warmer Auflieger kostet so um die 3200 – 3500 USD am Tag. Charter heute so um die 3800 – 4200 USD. Das lohnt echt nicht, Schmieröl, Verschleiß und andere Unkosten mehr als die Differenz. Nur aus kaufmännischer Sicht ist es ein geringerer Verlust als wenn man die ganzen Kosten für einen Auflieger aus eigener Tasche bezahlt. Deshalb ist man auch daran interessiert ein Schiff so schnell wie nur möglich, jede Minute zählt, zum On-Hire Punkt zu bringen. Einen Auflieger in einer Bucht muss man erst ausklarieren. Die meisten Charterverträge werden am Freitag ganz spät am Abend abgeschlossen. In exotischen Plätzen wie Davao und Wochenende kann man da auch schnell 2-3 Tage verlieren.