Stena-Line

Rostocker7
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Re: Stena-Line

Beitrag von Rostocker7 »

Moin,

Dan Sten Olsson hat entschieden, dass die STENA CARISMA in der Flotte bleibt. In dem HSS900 steckt zu viel Stena - DNA. Die Entwicklung fand im eigenen Haus statt. Ende der 1980er Jahre heuerte Stig Bystedt bei Stena an. Er kam von der zuvor geschlossenen Werft in Uddevalla und war für seine innovativen Schiffbaulösungen bekannt. Zusammen mit seinem Team entwickelte er bei Stena das HSS1500- und HSS900-Konzept.

Das Schiff wird heute als Lagerraum und gelegentlich als Trainingsobjekt für Polizei und Zoll genutzt.

Spätestens wenn Stena seinen Umzug abgeschlossen hat und die Grundstücke an Göteborg zurück gegeben hat, braucht man für STENA CARISMA eine andere Lösung.

Gruß

Stefan
Chrissi
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Re: Stena-Line

Beitrag von Chrissi »

ZUR CARISMA:
Ja, ist alles OK, danke für die Detail-Infos. Kann auch jeder verstehen dass sie nicht möchten, dass das irgendwer kopiert. Die HSS waren etwas bahnbrechendes ganz Neues. Aber dann hätten sie die Carisma auch selber längst verschrotten können oder irgendwo hinter hohem Zaun in irgendeiner hinteren Ecke eines Frachthafens im Nirgendwo lagern können. Aber nicht einen wertvollen city-nahen Fähr-Kai einer Metropole 15, 16 Jahre lang blockieren mit einem Haufen Schrott... . Und Lager und Training ginge auch gut in irgendeinem Frachthafen. Man stelle sich mal vor, TT oder Scandlines z.B. würden jetzt den freien Anleger der Nynäshamn-Fähren in Rostock 15 Jahre lang blockieren mit irgendeiner alten Schrott-Fähre... . Also Hafen-Blockade ist auch Stena-Strategie, z.B. auch in Gdynia wo die 3. Stena-Fähre nötig ist als Argument, dass es dadurch nicht genug freie Zeiten im Terminal gibt, so dass auch TT-Line dort starten könnte (TT versucht seit Jahren eine Linie Gdynia-Trelleborg zu starten).

zu "Peter Pan" und "Shipspotter96":

NOCH KURZ ZU BORNHOLM:
Die Ystad-Linie läuft mit Express 5 und Express 1 - beide inkl. Kombardoexpress-Doppeldeckbusse an Bord.
Poul Anker ist nur Not-Reservefähre.
Hammershus fährt nach Köge in erster Linie für Fracht - die Anzahl der "normalen" Fahrgäste dort ist sehr sehr sehr klein im Vergleich zu den Vielen die pro Tag mit den Katamaranen fahren. Die allermeisten Bornholmer wollen schnell nach Kopenhagen statt einer langen Seereise.
Auch die Entwicklung der Fahrgastzahlen 1997 1 Mio./Jahr - 2024 2 Mio./Jahr zeigt, dass offenbar die Allermeisten mit den schnellen Katamaranen sehr zufrieden sind. Vor allem die Bornholmer selber fahren jetzt viel öfter mit als früher - weil viel schneller, bequemer (kein mühsamer Umstieg mehr im Hafen Ystad mit dem ganzen Gepäck und Einkaufstaschen in den wackeligen Gelenkbus "Bornholmerbussen") und auch noch viel billiger.

ZUM KATAMARAN INNENDESIGN bzw. AUSSENDECK:
Da haben viele Reedereien und auch die Katamaran-Werften leider nie soooo großen Wert drauf gelegt - das muß aber nicht so sein oder bleiben und es gibt auch positive Ausnahmen. Viele Leute sitzen aber auch gerne in den relativ bequemen Sitzen im Flugzeugstil - die Beinfreiheit und Sitzbreite ist ja viel größer als im Flugzeug.

Die Stena HSS waren innen ähnlich wie "normale" Fähren, man konnte viel rumlaufen, es gab mehrere Ebenen, Restaurant, Cafe, Bar, Shopping, Kids-Club, Internet-Ecke, Bordkino, Trucker-Ecke, Aufzüge, Treppen etc. und diverse Sitzgruppen und Loungebereiche. Sogar teilweise Live-Entertainment. Nur das Außendeck war leider nur ein minimaler Raucherbalkon-Käfig.
Schau Dir mal diese Fahrgast-Videos an - kann man (fast) alles gut sehen - innen und außen - und mit Flugzeug hat es nichts zu tun, die HSS 1500 waren 40 m breit - schon damals ein konstruktives Meisterwerk:
Belfast-Stranrear: https://www.youtube.com/watch?v=2ulQScMjCBM
Rotterdam-Harwich: https://www.youtube.com/watch?v=hDF0qciznBU
Holyhead-Dublin; https://www.youtube.com/watch?v=OWr7Yc_ys84
Und Schiffsrundgang inkl. Brücke leer ohne Fahrgäste: https://www.youtube.com/watch?v=GYq0Mr9E5VE

Wie gesagt, Stena Line, heute leider nur noch traurig den Rest zu sehen vom früher einmal großen Fährliniennetz - aber die HSS waren damals MIT ABSTAND das Beste im Kurzstreckenfährverkehr weltweit. Da gabs auch keine 2 Meinungen, selbst die leitenden Angestellten von anderen Reedereien haben das im Gespräch z.B. auf Messen zugegeben. Man sieht das auch auf den Videos, (fast) alle Fahrgäste gucken fröhlich begeistert staunend... .

Stena hatte das HSS Schiffs-Design auch selber - also andere Reedereien konnten es auch nicht einfach so bestellen oder kopieren. Aber leider dann die falsche Entscheidung nur zu Gunsten langsamer Fracht statt Pax - anstatt diese HSS circa um 2010 herum einmal mit neuer sparsamerer Technik auszustatten - und sie dann jetzt heute gegen neue E-Katamarane zu ersetzen. Stena wäre dann jetzt heute sicher generell der Marktführer und die Nr. 1 auch im Punkt "Pax on Sea" - statt nur noch ein Rumpfnetz mit z.T. völlig überalterten Fähren und fast ohne Service an Bord zu betreiben.

Leider haben viele andere Reedereien oft überwiegend Flugzeugsitze in Katamarane eingebaut - aber das muß nicht so sein.
Und die meisten Katamarane (Mols/Bornholm, Fred Olsen, Armas, Fjord Line, Seajets etc.) haben nur ein (oder zwei) kleines Balkondeck hinten.
Aber die drei neuen großen Balearia-Katamarane Eleonor Roosevelt, Margarita Salas und Mercedes Pinto z.B. haben auch ein relativ großes Außendeck mit Bar, Tischgruppen, Sonnensegel und z.T. auch sogar Sofas bekommen:
E. Roosevelt: https://www.youtube.com/watch?v=36Hn-QrhoOc
M. Salas mit nochmal vergrößerten Aussendeck: https://www.youtube.com/watch?v=ZNZFZEsaMSk
Der neue Kamaran für Gotland bekommt offenbar das größte Katamaran-Außendeck und auch große Innenbereiche über 2 Decks:
https://www.youtube.com/watch?v=fS_9_25bCRg

Es liegt halt daran, was die Manager der Reedereien entscheiden und bestellen. Man könnte auch ein riesiges Außendeck und 0 Flugzeugsitze machen. Oder Buquebus z.B. - die fahren als Konkurrenz zu Airlines - extra ohne Außendeck - aber mit dem größten Tax-Free Shop an Bord um mit dem Shop im Flughafen mithalten zu können.
shipspotter96
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Re: Stena-Line

Beitrag von shipspotter96 »

Chrissi hat geschrieben: Di 16. Dez 2025, 15:36
ZUM KATAMARAN INNENDESIGN bzw. AUSSENDECK:
Da haben viele Reedereien und auch die Katamaran-Werften leider nie soooo großen Wert drauf gelegt - das muß aber nicht so sein oder bleiben und es gibt auch positive Ausnahmen.
Guter Punkt, ich denke gerade an die Außendecks. Offenbar keine Lackierung, nur das rostfreie Aluminium. Das Schiff war damals nagelneu, man konnte auch noch Markierungen vom Bau erkennen. ES sah noch sehr nach Rohbau aus.
Chrissi
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Re: Stena-Line

Beitrag von Chrissi »

Ja, viele Reedereien legen auf Außendecks kaum Wert - das bringt halt keinen (nur wenn eine Sundeck-Bar offen ist) Zusatz-Gewinn, kostet aber viel Crew-Arbeit z.B. zum Reinigen der großen Flächen, Gartenmöbel, Mülleimer ausleeren usw. .

Und 99% der Fahrgäste draußen vor Abfahrt im Hafen sind meist spätestens wenige Minuten nach Abfahrt drinnen... .

Stena hat doch jetzt wieder die Ben My Chree bis Anfang Mai gechartet und der geplante 3-Schiffs-Verkehr von Isle of Man startet dann erst danach.
Die Nordica muß in der Zeit E-Flexer und Superfasts Werftaufenthalte ersetzen.
https://stenalinefreight.com/timetable/ROFI/

Also die Route Rosslare-Fishguard läuft weiter - aber quasi nur noch mit kleinstmöglicher 125m Fähre.
Die 666 Pax-Kapazität ist ein theoretischer Wert wieviele Schwimmwesten da sind - bereits mit nur ca. 100 Personen an Bord fühlt es sich überfüllt an und wenn überhaupt noch irgendwo ein Stuhl frei ist muß man sich zu fremden Leuten 4 Stunden lang an den Tisch setzen.
Voraussichtlich im Herbst soll immerhin ein neuer Anleger in Fishguard kommen.

Auch diese Stena-Linie schrumpft leider immer weiter - da fuhren früher richtig große und damals moderne Komfortfähren wie z.B. Stena Felicity und Konigin Beatrix in Kombi mit schnellen Katamaranen wie Stena Lynx - dann bis vor wenigen Jahren immerhin noch mit der Stena Europe. Die renovierte ex Japanfähre Nordica bietet aber nur noch eine kleine "Fast-Food-Abholtheke" - ähnlich wie eine Mini-Filiale von Mc Donalds z.B. im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Nur für Trucker gibt es noch eine "Tablett-Schieben-Kantine" mit normalem Essen und ca. 70 Sitzen.

Statt daraus eine attraktive "Irland-Wales+Bristol" Tax-Free-Shopping Route zu machen mit eigenen Fährbussen ab/bis Dublin - Cardiff/Swansea/Newport/Bridgend/Bristol.
Greater Dublin Area hat 2,1 Mio. Einwohner und die 5 anderen Städte zusammen 1,35 Mio. .
Zum Vergleich: Malmö, Helsingborg, Landskrona, Lund und Trelleborg haben zusammen unter 700.000. Greater Kopenhagen 1,4 - 1,9 Mio. je nachdem wie man zählt.

Das wäre wirklich also richtig viel Potential und Flixbus gibt`s nicht, Züge existieren nicht oder sind sehr sehr langsam und teuer und Flugverbindungen existieren auch (fast) nicht.
DublinCity-RosslareHafen wären nur 100 Minuten mit Bus - und Fishguard-Bristol 2,5 Stunden, Fishguard-Swansea nur 80 Minuten und Fishguard-Cardiff 2 Stunden. Also alles attraktive Fahrzeiten die bequem im Bus zu fahren sind. Und würde die Fähre z.B. 22 Knoten fahren statt nur sehr langsame 15 Knoten wäre es auch Fahrzeitmäßig ein sehr attraktiver Tagesausflug sowohl für Iren als auch für Waliser und Engländer aus Bristol.

Mit billigen Tickets (alle Fähren in der irischen See sind super-teuer, Fußgänger one-way meist ca./über 45,- !, deswegen fährt da nur mit wer unbedingt muß, z.B. 1 x im Jahr zu Weihnachten) würden viele normale "von A nach B Reisende" viel viel öfter mitfahren und natürlich auch ganz viele Shopping-Rentner und Hausfrauen von beiden Seiten - wenn ein großer und wirklich billiger (d.h. Aldi/Lidl/Kaufland-Preise) Tax-Free Shop an Bord wäre. Besonders in Wales und England sind fast alle Lebensmittel und Getränke seit dem Brexit deutlich teurer als in Europa und sehr viele Leute dort müssen wirklich mit jedem einzelnen Pence rechnen.

Leider werden die wirklich sehr sehr großen Möglichkeiten mit Shopping-Touris heutzutage von (fast) allen Reedereien total unterschätzt, auch von Stena. Aber für 45 Euro (!) one-way zu Fuß für eine sehr langsame 25/27 Jahre alte Fähre (fast) ohne Service und Komfort an Bord fährt natürlich (fast) niemand mit. 2 Personen hin+rück z.B. am 14.Jan. (also in der allergrößten Nebensaison) würden unglaubliche 134,- Euro kosten (auf Stenaline.se) - und das ist schon inkl. "Daytrip-Rabatt" gerechnet. Für das Geld kann man von Dublin aus natürlich durch ganz Europa hin und zurück fliegen. So macht Stena auch diese Fährlinie natürlich extra kaputt und kann dann irgendwann in der Zukunft immer sagen: "Wir müssen die Route jetzt schliessen weil kaum noch jemand mitfährt".
PeterPan
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Re: Stena-Line

Beitrag von PeterPan »

Nun ist Stena Line im Zugzwang.

Finnlines, PolSca und TT haben ihre Neubauten bestellt oder sie sind sogar schon im Zulauf.

Nur Stena investiert auf der Rostock-Trelleborg Strecke nicht in neue Schiffe, während fast überall im Streckennetz neue E-Flexer eingeführt werden.

Ja, aktuell gibt es keine E-Flexer mit Schienen, aber das dürfte technisch machbar sein.
Chrissi
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Re: Stena-Line

Beitrag von Chrissi »

Also E-Flexer gibt es nur 2 für die Karlskrona-Linie und nur 3 insgesamt für 2 Routen in der irischen See.

Und ansonsten besteht die ganze Stena Fährschiffsflotte aus relativ alten oder sehr alten Fähren... .

Und ich gehe davon aus, dass sich da auch in den nächsten Jahren nichts dran ändert.
Sie schrumpfen seit Jahrzehnten das Netz und fahren die alten Fähren bis zum Ende.

Habe jetzt noch einen neuen Entwurf von Stena gefunden: Ein Mini-E-Flexer 140 !
Traurigerweise auch noch mit Foto-Simulation in Göteborg.
ttps://scontent-dus1-1.xx.fbcdn.net/v/t39.30808-6/584284662_1387746193143127_1828546284488702711_n.jpg?_nc_cat=107&ccb=1-7&_nc_sid=127cfc&_nc_ohc=oyzrk0GxmXoQ7kNvwEoNcpL&_nc_oc=AdnbmuSZRi_-z_qTtPik4WD-uzkNIuX8vtPlQj0fhrEs8BEKlqgWin7au-nl-w3_59gYJeHlnJwoIdJuUdROYVU-&_nc_zt=23&_nc_ht=scontent-dus1-1.xx&_nc_gid=L2X5makmGmuG9OCZXNBVPw&oh=00_AflZnGBTmiTjZ7apVdKgXQPYYhKWnDahn6W5ld6iWCcmPg&oe=694F23E6

Also das ist tatsächlich denkbar, dass sie solche kleinen quasi Fracht-Fähren irgendwann bestellen für die kleineren Routen
Grena-Halmstad, Frederikshavn-Göteborg und Rosslare-Fishguard.

Kann man dann als normaler Reisender alles komplett vergessen - ist sehr sehr sehr frachtorientiert für nur noch max. 140 Personen an Bord.
Also da wird es dann nur eine kleine Kantine geben für die Trucker und ein paar Kabinen und das wars.

Mir wäre es grundsätzlich lieber wenn Stena die Routen verkaufen würde statt sie nur immer noch mehr weiter runter zu schrumpfen und andere Reedereien machen dann wieder richtig große attraktive Fährlinien draus - attraktiv und mit zeitgemäß schnellen Fahrzeiten für alle Reisenden und alle Arten von Transportmitteln. Grena und Frederikshavn wären z.B. sehr gut für Molslinjen geeignet. Grena-Halmstad ginge mit neuem E-Kat mit 41 Knoten in nur 105 Minuten statt heute in 4:35 Stunden mit Stena Line ! Wäre mit Kombardoexpress auch die schnellste Route Aarhus-Stockholm/Göteborg. Und bei Stena dürfen Fußgänger gar nicht mehr mit auf dieser Linie ! Auch an solchen Sachen sieht man den Niedergang - ab Grena fuhren früher 2 große Fähren von Lion Ferry, das war auch richtig attraktiv für deutsche Schwedenurlauber - in maximal 4 Stunden. Und wenn Stena diese Linie nicht irgendwann ganz einstellt kommt höchstens noch so ein Mini-E-Flexer 140... - oder Stena Vinga.

Aber andererseits - Stena ist ein "Fähren-Ankündigungsmeister" - oder "Fähren-Entwurfsmeister".
Es gibt schon seit vielen Jahren auch die Entwürfe Stena Elektra, E-Flexer 300, E-Flexer 500 usw. - bestellt ist davon aber noch gar nichts.
Weder für Stena selber - noch für irgendeine andere Reederei.

Ich denke auch für viele andere Reedereien ist das klassische E-Flexer-Design inzwischen optisch "zu billig, zu einfach, zu wenig spektakulär".
Es fehlt quasi das wirklich neue Modell, eine Art E-Flexer 2.0 - andere Neubauten (z.B. Interislander, Grimaldi/Minoan, Finnlines, Corsica-Bastia-Max., La Meridionale, Spirit of Tasmania usw.) machen halt optisch deutlich mehr her - wirken deutlich moderner. Und dass Stena an der Breite von 27,80m nichts ändern kann ist auch ein Nachteil.
Torge
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Re: Stena-Line

Beitrag von Torge »

Ich würde gern mal „eine Lanze für Stena brechen“

Stena ist eine der größten familiengeführten Unternehmen in Schweden und beschäftigt weltweit über 20.000 Mitarbeiter. Der Konzern ist vielseitig aufgestellt und die Fährsparte ist nur ein Teil vom großen Ganzen. Der letzte bekannte Umsatz war 2024 ca. 8-9 Milliarden Euro !!!

Ich denke, dass Stena in Göteburg genau weiß, wo man Geld verdienen kann und wo nicht. Das Fährgeschäft hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr verändert (kein Taxfree, Konkurrenz durch Fluggesellschaften, ……) ….. ich würde mir auch wünschen, dass man Dutyfree zwischen Kiel und Göteburg nutzen könnte und dementsprechend schönere Schiffe zwischen Deutschland und Schweden fahren….. Aber der Schwerpunkt ist nun einmal die Fracht geworden und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

Stena A Olsen hat einmal gesagt: Schöne Schiffe sind nur wichtig in der Bilanz ….

Jede Reederei versucht natürlich, das Beste für sich heraus zu holen und dementsprechend agieren sie.

Ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten und kommt gut ins neue Jahr!
Norbert Möller
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Re: Stena-Line

Beitrag von Norbert Möller »

Beitrag von Chrissi in den Stammtisch verschoben.
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Re: Stena-Line

Beitrag von Luxuswampe »

Chrissi hat geschrieben: Mo 22. Dez 2025, 14:14 Also E-Flexer gibt es nur 2 für die Karlskrona-Linie und nur 3 insgesamt für 2 Routen in der irischen See.

Und ansonsten besteht die ganze Stena Fährschiffsflotte aus relativ alten oder sehr alten Fähren... .

Und ich gehe davon aus, dass sich da auch in den nächsten Jahren nichts dran ändert.
Sie schrumpfen seit Jahrzehnten das Netz und fahren die alten Fähren bis zum Ende.

Habe jetzt noch einen neuen Entwurf von Stena gefunden: Ein Mini-E-Flexer 140 !
Traurigerweise auch noch mit Foto-Simulation in Göteborg.
ttps://scontent-dus1-1.xx.fbcdn.net/v/t39.30808-6/584284662_1387746193143127_1828546284488702711_n.jpg?_nc_cat=107&ccb=1-7&_nc_sid=127cfc&_nc_ohc=oyzrk0GxmXoQ7kNvwEoNcpL&_nc_oc=AdnbmuSZRi_-z_qTtPik4WD-uzkNIuX8vtPlQj0fhrEs8BEKlqgWin7au-nl-w3_59gYJeHlnJwoIdJuUdROYVU-&_nc_zt=23&_nc_ht=scontent-dus1-1.xx&_nc_gid=L2X5makmGmuG9OCZXNBVPw&oh=00_AflZnGBTmiTjZ7apVdKgXQPYYhKWnDahn6W5ld6iWCcmPg&oe=694F23E6

Also das ist tatsächlich denkbar, dass sie solche kleinen quasi Fracht-Fähren irgendwann bestellen für die kleineren Routen
Grena-Halmstad, Frederikshavn-Göteborg und Rosslare-Fishguard.

Kann man dann als normaler Reisender alles komplett vergessen - ist sehr sehr sehr frachtorientiert für nur noch max. 140 Personen an Bord.
Also da wird es dann nur eine kleine Kantine geben für die Trucker und ein paar Kabinen und das wars.

Mir wäre es grundsätzlich lieber wenn Stena die Routen verkaufen würde statt sie nur immer noch mehr weiter runter zu schrumpfen und andere Reedereien machen dann wieder richtig große attraktive Fährlinien draus - attraktiv und mit zeitgemäß schnellen Fahrzeiten für alle Reisenden und alle Arten von Transportmitteln. Grena und Frederikshavn wären z.B. sehr gut für Molslinjen geeignet. Grena-Halmstad ginge mit neuem E-Kat mit 41 Knoten in nur 105 Minuten statt heute in 4:35 Stunden mit Stena Line ! Wäre mit Kombardoexpress auch die schnellste Route Aarhus-Stockholm/Göteborg. Und bei Stena dürfen Fußgänger gar nicht mehr mit auf dieser Linie ! Auch an solchen Sachen sieht man den Niedergang - ab Grena fuhren früher 2 große Fähren von Lion Ferry, das war auch richtig attraktiv für deutsche Schwedenurlauber - in maximal 4 Stunden. Und wenn Stena diese Linie nicht irgendwann ganz einstellt kommt höchstens noch so ein Mini-E-Flexer 140... - oder Stena Vinga.

Aber andererseits - Stena ist ein "Fähren-Ankündigungsmeister" - oder "Fähren-Entwurfsmeister".
Es gibt schon seit vielen Jahren auch die Entwürfe Stena Elektra, E-Flexer 300, E-Flexer 500 usw. - bestellt ist davon aber noch gar nichts.
Weder für Stena selber - noch für irgendeine andere Reederei.

Ich denke auch für viele andere Reedereien ist das klassische E-Flexer-Design inzwischen optisch "zu billig, zu einfach, zu wenig spektakulär".
Es fehlt quasi das wirklich neue Modell, eine Art E-Flexer 2.0 - andere Neubauten (z.B. Interislander, Grimaldi/Minoan, Finnlines, Corsica-Bastia-Max., La Meridionale, Spirit of Tasmania usw.) machen halt optisch deutlich mehr her - wirken deutlich moderner. Und dass Stena an der Breite von 27,80m nichts ändern kann ist auch ein Nachteil.
Moin,

Nur mal zur generellen Einordnung deiner zahlreichen und sehr wortreichen Beiträge zu Stena Line:

1) der „billig erscheinende“ E-Flexer ist inzwischen in 15 verschiedenen Einheiten für 6 Reeder in Fahrt bzw. im Bau. So schlecht kann das Design also nicht sein!

2) wie definierst du „alt“ bzw „uralt“ bei RoPaxen bzw RoRo-Fähren? Ich denke dir ist bewusst diese Einheiten eine höhere Lebenserwartung haben als beispielsweise Bulker oder Containerschiffe. Dies hat vielfältige Gründe (geringere Materialbelastung, höhere Anschaffungskosten, komplexe Technik etc.). Ein Blick auf die Stena-Flotte zeigt dann - neben den 5 bekannten E-Flexern - folgendes Bild:

Hollandica/Brittanica gebaut 2010
Transporter/Transit gebaut 2011
Adventurer/Scandinavica gebaut 2003
Nordica gebaut 2000
Superfasts gebaut 2002
Vinga gebaut 2005
Forerunner/Forecaster gebaut 2003
Germanica gebaut 2002
Baltica/Scandinavica gebaut 2005/2006
Futura/Connecta gebaut 2025
Flavia/Horizon gebaut 2006 bzw 2008

Das sind alles Einheiten mit einer ordentlichen Restlaufzeit, keine Uraltfähren!

Die einzigen wirklich alten Kandidaten sind also die Nautica (1986), Spirit (1987) und Danica (1983). Die anderen Ladies aus den 80ern (Saga, Europe, Gothica, Urd) haben die Flotte unlängst verlassen.

3) und vielleicht der wichtigste Punkt, das Alter eines Schiffes sagt nur wenig über seinen Zustand und seine Sicherheit und Ausstattung aus. Als Nautiker kann ich dir sagen das ich teilweise auf deutlich älteren Einheiten unterwegs war die sehr viel besser in Schuss waren als jüngere Schiffe. Stena investiert regelmäßig in seine Flotte und hält das Level hoch. Das die Stena Danica mit inzwischen 43 Jahren noch im täglichen Planbetrieb bestehen kann ist ein Zeichen von gutem Personal an Bord, guter Wartung und regelmäßiger Instandhaltung.

4) Der Markt hat sich - wie Torge vollkommen richtig schon erläutert hat - in den letzten Jahren massiv geändert. Die Reeder machen nun mal einen Grossteil Ihres Umsatzes mit Fracht. Fusspassagiere für 5 Euro pro Überfahrt fallen im Gesamtergebnis nicht ins Gewicht. Und ob die dann live Musik mögen oder nicht ist vollkommen irrelevant.

5) nur der guten Ordnung halber handelt es sich bei der Stena Nordica nicht um eine „ehemalige Japan Fähre“, sondern um die ehemalige „European Ambassador“ von P&O. Bis zum Erwerb durch Stena hat dieser Ropax meines Wissens nach sein ganzes Leben in der irischen See verbracht.

6) Stena Line ist ein inhabergeführtes Unternehmen das sich seit Jahrzehnten im Markt behauptet, sichere Arbeitsplätze bietet und seine Schiffe auf höchstem Sicherheitsniveau in Fahrt hält. Anstatt die angeblich falschen Entscheidungen aus Göteburg gemütlich vom Sofa aus zu kommentieren habe ich vor der Entwicklung dieses Unternehmens Respekt (auch wenn ich dir insoweit Recht geben muss das die Entwicklung einzelner Linien nicht wirklich schön ist).

7) zu deinen planwirtschaftlichen Ergüssen und fabulierten Eingriffen in die freie Marktwirtschaft schreibe ich besser nichts…

Ach ja, falls du fragst wie ich meinen Kommentar begründe. Ich bin zwischenzeitlich knapp 2 Jahre für Stena gefahren. Ein toller Arbeitgeber, höchst professionell und eine beeindruckende Sicherheitsbilanz. Ich würde da jederzeit wieder an Bord gehen.

Du hast ja sehr viel Kritik an Stena Line rausgehauen. Worauf basiert denn dein Wissen? Eine Fährfahrt im Jahr vermute ich….

In diesem Sinne frohe Weihnachten

LW
shipspotter96
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Re: Stena-Line

Beitrag von shipspotter96 »

Ist doch gut, wenn man viele Entwürfe wie die C-Flexer oder Mini-E-Flexer-Klasse in der Schublade hat. Die E-Flexer-Klasse hat sich als sehr flexibel erwiesen und man baut Schiffe verschiedersder Größe basierend auf diesem Entwurf. Ob sich eine Nachtrage nach den Mini--E-Flexern ergibt und die Schiffe bestellt werden, wird die Zukunft zeigen. Auch wenn es mir lieber wäre, dei Schiffe würden in Europa gebaut werden.

https://stenaroro.com/cases/e-flexer/


Wirkt das Design billig und ist für viele Reedereien nicht attraktiv? Das sehe ich wie mein Vorredner, so viele Fährschiffe einer Klasse für verschiedenste Reedereien sieht man selten.


Zur 'Stena Elektra': Da heisst es auf der Website von Stena RoRo, dass das erste Schiff solle spätestens 2030 zwischen Göteborg und Frederikshaven zu Einsatz kommen und 2025 bestellt werden. Sieben Tage hat das Jahr ja noch...

https://stenaline.com/stena-elektra-fro ... to-vessel/

Mal sehen, ob in den nächsten Jahren noch mehr E-Flexer-Neubauten folgen. Vielleicht zwischen Rostock und Trelleborg? Oder zwischen Kiel und Göteborg? Zu meiner Überraschung musste ich aber gerade feststellen, dass die 240-Meter-E-Flexer weniger Fracht aufnehmen können als die aktuelle 'Stena Germanica' (IMO 9145176) und 'Stena Scandinavica' (IMO 9235517), geschweige denn die 'Stena Hollandica' (IMO 9419163) und die 'Stena Britannica' (IMO 941917599) die in etwa genau so lang sind. Muss man die E-Flexer vielleicht noch mal etwas überarbeiten.
https://en.wikipedia.org/wiki/E-Flexer- ... ifications (3.600 Spurmeter)
https://de.wikipedia.org/wiki/Stena_Ger ... iff,_2001) (3.900 Spurmeter)
https://de.wikipedia.org/wiki/Stena_Sca ... iff,_2003) (4.220 Spurmeter)
https://de.wikipedia.org/wiki/RoPax_55 (5.566 Spurmeter)
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