Stena-Line

Johannes7
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Re: Stena-Line

Beitrag von Johannes7 »

Chrissi hat geschrieben: So 14. Dez 2025, 15:47 [...]
Und dann immer das Thema "mangelnde Seetüchtigkeit" von Katamaren. Die fahren heute ganzjährig u.a. auch [...]nach Bornholm, [...].
Und natürlich schaukelt es dann an Bord - aber es ist technisch kein Problem. Und bei "Superstürmen" fahren die normalen Fähren ja auch nicht.
[...]
Wer mit "stark schaukeln" Probleme hat, bleibt dann eben besser zu Hause - egal ob mit normaler Fähre oder Katamaran.
[...]
Nö. Wenn die Cats von Ystad-Rönne wegen Sturm ausfallen, muss die POVL ANKER ran.
Da kann wer sagen, was er will. Selbst die dortige Insulaner schwören auf sie.

Bei Sturm entschiedet am Ende der Kapitän.
Man kann doch den Passagieren, der Besatzung und der Ladung nicht alles zumuten.

Tschö,
Johannes
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shipspotter96
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Re: Stena-Line

Beitrag von shipspotter96 »

Neues zum Umbau der drei Frachtfähren:
shipspotter96 hat geschrieben: Di 17. Jun 2025, 14:25 Als erstes Schiff der Stena 4Runner Mk II-Serie wurde der Umbau der 'Stena Foreteller' (IMO 9214666) bei CMI Weihai abgeschlossen. Das Schiff soll nun zwischen Europort (Rotterdam) und Immingham zum Einsatz kommen und dort die 'Stena Forerunner' (IMO 9227259) ersetzen, die anschließend umgebaut wird.
Mittlerweile ist auch der Umbau der 'Stena Forerunner' abgeschlossen. Sie befindet sich aktuell auf dem Rückweg nach Europa. Das letzte AIS-Signal stammt vom 7. Dezember und zeigt sie vor der Küste Namibias.
https://www.shippax.com/en/news/stena-f ... plete.aspx


Marinetraffic gibt ab:
Departure from Weihai: ATD 2025-11-11 14:27 (UTC+8)
Arrival at Harwich: ETA 2025-12-27 20:00 (UTC+0)
https://www.marinetraffic.com/de/ais/de ... FORERUNNER

Zwischenzeitlich lag sie auf Reede in Singapur:
ATD Singapore Anch. 4, Singapore: Nov 19, 22:47 UTC (25 days ago)
ETA Harwich: Dec 27, 20:00 (in 13 days)
https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/9227259

Die 'Stena Forecaster' (IMO 9214678) fährt gerade von Tunis nach Marsaxlokk, ist also offenbar noch nicht auf dem Weg zur Werft.

Auf diesen Bildern kann man gut erkennen, wie sich der Umbau auf das Äußere der Schiffe auswirkt.
https://www.shipspotting.com/photos/379 ... tBy=newest
https://www.shipspotting.com/photos/391 ... tBy=newest


Im NOK habe ich schon häufiger Schiffe von dieser Klasse gesehen, hier mal die 'Stena Foreteller' nahe Landwehr, natürlich lange vor dem Umbau.
Bild
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Torge
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Re: Stena-Line

Beitrag von Torge »

Stena Forecaster ist seit 2022 verchartert und wird meines Erachtens auch nicht so umgebaut wie Stena Forerunner und Foreteller.
shipspotter96
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Re: Stena-Line

Beitrag von shipspotter96 »

Ja, du hast Recht. "Stena Line to increase cargo capacity by 30% on Stena Forerunner and Stena Foreteller" heisst es von Stena Line. Wenn nur diese beiden Schiffe umgebaut werden und die für Stena Line im Einsatz sind, bedeutet das wohl, dass die nicht so schnell mal wieder den NOK passieren.

https://news.cision.com/stena-line/r/st ... a,c3975035
Chrissi
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Re: Stena-Line

Beitrag von Chrissi »

"Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es einen Markt für schnelle Verbindungen zwischen Deutschland und Schweden gibt.
Wer schnell sein möchte, nimmt den Tunnel oder das Flugzeug. ((...))
Das ist bei den Katamaran mit E-Antrieb nichts anderes. Mit der gleichen Energie lassen sich deutlich größere aber langsamere Fähren betreiben.
Erstmal geht der Trend überall zu großen konventionellen Fähren, siehe z.B. TT mit den beiden avisierten Neubauten.
"

Der Luftverkehr hat sich inzwischen wieder teilweise verändert - auch "Billig"-Flüge sind heute meist deutlich teurer als z.B. 2000, 2005 oder 2010. Früher bin ich z.B. mit Ryanair, Norwegian u.a. Billig-Airlines zu den 3 Stockholmer oder Osloer Flughäfen geflogen. Diese Verbindungen gibt es (fast) alle nicht mehr. Ryanair fliegt nur noch Köln und Baden-Baden-Stockholm z.B. - Norwegen geht gar nicht mehr. Flugzeuge werden da eingesetzt, wo sie den meisten Gewinn machen - Gedanken wie ein möglichst vollständiges Streckennetz spielen keine Rolle. Die letzte Regierung wollte weniger Flüge ab/bis Deutschland - und das haben sie geschafft mit höheren Steuern und Gebühren etc. . D.h. gerade alle Flugrouten DEUTSCHLAND-SKANDINAVIEN sind vergleichsweise sehr teuer geworden.

Und im Flugzeug kannst Du alles mit Gepäck vergessen. Auch die anderen Airlines nehmen heute sehr hohe Extra-Gebühren für jeden Koffer.
Also das Flugzeug bleibt auf diesen Routen etwas für Geschäftsreisende - da ist Zeit = Geld - und z.B. Familienbesuche wo das Datum ewig vorher feststeht. Ein norwegischer/schwedischer Studeent in Berlin der z.B. Weihnachten nach Hause zu den Eltern fliegt, der bucht dann quasi als erster den Flug noch zu relativ billigen Preisen viele Monate im voraus - und sein Gepäck läßt er in der Studentenbude in Berlin.

Und gerade Schweden ist ein Land wo man gerade in der Fläche ohne Auto doch ziemlich aufgeschmissen ist - also das Auto ist schon das wichtigste Verkehrsmittel. Der Fehmarnbelt-Tunnel wird generell mehr Verkehr auf der E47 bringen als heute - aber von Ostdeutschland, Tschechien, Österreich, Slowakei usw. wäre ein Katamaran Rostock-Trelleborg (oder Ystad) insgesamt doch schneller und auch komfortabler. 2:20 Stunden Pause auf einer Fähre sind sehr angenehm - da kann man in Ruhe was essen ohne Zeitdruck, bisschen rumlaufen usw. . Aber alles länger als 3 Std. ist ätzend langweilig und hält nur auf.

Und der Trend geht generell zu Katamaranen - nur in der südlichen Ostsee setzen bis jetzt alle auf möglichst große frachtorientierte normale Fähren.
Zähl mal europaweit alle Katamarane im Einsatz durch 1995, 2005, 2015, 2025 - es sind insgesamt immer deutlich mehr geworden.
Beispiel BALEARIA (ohne Armas gerechnet): 1997 0 Katamarane - 2027 11 Katamarane
Beispiel ARMAS: 1997 0 Katamarane - 2025 4 Katamarane (diese 4 gehen jetzt zu Balearia, die haben dann 15)
Beispiel FRED OLSEN: 1997 0 Katamarane - 2025 8 Katamarane (inklusive Trimarane)
Beispiel MOLSLINJEN: 1995 0 Katamarane - 2025 3 Katamarane
Beispiel BORNHOLMSLINJEN: 1995 0 Katamarane - 2025 2 Katamarane (vielleicht nehmen sie ab 2028 noch einen "Alten" von Mols nach Sassnitz ?)
Beispiel DFDS: 2015 0 Katamarane - 2025 4 Katamarane
Beispiel VIRTU FERRIES: 1995 0 Katamarane - 2025 2 Katamarane
Beispiel SEAJETS: 1995 0 Katamarane - 2025 8 Katamarane
Dazu gibt es noch eine Reihe von Reedereien die von 0 Katamarane auf 1 Katamaran dauerhaft gegangen sind, z.B.
Fjord Line, Irish Ferries, Dest.Gotland (im Bau), Steam Packet (Isle of Man), Hellenic Seaways oder Golden Star Ferries.

Also vor allem in Südeuropa - und vor allem zu Inseln - sind immer größere Katamarane stetig weiter auf dem Vormarsch und ersetzen nach und nach auch "normale" Fähren. Wer hätte z.B. noch vor kurzem gedacht, dass ein Logistik-Konzern wie DFDS mehrere Katamarane auf verschiedenen Routen in Europa einsetzt ? Und angeblich auch noch welche bestellen möchte für die Dover-Routen ?

Aber speziell in der südlichen Ostsee tun sich alle Reedereien schwer damit, jetzt nochmal Katamarane zu bestellen. Da war ab 1996 der große erste Katamaran-Boom - alle wollten damals sofort mit dabei sein so schnell wie möglich. Alles war egal, Hauptsache schnell bestellen um nicht zu spät dran zu sein gegenüber anderen Reedereien. Stena hatte die 4 HSS und TT, Scandlines, Polferries und Bornholm jeweils 1 Katamaran - aber diese erste Generation von noch meist relativ kleinen Katamaranen war teilweise gar nicht für die Routen geeignet weil zu lange Distanzen und haben auch pro PKW einfach noch zu viel Treibstoff gebraucht um bezahlbare Ticketpreise mit Gewinn anzubieten. Auch gab es hausgemachte Probleme die leicht behoben hätten werden können, bei TT z.B. waren mit nur 540 Sitzen für 175 PKW vor allem in Schulferien zu wenig 2.Klasse Sitze an Bord - und der hohe Zuschlag für Business-Klasse im Oberdeck war für Urlauberfamilien im Sommer unbezahlbar. D.h. die Fähre war dann selbst im Sommer oft nicht ganz voll. Stena hatte die Kapazitäten besser kalkuliert, der kleine HSS 900 Carisma hatte Platz für 200 PKW und 900 PAX.

Das ist aber jetzt 30 Jahre später mit Elektroantrieb, der Möglichkeit auch LKW mitzunehmen und mit um ein vielfaches größeren PKW-Kapazitäten eine völlig andere Situation. Und auch gegenüber "normalen" Elektrofähren haben Katamarane die großen Vorteile geringere Baukosten, leichteres Gewicht, geringere Crew, bessere Wendigkeit, viel kürzerer Bremsweg - und eben die hohe Geschwindigkeit. 40 Knoten oder mehr als Servicespeed - das hat sich bei Monohullfähren bis jetzt nicht bewährt (z.B. bei Color Lines/Buquebus "Silvia Ana L"). Diese schnellen Monohullfähren mit über 30 Knoten wie z.B. die Typen Superseacat, Gotlandia 2 oder Auqastrada - das war eine Sackgassen-Entwicklung - da kommt nichts Neues mehr schon seit sehr vielen Jahren.

Stena Line (hier im Thema geht es ja um Stena) hatte ab 1996 mit dem HSS die beste Kurzstreckenfähre der Welt - nur leider haben sie teilweise die falschen Routen ausgewählt (Ramsgate-Vlissingen wäre perfekt für Katamarane - aber Rotterdam-Harwich war zu lang) und sie waren nicht bereit diesen Fährtyp dann weiter zu entwickeln mit nach und nach immer sparsameren Antrieben und noch größeren Kapazitäten usw. . Vergleich:
1996 STENA HSS 1500: 375 PKW - 1500 PAX - 40 Knoten
2027 MOLSLINJEN E-KAT: 500 PKW - 1500 PAX - 40 Knoten
Wir sind mit dem Transportsystem Fähre in Punkto Kapazität also jetzt nur wenig weiter, als wir vor 30 Jahren schon mal waren.

Stena war eigentlich immer gut auch im "Fähren entwickeln" - hätten sie bloß den HSS die letzten 30 Jahre immer weiter entwickelt, dann würde es heute sicher schon längst Super-Katamarane geben für über 800 PKW (bzw. entsprechenden LKW-PKW Mix) und über 2000 PAX über 40 Knoten.
Eine möglichst große Kapazität ist der Schlüssel zum Erfolg - ähnlich wie bei Kreuzfahrtschiffen.
Je mehr Leute mitfahren können umso billiger können die einzelnen Tickets kalkuliert werden.
Und mit solchen Super-Katamaranen - da würden sicher z.B. auch viele andere Reedereien mehr - wie z.B. auch nach Corsica und Sardinien - anfangen zu wechseln von normalen Fähren zu Katamaranen.
Nachts mit Komfort-Cruise-Fähre ist OK - aber wenn es tagsüber in 2, 3 Stunden ginge würde viele Kunden gerne auch mit Katamaran fahren.

Wenn denn wirklich mal irgendwann Stena mit der ELEKTRA kommen sollte, wäre es interessant zu sehen wenn Mols parallel mit seinen Katamaranen dieselbe Route fahren würde. Aber das wird nicht passieren.
Torge
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Re: Stena-Line

Beitrag von Torge »

shipspotter96 hat geschrieben: Mo 15. Dez 2025, 08:14 Ja, du hast Recht. "Stena Line to increase cargo capacity by 30% on Stena Forerunner and Stena Foreteller" heisst es von Stena Line. Wenn nur diese beiden Schiffe umgebaut werden und die für Stena Line im Einsatz sind, bedeutet das wohl, dass die nicht so schnell mal wieder den NOK passieren.

https://news.cision.com/stena-line/r/st ... a,c3975035
Damals waren die beiden ja an Transfennica verchartert, aber durch den Einsatz & Erweiterung der Kapazität werden sie sicherlich länger im Ärmelkanal eingesetzt …
PeterPan
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Re: Stena-Line

Beitrag von PeterPan »

Ist natürlich eine subjektive Meinung, aber für mich ist Rostock-Trelleborg im Katamaran völlig uninteressant.

Ich habe einmal den Skåne Jet genommen und würde mir das nie wieder antun auf längeren Strecken als 90min

Warum?

Alle Katamarane haben nur hinten ein Außendeck, auf dem es brechend voll ist. Nach vorne oder zur Seite sieht man gar nichts und innen ist es sehr kompakt, um es positiv zu formulieren.

Für die meisten Urlauber ist die Fähre eine bewusste Wahl und die Überfahrt Teil des Urlaubs. Ein Katamaran ist nur schnelle Massenbeförderung. Da kann ich mich auch in einen Billigflieger quetschen...

Bei den Liniengesellschaften stockt SAS gerade extrem ihr Angebot auf. Nach der Trennung von Lufthansa haben sie direkt 45 Flugzeuge für den Europaverkehr gekauft.

Das könnte auch für Deutschland sehr interessant werden.
shipspotter96
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Re: Stena-Line

Beitrag von shipspotter96 »

Das kann ich bestätigen. Vor einigen Jahren waren wir erst nahe Kopenhagen/Helsingör und danach ging es weiter nach Bornholm. Da die Abfahrten ab Koge damals recht ungünstig waren (Abfahrt oder Ankunft mitten in der Nacht) war es eine gute Alternative, stattdessen nach Helsingborg und dann von Ystad nach Ronne zu fahren.

Auf der Route Helsingor-Helsingborg-Route scheinen viele den ganzen Tag hin- und herzufahren. Das Schiff war schon mit Passagieren überfüllt, als wir gerade das Auto verlassen hatten und auch als wir uns auf den Rückweg zum Auto gemacht haben, machten die keine Anstalten, das Schiff zu verlassen. Es scheint auf der kurzen Route auch kein Problem zu sein, im Auto sitzen zu bleiben. Bei den längeren Fährverbindungen wird darauf hingewiesen, dass das Autodeck während der Fahrt gesperrt ist. Aber gut, das ist ein anderes Thema.

Das Außendeck auf dem Katamaran ist recht klein. Viel vom Wasser sieht man nicht. Hinzu kommt, dass auf der einen Seite des sehr kleinen Außendecks Rauchen verboten ist und auf der anderen ein Raucherbereich. Allerdings stand der Wind so ungünstig, dass es für Nichtraucher eigentlich keinen Unterschied macht, wo man steht.

Ich wäre lieber ab Koge gefahren mit der 'Povl Anker' oder auch der 'Hammershus' gefahren. Auf dem Rückweg ging es dann von Ronne nach Sassnitz mit der 'Hammershus'. Wobei ich sagen muss, dass ich es die Außendecks auf den Scandlines-Fähren zwischen Rodby und Puttgarden oder Gederr und Rostock als weiträumiger empfand, obwohl das Schiff gar nicht unbedingt kleiner ist.

Die 'Povl Anker' fände ich noch man interessant. Damals wäre die eine Stunde späte gefahren, da die Preise je nach Zeitpunkt der Überfahrt aber extrem schwanken, haben wir uns für die frühere Abfahrt entschieden.



Ich habe gerade in den Fahrplan und auf Marinetraffic geschaut, ab Sassnitz fährt offenbar aktuell keine Fähre. Die 'Povl Anker' liegt in Ystad, damals fuhren dort nur Schnellfähren. Die 'Max', die 'Express 1' und die 'Express 3', meine ich. Die 'Hammershus' liegt in Ronne und gibt Koge als Ziel an.
shipspotter96
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Re: Stena-Line

Beitrag von shipspotter96 »

Was ist eigentlich der aktuelle Zweck der 'Stena Carisma' (IMO 9127760)? Fakta om Fartyg und Wikipedia sagen, dass das Schiff seit 2013 in Göteborg aufgelegt ist. Findet man da keinen Käufer, oder bemühjt man sich nicht einmla darum? Google liefert keine Ergebnisse.

Ich fände es jedenfalls seltsam, wenn man das Schiff seit über 10 Jahren nutzlos auflegt, ohne konktere Ansichten zur Wiederinbetriebnahme oder Verkauf des Schiffes zu haben.


Das letze mal habe ich vor etwa 2Jahren hier im Forum geschrieben, dass sie offenbar beschäftigungslos in Göteborg liegt. Wobei das nicht heisst, dass an Bord nichts passiert, die außer Betrieb genommene 'Stena Explorer' (IMO 9080194) scheint auch eine Verwendung zu haben

https://forum-schiff.de/phpBB3/viewtopi ... ma#p208224
https://de.wikipedia.org/wiki/High-Spee ... #Einheiten
Chrissi
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Re: Stena-Line

Beitrag von Chrissi »

"Was ist eigentlich der aktuelle Zweck der 'Stena Carisma' (IMO 9127760)?"

Es gab früher dort (Frederikshavn-Göteborg) andere Schnellfähren - z.B. von Sea Containers mit Superseacats 38 Knoten Monohulls. Da hat Stena dann jahrelang mit Masse und Überkapazität (die 1979 geb. Stena-Nordica GÖT-FRE-MOSS), die Kiel-Fähre ein Tages-Umlauf nach Frederikshavn, Stena Danica und Schwesterfähre und Stena Carisma so stark dagegen gehalten, bis Sea Containers irgendwann aufgegeben hat.

Die Stena Carisma wurde dann danach auch außer Betrieb genommen weil ja keine schnellere Konkurrenz mehr da war.
Die Fähre ist heute Schrott, kann auch (ohne sehr viele Mio. Euro vorher nochmal reinzustecken) nicht mehr in Betrieb genommen werden.

Aber der freie Fährbett-Anleger in Göteborg wird seit 2013 bis zum Umzug in den neuen Frachthafen 2028 von der Carisma blockiert damit kein neuer Mitbewerber (z.B. Molslinjen, FRS etc.) dort wieder eine schnelle Linie parallel zu Stena starten kann. Ab 2027 wird sie vermutlich zur Verschrottung geschleppt, weil 2027/2028 der Fährhafen Nähe Stadtzentrum generell geschlossen wird. Und vom neuen Frachthafen aus braucht der Linienbus 40 Minuten ins Zentrum (zuzüglich längere Wartezeit, das ist keine Hauptlinie), so dass dann alle Pax-orientierten Fähren nach Göteborg es deutlich schwieriger haben werden.
Der neue Hafen in Göteborg-Hisingen-Arendal ist ein Frachthafen weit weg vom Zentrum und ohne jede Infrastruktur für Pax - ein simpler L-förmiger Anleger für 2 frachtorientierte Fähren. Es rechnen auch alle in der Fährbranche damit, dass die 4 aktuellen Göteborg-Kiel/Frederikshavn Fähren durch andere Fähren mit sehr deutlich geringerer Pax-Kapazität ersetzt werden. Stena hat kein wirkliches Interesse mehr an Pax seit ca. 25 Jahren.

Ist ein unglaublicher Riesenskandal dass der Hafen und die Stadt Göteborg das 15, 16 Jahre lang erlauben, so eine wertvolle Fläche im City-Hafen für absolut nichts zu blockieren, aber das ist ein wesentlicher Teil der Stena-Strategie in ganz Europa möglichst viele Fährhäfen "zu bese(/i)tzen" - oft sogar als offizielle Betreiberfirma des Hafens - natürlich auch mit dem Hauptziel andere Fährreedereien dort möglichst zu verhindern oder mit hohen Hafengebühren die möglichst abzuschrecken.

SPEKULATION: Vielleicht hat Stena z.B. auch der Stadt Göteborg gedroht "wenn die Carisma da nicht liegen darf, dann verlegen wir unser Firmensitz z.B. ins Firmen-Steuerparadies Amsterdam" - weil rational normal ist dieser beispiellose ganze Vorgang nicht zu erklären. Und ich habe auch nie irgendwas kritisches gehört z.B. von Oppositionsparteien, Presse, Politikern etc. - also quasi außer ein paar wenigen Fähr-Freunden hat sich darüber quasi noch nie jemand aufgeregt all die Jahre. Also vielleicht steckt da auch so eine Druck-Knebel-Situation hinter, ähnlich wie Ryanair z.B. kleinere Flughäfen massiv unter Druck setzt - "entweder wir landen gratis oder wir fliegen woanders".
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