@Alexander, Uwe,
sehr richtig beobachtet und argumentiert.
MIch würde im Zusammenhang "neueste Sicherheitsstandards" auch einmal interessieren, wie diese denn aussehen (z.B. geringere Freibordhöhe bei dem neuen Celebrity-"Hochhaus"). Hier sind die Rettungsboote ja deutlich niedriger angeordnet -> Vorteile beim Aussetzen bei Schlagseite. Zielrichtung: Gibt es eine Vorschrift wie schnell, ein Schiff komplett evakuiert sein muß, alle Rettungsboote frei vom Schiff und bei welchen Verhältnissen, Sturm, Nacht, Schlagseite, Ausfall Bordstromversorgung, dies noch funktionieren muß ?
Ich hab' da bei den permanent größer werdenden Bettenbunkern so meine Zweifel......
Ja und dann zu den Komfort-Senioren:
Bereits bei Titanic wollten die Leute ja nicht von Bord, weil sich keiner vorstellen konnte, daß diese Komfortwelt nun tatsächlich versinkt...... Ich denke das wäre heute auch ein erhebliches Problem, je größer der Luxus an Bord ist. Insofern wäre eine wirklich "prickelnde" Rettungsübung mit Passagieren in die Boote durchaus mal was..... leider wird das jedoch als kontraproduktiv zum Buchungs- und Anspruchverhalten der zahlenden Clientel und natürlich erst recht zur Wirtschaftlichkeit der Reedereien empfunden. Man stelle sich vor: Statt einem umsatzträchtigen Landausflug eine Ausgaben-erhöhende Rettungsübung..... nicht durchsetzbar (obwohl ich persönlich das viel interessanter fände wie manchen Landausflug

So bleibt man also bei der trägen, Hotel-Generation ........
Dabei ging's doch auch anders: Man könnte einen höherer Sicherheitsstandard entweder kostenpflichtig anbieten (dazu gehört dann auch die Freifall-Übung) oder auch als Event vermarkten: So wie die Leute beim Straßenfest Bungee-springen, könnte man doch auch die Freifall-Übung vermarkten; vielleicht im Paket mit einem Ritt auf einem 300 PS-Power-Wave-Runner. Auf Reede in einer Bucht im Mittelmeer findet ein derartiges Event sicherlich nicht nur seine Teilnehmer, sondern auch seine Zuschauer, Photographen und Gesprächsstoff Abends an der Bar. Und ein Sicherheitsplus käme dabei gratis 'raus, vom "KnowHow-Gewinn" unter den Passagieren ganz zu schweigen. Und warum macht's keiner? Die "Best agers" werden doch immer agiler. Ist mit einer trägen, passiven Clientel mehr Geld zu verdienen ?
Wie sieht's eigentlich mit dem Training der Besatzung auf Kreuzfahrern aus ?
Bei RoRo-Fähren weiß ich, daß - nach einigen Vorkommnissen - Rettungsboote ausgesetzt werden müssen, turnusmäßig, Gerüchten nach nicht nur eines, sondern rollierend jedesmal ein anderes Boot, so daß alle Boote funktionieren und die Besatzung im Training ist.
Gruß
Seekater