The Barge Ludwig 1887 / 88

petrydetlef
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von petrydetlef »

Lattenheini hat geschrieben:@ AnkerM in der DDR gab es bis 1980 ebenfalls ein D, was erst dann komplett bei allem Bestand auf Y geändert wurde.

heini
Hallo Heini

DM-DT 1949 bis 1979, Y von 1980 bis 1990

Das habe ich Verstanden und füge folgenden Link einhttp://de.wikipedia.org/wiki/Rufzeichen
Aber als frage wie wurden diese Rufzeichen 1887/8 verwendet ?
Morse oder als Lichtsignal ?

Da ich selbst beim Bund noch als Funker und Feldkabelbauer ( 70 er Jahre ) im Dienst war ( war nicht lustig ) habe ich doch Interesse dieses
zu Erfahren.
Als nächste frage wäre es Interessant wo auf welcher Hp könnte man evtl. Info zu den Gesunkenen Schiffen zu dieser zeit finden.. ?
Schon ein etwas sehr schweres Thema..aber vielleicht habe ich Glück mit euren Verbindungen ..so nach dem Motto irgendwo kennt jeder jeden..

Vielen Dank
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Manfred Heinken
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von Manfred Heinken »

Moin zusammen,

das Rufzeichen, hier J C R F, besteht aus 4 Buchstaben. Die Flaggen mit den Buchstaben in der richtigen Reihenfolge werden
am Besanmast des Seglers gesetzt.
Nun kann jeder Leuchturmwärter, jede Signalstelle oder vorbeifahrendes Schiff an den Flaggen erkennen wer da so seinen Weg zieht.
Rufzeichen mit Flaggen werden heute nur noch von Kriegschiffen gesetzt.
Morsezeichen gab es zur Zeit der "Ludwig" ja noch nicht, eine Lichtquelle, die das alles leisten konnte, war auf den Seglern ja auch wenig bis gar nicht zu finden.
Maschinen waren nicht oder nur ganz spärlich vorhanden.

Versuche doch einmal beim Seeamt in Stettin etwas zu finden, vielleicht sind die Akten ja noch vorhanden.
Oder einmal beim Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven versuchen, da liegt auch sehr viel in den Schubladen zur Ansicht bereit.
Viel Erfolg beim Suchen.

Beste Grüße
Manfred Heinken
petrydetlef
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von petrydetlef »

Hallo Manfred

das ist ein gute Info ..bis auf Stettin da werde ich wohl kaum was finden.. :roll: Der Krieg und die anschliessenden ... :?:
Aber Bremerhaven da war ich erst vor 3 Wochen..sollte evtl. ein paar fragen beantworten..wenn ich Glück habe.. ;)
werde beim nächsten besuch dort mal meine fragen stellen..Vielen Dank

Gruß
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MichaelS-B
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von MichaelS-B »

Moin allerseits,
mal so ganz "off topic" und ohne die Absicht, die Originalfrage zu beantworten ( denn das kann ich nicht ) möchte ich doch gern erklärt haben, wie ich ein dreimastiges Segelfahrzeug ( Bark ) mit Rah- Gaffel- und Stagsegeln mit nur 10 Mann insgesamt, davon sechs an Deck, segeln soll. :? :?

Mit neugierigem aber freundlichem Gruß
Michael
Auf See und vor Gericht sind wir in Gottes Hand; und sonst auch!
petrydetlef
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von petrydetlef »

Hallo Michael

So die Ahnung habe ich auch nicht ..aber was ich gefunden habe

Gegenüber der früher häufigeren Brigg ( Zweimaster, dessen beide Masten vollgetakelt, das heißt mit Rahen versehen sind.) ist sie größer, und gegenüber dem Vollschiff ( Alle Masten sind rahgetakelt ) hat sie den Vorteil, dass sie mit nur zwei rahgetakelten Masten weniger Besatzung braucht und somit wirtschaftlicher fährt.Die Masten heißen Fock-, Groß- und Besanmast. Die ersten beiden Masten sind voll Rahgetakelt, am Besanmast werden ausschließlich Schratsegel, in der Regel Gaffelsegel und Gaffeltoppsegel gefahren.

Ich denke mal bei Sturm werden die so ihre Probleme gehabt haben.

Gruß
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Alexander
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von Alexander »

Die Mannschaftsstärke von 10 Leuten passt definitiv nicht zu einer Bark.

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
AnkerM
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von AnkerM »

Na ja, man muß sicher nicht die Besatzungszahlen der "GORCH FOCK" im Hinterkopf haben, das ist Marine. Zudem wurden etliche Tätigkeiten, die bereits um die 1900´er Jahrhundertwende auf Segel-Handelsschiffen mit sehr klug entworfenen Winschen ausgeübt und so im Sinne geringerer Besatzungsstärken effektiviert wurden, bei der "GF" sehr bewußt im Sinne von Ausbildung und Gemeinschaftssinn mit "Mc Hand" ausgelegt.

Ich habe mich mal sehr gewundert, als ich eine Reportage über jene Zeit sah, daß die richtig großen (Viermast-) Barken wie die "POTOSI" gerade mal eine Besatzung von um die 30 Mann hatten.
Dies waren halt Segel-Handelsschiffe und sollten Geld verdienen. 10 Mann erscheinen auch mir recht wenig, allerdings weiß ich auch nicht um die Größe der Bark "LUDWIG"; auch Unterbesetzung war damals ein noch viel größeres Thema.

Definitiv glaube ich nicht, daß die "LUDWIG" eine "Barge" (oder mit altmodischer dt. Bezeichnung ein "Leichter") im heutigen Sinne war. Ich will mich nicht verrennen, aber die Atlantiküberquerung eines Leichters mit eigener Musterrolle erscheint mir doch zu jener Zeit überaus unwahrscheinlich.
Vielleicht war man sich im damaligen Stettiner Seeamt ja auch bzgl. der Bezeichnung nicht so sicher, hat die englische "Bark / Barque" falsch geschrieben oder das Schiff war gar eine Barkentine, Brigantine, Brigg oder was auch immer.

Wie auch immer: ein hochinteressantes Thema mit spannenden Facetten und nochmal vielen Dank an die Mitforisten bzgl. der Informationen über die früheren Rufzeichen!
Jens.G
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von Jens.G »

Mit allem was Segel hat, kenn' ich mich wirklich nicht aus, deshalb mal 'ne vorsichtige Frage:
In der englischsprachigen Wikipedia sind unter dem Begriff "Barge" ja auch Schiffe unter Segeln zu finden. Unter anderem ist da von einerThames-Sailing-Barge die Rede. Bis zu 30m lang, um die 50 t Ladung, flacher Boden. Ursprünglich als hölzernes Schiff zum Transport von Lasten auf der Themse gebaut, gelangte es wohl auch bis zu den Häfen Europas, war also trotz des flachen Bodens durchaus geeignet die offene See zu befahren. Auch eine Suche nach "Sailing Barge" bringt erstaunlich viele Treffer - auch von Schiffen, die für den Einsatz auf Nordsee und (Nord-)Atlantik konzipiert waren. Könnte es vielleicht doch sein, das die Barge "Ludwig" eines dieser Segelschiffe und keine Bark war?
Gruß Jens
petrydetlef
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Re: The Barge Ludwig 1887 / 88

Beitrag von petrydetlef »

Nun habe ich die gesuchte Info zu der Bark Ludwig

1.) LUDWIG (1869: JCRF)
Bk - 1 Deck &1 B (BV 70: E.e., ze, ohne Beschlag) , (GL 77: E.e.b., ze.ze.Z.) – m‘scharf , 1873: voll; 12 – 10 Mann
1866: 239 L, 359 RT - 127,4 x 25,5 x 13,6’ ; BV 70: 380 RT, 14’ Tfg; Hb 73: 239,5 L = 479 tdw; GL 73: 478 ts - 127,4 x 25,5 x 13,6’ ; GL 80: 368 RT – 135,8 x 28,4 x 14,6’ 15’Tfg
1865 Greifswald, Charles Doodt

Kapt.: L. Schultz, Swinemünde, 1866-73, 76; E. Seeger, Stettin, 1874-83; F. Schauer, Ziegenort, 1885-87
Reeder:
1865 - 76: KR Ludw. Ferd. Hempel, Stettin
1878 - 87: KR Julius Rudolph, Stettin
Sonstiges.
1866: BV-Kl. 9-7 3/3, G.1.1.
1867: in Danzig Klasse bestätigt
1869, Dez.: neuer Zinkbeschlag
1872, März: in Stettin GL-Bes. (AI 4, Eur.Gew.)
1874, Mai: in Rotterdam geöffnet, kalfatert, spez. GL-Bes. (AI 5, K)
1877, Mai: in Brake Boden besichtigt, geöffnet, Wegerung repariert, neue Zinghaut, & G´spez.GL-Bes. (AI 5, Atl.)
1882, Jan. in Marseille Boden bes. geöffnet kalfat. Spez. Bes. (AI 3 NAtl.)
1885, Juni Boden bes., kalfat.

Seit 3. Dezember 1887 auf der Reise von Savannah nach Liverpool mit Terpentinöl in Fässern im Nordatlantik mit zehn Mann verschollen. Schiff war bei einem Taxwert von 36 000 M mit 21 000 M versichert.

(PHM 1866,69,78,,79; BV-Reg. 1870; Hb. 1873,75, 76,79,82,83,85; GL-Reg. 1875,77,80,84,87; Stat.d.dt.Reichs 1888, Nr. 30)

1.)Diese Daten sind von Herrn Karting bei dem ich mich herzlich Bedanken möchte , er ist der Autor vieler Bücher zb. "Deutsche Schoner,
Band IV". ( Habe mir dieses Buch auch schon bestellt )


Auf meiner suche nach ähnlichen Schiffen bin ich zb. auf die Danziger Bark Arthur gestossen die wohl zuerst eine Besatzungszahl von 16 Mann hatte und dann auf 12 Mann reduziert wurde.
Der Link dazu :http://www.danziger-seeschiff.de/Archiv ... IFF_25.pdf Vielleicht vergleiche ich gerade Äpfel mit Birnen ;)
aber es ist ein schönes beispiel dafür das es wohl einen Kostendruck gab, der zwangsläufig die Besatzungszahlen sinken ließ.
Gruß
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