Von Behördenseite erwähnte man explizit , dass in Zukunft Schiffe bis 280 m Länge den Kanal passieren könnten , also sollte das ja auch unter Anderem , anders als hier im Forum angedeutet , ein Grund für den Ausbau sein . Wenn man jetzt also irgendwann die Oststrecke punktuell zwischen Holtenau
( Binnenhafengrenze sollte so bei KKm 95 liegen , weiß ich jetzt nicht 100%ig , sollte aber so hinkommen ) und Königsförde ( Weichenhaus KKm 79,6 ) ausbaut , hat man lediglich die Abschnitte zwischen Schwartenbek und Groß Nordsse und von dort weiter nach Königsförde ausgebaut . Ich gehe nicht davon aus , dass dieses Profil begegnungstechnisch mit dem "reinrassigen" Breiten Profil der Weststrecke des NOK gleichzusetzen ist , selbst auf der eigentlichen Ausbaustrecke zwischen Schülp und Rade gelten , vermutlich nur wegen des Kreishafens bzw. der Eisenbahnbrücke Rendsburg , die Begegnungsregeln des engen Profils . Also bezweifle ich , dass zwischen Schwartenbek und Groß Nordsee künftig die gleichen Regeln gelten werden wie zwischen Rade und Königsförde , weil der Ausbau eben "nur" eine punktuelle Begradigung / Verbreiterung des Profils , jedoch eben KEIN Ausbau , sondern nur punktuelles Stückwerk ist . Aber zugegeben , konkret weiß ich es allerdings auch nicht wirklich . Wirklich relevant ist der Ausbau vielleicht bestenfalls für Begegnungen der "Gruppensumme" 7 ( also VG 5 mit VG 2 oder VG 4 mit VG 3 ) im künftig nicht mehr so ganz engen Profil , das wäre dann auch schon alles . Allerdings sind die Abstände der Kanalweichen auf der Oststrecke sowieso relativ gering , gleiches gilt somit auch für die Wartezeiten in den Weichen . Vielleicht kann man im Schnitt 20 Minuten pro Passage auf der Oststrecke einsparen , wenn überhaupt . Die Verspätungen kommen für größere oder tiefgehende Einheiten eher auf der voll ausbebauten Weststrecke des Kanals zustande , wo die Weichenabstände zwischen Kudensee , Dükerswisch und Fischerhütte sehr lang sind . Wenn man dort also liegt , dann zumeistrichtig lange , teilweise schon mal bei ungünstiger Konstellation traditionelle 80 oder 90 Minuten in Kudensee . Um Verspätungen zu vermeiden , könnte man also eher zwischen Kuden und Düker sowie zwischen Düker und Fischerhütte jeweils eine Weiche bauen . Das brächte für größere Einheiten im Kanal eine erheblich größere Zeitersparnis und wäre mit erheblich geringerem Aufwand verbunden . Wenn man dann berücksichtigt , dass die im Prinzip nicht allzu großen "Hooge" , "Wybelsum" oder "Maersk Valletta" und ähnliches nicht mehr durch den NOK passen , weil sie abgeladen > 10 m Tiefgang haben und das langfristig für viele andere Feeder der künftigen Generationen gelten wird , halte ich die Ausbaupläne für halbherzig und obsolet und behalte meine Meinung bei . Entweder praktiziert man die große Lösung , was in Zeiten knapper Kassen natürlich schwierig und schwer vermittelbar ist , oder man steckt sich den Ausbau an den Hut und ermöglicht es der öffentlichen Hand , Geld einzusparen und anderweitig sinnvoller zu investieren . Nebenbei . als der Kanal gebaut wurde , geschah das weitgehend mit "Manpower" und dauerte -wenn ich recht informiert bin- 7 Jahre . Heute braucht man für die Planung der Planung des Ausbaus zunächst mal ein neues noch zu planendes Verwaltungsgebäude und plant dann erst mal ebenfalls mindestens 7 Jahre vor sich hin um zum Ende der Planungsphase festzustellen , dass jetzt sowieso kein Tourenschiff mehr durch den NOK passt . Aber was lokale Schiffsangelegenheiten betrifft , ist Frank da sicher der besser informierte .
Carsten
Das NOK-Max-Schiff der Zukunft
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Mehr Weichen im Westen
Zuletzt geändert von Carsten H. Petersen am Fr 21. Aug 2009, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
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@OskarKilo , theoretische Reisedauer
Die theoretische Reisedauer beträgt nicht 9 Stunden , sondern bei einem "Normalläufer" , wenn er denn ohne Stopper mit 15 km/h unterwegs ist , genau 6 h 26 min , für einen größen- oder tiefgangsbedingten Langsamläufer , wenn er denn ohne Stopper mit 12 km/h unterwegs ist 8 h 04 min . Soviel dazu , eine Passagedauer von 12 Std mag zwar theoretisch möglich sein , wäre aber lenkungstechnisch der absolute Super-GAU und kommt meines Erachtens bei einem Langsamläufer nur höchst selten , bei einem Normalläufer gar nicht vor . Meiner erfahrung nach ist die Verkehrslenkung auch sowieso betrebt , die Wartezeiten halbwegs gleichmäßig zu verteilen , nach dem Motto :"Der Dampfer hatte auf der Weststrecke schon so eine schlechte Reise , sie hatten bislang einen glatten Gang und daher müssen Sie jetzt mal warten." , was ja auch o.k. ist
Carsten
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Re: Das NOK-Max-Schiff der Zukunft
Hallo Carsten.
danke für Deine sachkundigen Hinweise zur Reisedauer. Wieder was dazu gelernt. Wobei ich immer die Gesamt-Passagezeit, also incl. Schleusen, langsames Einlaufen etc. meinte, was ja für die Entscheidung NOK oder Skagen nicht unerheblich ist.
Olaf
danke für Deine sachkundigen Hinweise zur Reisedauer. Wieder was dazu gelernt. Wobei ich immer die Gesamt-Passagezeit, also incl. Schleusen, langsames Einlaufen etc. meinte, was ja für die Entscheidung NOK oder Skagen nicht unerheblich ist.
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Re: Das NOK-Max-Schiff der Zukunft
Moin nochmal ,
sicher kommt das Schleusen hinzu , die 6 h 26 min sind natürlich eher theoretischer Natur , zumal es sicher schon mal vorkommt , dass man die 15 km/h vmax etwas elastischer auslegt . Es sollen schon mal Passagezeiten von 6 h ( Abfahrt Schleuse Brunsbüttel bis fest Schleuse Kiel vorgekommen sein ) . Soweit es schnelle Schiffe wie beispielsweise die Spliethoff-Roller ( Pulpca etc. ) betrifft . Wenn die eine schlechtere Reise haben sollten , geht es via Skagen genau so schnell wie durch den NOK . Für diese Schiffe ist der "Graben" nur dann attraktiv , wenn der Bunkermehrverbrauch via Skagen teurer als die NOK-Passage und somit unwirtschaftlich ist , was wohl angeblich bei einem Barrelpreise von > 60 US$ der Fall ist oder der Tiefgang 7,50 übersteigt , weil die Teile dann nicht mehr den Drogden / Öresund nehmen dürfen .
Carsten
sicher kommt das Schleusen hinzu , die 6 h 26 min sind natürlich eher theoretischer Natur , zumal es sicher schon mal vorkommt , dass man die 15 km/h vmax etwas elastischer auslegt . Es sollen schon mal Passagezeiten von 6 h ( Abfahrt Schleuse Brunsbüttel bis fest Schleuse Kiel vorgekommen sein ) . Soweit es schnelle Schiffe wie beispielsweise die Spliethoff-Roller ( Pulpca etc. ) betrifft . Wenn die eine schlechtere Reise haben sollten , geht es via Skagen genau so schnell wie durch den NOK . Für diese Schiffe ist der "Graben" nur dann attraktiv , wenn der Bunkermehrverbrauch via Skagen teurer als die NOK-Passage und somit unwirtschaftlich ist , was wohl angeblich bei einem Barrelpreise von > 60 US$ der Fall ist oder der Tiefgang 7,50 übersteigt , weil die Teile dann nicht mehr den Drogden / Öresund nehmen dürfen .
Carsten
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Re: Das NOK-Max-Schiff der Zukunft
Moin Carsten,
da stellt sich jetzt mir eine Frage: wenn nur 7,5m durch den Öresund zugelassen sind, wie kommen die großen Tanker in die Ostsee? Alles durch den Storebelt?
Ich war immer der Meinung, dass der Hauptverkehr ins Baltikum durch den Öresund geht.
Vielleicht kannst du mich da mal aufklären?
da stellt sich jetzt mir eine Frage: wenn nur 7,5m durch den Öresund zugelassen sind, wie kommen die großen Tanker in die Ostsee? Alles durch den Storebelt?
Ich war immer der Meinung, dass der Hauptverkehr ins Baltikum durch den Öresund geht.
Vielleicht kannst du mich da mal aufklären?
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Re: Das NOK-Max-Schiff der Zukunft
Die Schiffe mit größerem Tiefgang gehen durch die Belte-zumeist durch den Großen , kannst Du beispielwsweise bei marinetraffic.com gut nachvollziehen , wenn Norderoog und Konsorten sowie größere abgeladene Tanker und Bulkies vom Baltikum kommen . Was die 7,5 m Maximaltiefgang im Drogden anbelangt , es handelt sich hier um eine firmenspezifische Anweisung ( Spliethoff ) . Wie andere Reedereien das handhaben , weiß ich allerdings nicht .
Carsten
Carsten