In Hirthals bekam ich den letzten Neubau der Lübecker Flender Werft vor die Kamera, die "Norröna" der Smyrill Line.
Die Fähre "Norröna" (IMO 9227390, MMSI 231200000, Rufzeichen OZ2040) wurde 2002 unter der Baunummer 694 auf der Flender-Werft in Lübeck gebaut und am 7. April 2003 an die Reederei Smyril Line abgeliefert. Die "Norröna" war der letzte Neubau der Flender-Werft, die im Juni 2003 in die Insolvenz ging. Die Baukosten der "Norröna" beliefen sich auf rund 93 Millionen Euro.
Die "Norröna" verkehrte anfangs zweimal wöchentlich auf der Verbindung Hanstholm - Tórshavn. In den Folgejahren experimentierte die Smyril Line mit verschiedenen Streckenführungen - u.a. wurden zeitweise Lerwick auf den Shetland-Inseln, Scrabster in Nordschottland und Bergen in Norwegen angelaufen. Außer Hanstholm diente zeitweise auch Esbjerg als Abfahrtshafen. Seit dem 2. Oktober 2010 ist Hirthals fester Abfahrtshafen in Dänemark. Seit 2023 verkehrt die Fähre zwischen Mitte November und Ende März nur noch zwischen Hirtshals und Tórshavn und fährt in dieser Zeit Island nicht an.
Im Winter 2020/21 wurde die "Norröna" im dänischen Munkebo grundlegend renoviert. Es wurden u.a. zusätzliche Kabinen, eine Aussichtsplattform und ein neues Restaurant eingebaut.
Die "Norröna" ist für maximal 1428 Passagiere zugelassen, denen in 318 Kabinen 1012 Kojen zur Verfügung stehen. Unter dem Fahrzeugdeck befindet sich ein Bereich mit Ruheliegen. Aufgrund der langen Fahrtzeiten wird den Passagieren an Bord nahezu Kreuzfahrtkomfort geboten: Gourmet-Restaurant, Buffet-Restaurant, Cafeteria, Bar, Nachtclub, zollfreier Einkauf, Bordkino, Schwimmbad, Sauna, Solarium, Kinderspielparadies, Spielautomaten, Bingo-Abende und Animationsprogramme!
Die "Norröna" ist 165,74 Meter lang, 30,0 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 9,0 Meter und einen maximalen Tiefgang von 6,30 Meter. Sie ist mit 35.966 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 6.113 Tonnen. Auf 1.830 Lademetern auf zwei Fahrzeugdecks können 800 PKW befördert werden.
Die Maschinenanlage besteht aus vier Caterpillar-Sechszylinder-Dieselmotoren des Typs MaK 6M43 mit jeweils 5400 kW Leistung (Gesamtleistung ca. 29.368 PS). Die Motoren wirken paarweise über Untersetzungsgetriebe auf zwei Verstellpropeller. Das Schiff ist mit zwei Bugstrahlrudern ausgestattet. Für die Stromversorgung stehen ein Wellengenerator sowie drei Dieselgeneratoren zur Verfügung. Die Generatoren werden von zwei Neunzylinder-Dieselmotoren des Typs MaK 9M20 mit jeweils 1710 kW Leistung und einem Sechszylinder-Dieselmotor des Typs MaK 6M20 mit 1410 kW Leistung angetrieben. Aufgrund des rauhen Fahrtgebietes ist das Schiff mit Stabilisatoren ausgestattet.
