Pressemeldungen

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Stephan Giesen
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Stephan Giesen »

Volker Landwehr hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 22:59 Vielleicht fehlt der Bundesmarine nach den Problemen mit den letzten Überwasserschiffen auch nur das Vertrauen, dass die deutsche Werftenindustrie noch in der Lage ist, das MK-180 Projekt termingerecht und im Kostenrahmen abzuwickeln.

Vielleicht können die deutschen Werften ja etwas von Damen lernen, so ganz unerfahren sind die ja nicht: https://www.damen.com/-/media/New-Corpo ... 0_2014.pdf
Gruß, Volker
Ich denke, hier ist eher das leidige EU-Diktat verantwortlich. Abgesehen davon spreche ich der Bundesmarine und deren "Mutterkonzern" inzwischen jegliche Kompetenz ab, überhaupt noch zwischen irgendwas unterscheiden zu können. Da tröstet es auch kaum, dass angeblich 70% gem. Süddeutsche (der NDR sprach um 21.45 von 80%) der Arbeiten in Deutschland stattfinden und entsprechend deutsche Firmen profitieren. Eine Farce sondergleichen!

Die große Frage ist und bleibt: Wer soll das künftig besser machen? :shock:

Abgesehen davon können wir von unseren niederländischen Nachbarn sicher so einiges lernen: Gerade im maritimen Bereich ist es immer wieder erstaunlich, wie lösungsorientiert und pragmatisch dort vorgegangen wird, während wir uns erst mal so lange zu Beratungen zurückziehen, bis der Drops schon lange gelutscht ist... :roll:
Mit maritimen Gruß

Stephan
PeterPan
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von PeterPan »

Ich halte die Entscheidung für strategisch richtig.

Es soll eine weitere Integration der europäischen Streitkräfte geben und das geht nur, wenn man sich auch mittelfristig beim Equipment (Anbieter) angleicht. Auch wird vermutet, dass es zu diesem Auftrag an Damen ein niederländisches Gegengeschäft geben wird, von dem der deutsche Standort profitiert.

Welches das wäre, können sich hier vermutlich alle denken... ;-)

Wir sind im Bereich Fregatten kein führendes Land mehr. Das hat man bereits bei der Ausschreibung der US Navy gesehen, an der deutsche Unternehmen nicht einmal mehr teilgenommen haben. Und das Debakel um die F125 sollte man auch nicht vergessen.

Vielleicht ändert sich diese Kompetenz nun bei der nächsten Ausschreibung für die F127.

Und ganz am Ende hat Damen klargestellt, dass ein Großteil der Wertschöpfung in Deutschland stattfindet.
Tim S.
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Tim S. »

Es gibt wahrscheinlich aufgrund von Fehlleistungen deutscher Werften in der Vergangenheit gute Gründe für diese Entscheidung. Wobei sich gerade B&V in der Hinsicht ja eher unrühmlich hervorgetan hat als TKMS/GNY. Allerdings verdrießt es, dass andere Regierungen in Europa bei solchen Aufträgen in der Vergangenheit protektionistischer handelten. Eine solche Pflege des Standorts würde man sich auch in Berlin wünschen, auch aus Erwägungen, wie Knowhow im Lande gehalten wird, das so abzufließen droht.
KaiR
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von KaiR »

Letztlich ist die Frage: wollen wir europaweit verzahnte Streitkräfte mit europaweit ausgeschriebenen Aufträgen. Man kann schlechterdings nicht erwarten, dass die Holländer deutsche Kampfflugzeuge und Panzer kaufen, dabei aber trotz besserer Angebote deutsche Marinebauaufträge nicht ins Ausland vergeben. Wir brauchen Standards in der Waffenproduktion, schon auf Grund von Losgrößenvorteilen, da muss es normal sein, dass diese auch mal im Ausland gefertigt werden.

Natürlich muss das dann für alle europäischen Länder gelten, aber man muss ja auch einen Anfang machen.
Grüße,

Kai
PeterPan
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von PeterPan »

Die Niederlande werden das deutsche U-Boot Angebot nun viel positiver bewerten, als bisher und es im Gegenzug vermutlich auswählen.

Das ist unsere eigentliche Kompetenz, vielleicht noch ergänzt durch günstige Fregatten für den Export.

Nicht der Fregattenbau für die deutsche Marine, wo es immer um geringe Stückzahlen mit viel zu komplexer Technik ging.

Die europäischen Regierungen arbeiten mittelfristig an einem europäischen Werften-Konsortium analog zu Airbus, bei dem jede Werft im Verbund bestimmte Kompetenzen hat, sich bei der Entwicklung also spezialisiert.

Das schliesst aber nationale Produktion nicht aus. Es könnten also in mehreren Ländern gleichzeitig Schiffe des gleichen Typs gebaut werden.
Tim S.
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Re: Großmanöver

Beitrag von Tim S. »

rhombex hat geschrieben: So 12. Jan 2020, 12:25 Moinsen,

Bremerhaven darf sich bald wieder auf vollgepackte Truppentransporter der US-Streitkräfte "freuen"

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... hland.html
Wenn die US-Army ab Februar die größte Truppenverlegung nach Europa der letzten 25 Jahre probt, dann ist auch Bremerhaven beteiligt.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... n-100.html
Volker Landwehr
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Volker Landwehr »

PeterPan hat geschrieben: Mi 15. Jan 2020, 08:15 Wir sind im Bereich Fregatten kein führendes Land mehr. Das hat man bereits bei der Ausschreibung der US Navy gesehen, an der deutsche Unternehmen nicht einmal mehr teilgenommen haben. Und das Debakel um die F125 sollte man auch nicht vergessen.
Das mit der US Navy verstehe ich nicht ganz, denn die US-Gesetze schreiben vor, dass amerikanische Kriegsschife auf amerikanischen Werften gebaut werden müssen. Bestenfalls gingen Entwürfe. Die USCG Sentinel-class Schiffe basieren auf dem Damen Stan Patrol 4708. Aber der Entwurf müsste auf einem bereits gebauten und voll erprobten Schiff beruhen.

Stefan hat recht, die europäische Ausschreibung geht auf EU Recht zurück, aber bei der Wahl des Auftragnehmers können die Probleme mit den Vorgängermodellen eine Rolle gespielt haben.

Ich halte die Vergabe an Damen auch für richtig. So könnte es mal neue Ideen speziell in der Fertigungstechnik geben. Ein Preisregulativ kann es auch sein.
Gruß, Volker
PeterPan
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von PeterPan »

Hallo Volker,

schau mal hier:

https://navaltoday.com/2019/07/22/us-na ... -supplier/


Es geht um die Einführung einer neuen Fregatte für die US Navy.
Es gibt aktuell vier Entwürfe, die noch geprüft werden. Davon kommen zwei aus den USA und zwei aus Europa.

Die Produktion wäre natürlich in den USA, so wie jetzt beim Damen-Auftrag die Produktion in Deutschland liegt.
Volker Landwehr
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Volker Landwehr »

PeterPan hat geschrieben: Mi 15. Jan 2020, 12:42 Hallo Volker,

schau mal hier:

https://navaltoday.com/2019/07/22/us-na ... -supplier/


Es geht um die Einführung einer neuen Fregatte für die US Navy.
Es gibt aktuell vier Entwürfe, die noch geprüft werden. Davon kommen zwei aus den USA und zwei aus Europa.

Die Produktion wäre natürlich in den USA, so wie jetzt beim Damen-Auftrag die Produktion in Deutschland liegt.
Danke für den Link. Ich habe diese Ausschreibung andernorts gesehen, aber dort waren die Anbieter nicht benannt.

Hier haben die Europäischen Anbieter evt. sogar Chancen. Wie im verlinkten Bericht beschrieben bietet Austal auf Basis des LCS Indepence. Mit der Klasse scheint die US Navy nicht glücklich zu sein. Die Basis für Huntington Ingalls ist die USCG Legend Klasse.

Die letzten Fregatten der Navy sind 2015 ausgemustert worden. Die erste von ihnen wurde 1977 in Dienst gestellt.

Aber vielleicht siegt dann doch wieder "Buy American" wie beim Tankflugzeug der Air Force.
Gruß, Volker
rhombex
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von rhombex »

Volker Landwehr hat geschrieben: Mi 15. Jan 2020, 17:20 Aber vielleicht siegt dann doch wieder "Buy American" wie beim Tankflugzeug der Air Force.
Gruß, Volker
Natürlich wird hier der US-Vorschlag gewinnen.
1.) Erwartest Du bei diesem Präsidenten etwas anderes ?
2.) Zu deinem Beispiel mit dem Tankflugzeug: Hier HATTE Airbus das Rennen um die Ausschreibung mit dem A330 MRTT bereits gewonnen.
Im Gegensatz zur B 767-200 ist sie nämlich das weitaus modernere Flugzeug (der Boeing Tanker basiert auf einem im Grunde ca. 40 Jahre alten Entwurf und wird nur noch für die Cargofliegerei gebaut) und hat um Längen bessere Leistungsparameter. Das erkannte auch die USAF. Aber erst als Boeing seine ganze Wirtschaftsmacht in die Waagschale warf, entschied sich die USAF urplötzlich für den Boeing-Entwurf. Ein Schelm, der böses dabei denkt.
Eben: Make America great again.
Und genauso oder ähnlich wird es mit den Fregatten ebenfalls kommen.
Die Rechte der gezeigten Bilder (Ausnahmen werden gesondert benannt), liegen bei mir
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