Dann mal noch diese AK der ISLAND PRINCESS:
Auf ihr kann man sehr schön die klassische Bauform des/der Schiffe erkennen. Sie waren 1971/72 revolutionär, hatten sie doch ein doppelgeschossiges Atrium im Inneren und ebenfalls eine doppelgeschossige Lounge achtern, hinter einer großen Glaswand. Auch war das Sonnendeck mit einem Rolldach verschließbar.
Wie viele Kreuzfahrer aus der Zeit stammte der Entwurf von Knud E. Hansen aus Kopenhagen. Die ursprüngliche Innenausstattung wiederum von Robert Tillberg.
Einfach zeitlos elegant .... meiner Meinung nach
Noch etwas zur Geschichte der beiden Schwestern:
Norwegian Cruiseships, Oslo (bestehend aus dem Reeder Øivind Lorentzen (späterer Eigner der SEA VENTURE) und der Osloer Reederei Fearnley & Eger (späterer Eigner der ISLAND VENTURE) bestellen bei Rheinstahl Nordseewerke in Emden zwei revolutionäre Kreuzfahrtschiffe.
Im Winter 1967/68 konsultiert die Werft den renomierten dänischen Schiffsdesigner Knud E. Hansen bzw. dessen Firma zu ersten Designentwürfen und später zur kompletten Ausführung des Auftrags für die beiden Schiffe. Leiter dieser Arbeit wurde Svend A. Bertelsen in Zusammenarbeit mit Jan Erik Wahl, dem Technischen Manager von Øivind Lorentzen.
Das Design der Innenaussattung stammte vom schwedischen Interior-Designer Robert Tillberg, welcher schon die Ausgestaltung der KUNGSHOLM (später Mona Lisa) übernahm.
Geplant waren Kreuzfahrten im Sommer von New York aus zu den Bermudas und im Winter Reisen in die Karbik und in Richtung Mexiko. Um in Bermuda anlegen zu können, war die Länge der neuen Schiffe begrenzt: Mit rund 168m Länge entstanden so relativ kurze Schiffe, welche den Nachteil hatten, das bei Atlantikfahrten ausgeprägte Nickbewegungen entstanden. Sie konnten mit ihrer geringen Länge nicht "gleichzeitig auf zwei Wellen fahren" und tauchten aus diesem Grund immer wieder stark ein. Auf Grund dessen wählte man als Fahrtgebiet meist ruhigere Gewässer.
Ein weiterer Aspekt der beachtet wurde, war das auf Atlantik-Passagen geschütze, halbumschlossene Räume benötigt wurden, um Schutz vor dem rauhen Wetterbedingungen zu geben. Gleichzeit mussten aber genügend Freiflächen und Sonnendecks zum Sonnenbaden in der Karibik vorhanden sein. Aus diesem Grund installierte man auf dem obersten Deck ein verschließbares Glasdach, wie man es heute von modernen Kreuzfahrern (bspw. AIDAprima) kennt.
Ebenfalls revolutionär war die doppelgeschossige Sea-Venture-Lounge, designt von Finn Nilsson, nach achtern hin vollverglast und mit Blick auf das Lido-Deck mit Swimmingpool. Verbunden waren die beiden Bereiche mit einer spiralförmigen Treppe. Der Dining-Room lag bei den beiden Schwestern tief im Bauch des Schiffes. Sie verfügten nicht wie üblich über große Panoramascheiben, sondern über Bullaugen.
Ein Deck höher lag das über zwei Etagen reichende Atrium, ebenfalls ein Novum in dieser Zeit. Nachteil dieses Atriums war jedoch, das es schweren Marmorplatten ausgestattet war, selbst die Wände. Dies führte wiederum zu Stabilitätsproblemen, da der Bereich relativ hoch im Schiff lag.
Ein weiteres Deck höher befanden sich so gut wie alle öffentliche Bereiche: vorn die Show-Lounge, gefolgt von einem Theater und achtern die Sea-Venture-Lounge.
Wiederum ein Deck höher befanden sich die Suiten und achtern die obere Etage der Sea-Venture-Lounge. Auf dem obersten Deck dann das besagte Sonnendeck und eine Observation-Lounge mit Panorama-Scheiben oberhalb der Kommandobrücke.
Alle Bilder sind meine eigenen oder mit Erlaubnis des Bildinhabers. Benutzung nur auf Nachfrage!
Kommende Fahrten:
Juli `25: COLOR FANTASY, NORDIC PEARL, NORDIC CROWN
September `25: AMERA