Naive Frage zu "schicken Bugklappbalkonen für Offiziere"

[Thomas R.]

Da sich noch keiner fachkundig gemeldet hat, spekuliere ich mal...

*Spekulationsmodus an*

In der Öffnung sind so Traversen im rechten Winkel zur Schiffsrichtung erkennbar, diese scheinen für die Statik nicht unbedingt nötig zu sein. Das sieht für mich so aus, als könnte darauf vielleicht eine Laufkatze montiert sein, mit der evtl. Ladung in den Rumpf hineinbugsiert wird. Ausserdem scheint die Reling an der Schmalseite des "Balkons" auch demontierbar zu sein, was ja auch zur Beladung nötig wäre.

Aber wie gesagt, nur Spekluation eines ebenfalls nichtnautischen nichttechnischen Beamten.....*duck und wech*...

Grüße,

Thomas

[mdl]

Hallo,

auch ich möchte mal eine Vermutung lautmachen:

Die "Bugpforte" ist meist bei Ab-Anlegemanöver geöffnet.
Somit gehe ich davon aus:

Ein Offizier kann von hieraus sehr gut Informationen an die Brücke weitergeben welche von ihrer Lage aus nicht so gute Sicht hat wenn es um Zentimeter geht.
Wie gross ist der Abstand nach vorne bzw. zur Seite !?

Vielleicht konnte ich helfen ?

mdl.

[Dorado]

"Für das gefahrlose Anbordkommen des Klabautermannes". Bitte nicht ernst nehmen. Gruß aus Leer. N.B.war heute nicht am Deich.(Solstice)Hat geregnet.

[Peer]

Diese Balkone verschaffen dem Offizier beim An- oder Ablegen deutlich mehr überblick und erleichtern sicher auch das Werfen der Wurfleine, um die Festmacher an Land zu bringen.
Auf einem Containerschiff mit Spoiler auf der Back hatten wir jeweils so ein Gerüst zum Außenbords hängen auf beiden Seiten. Die wurden zwar nie benutzt aber ich würde mal davon ausgehen, dass die Vorgeschrieben sind. Vielleicht sind die auch für den Panamakanal notwendig.

[Sirius]

Hallo !

Diese An- und Ablegehilfen hat man auf Passagierschiffen deshalb, weil die Piers,
die von ihnen benutzt werden, oft sehr kurz und unübersichtlich sind.
Und sie legen in vielen Häfen ohne Schlepperhilfe an, da sie meistens mehrere Bugstrahlpropeller
haben und auch hinten besser manövrieren können.

Es ist daher wichtig, dass das Schiff den vollen Überblick über die eigenen Manöver hat.

Anders auf großen Frachtern, wie Tanker, Bulker, Containerschiffe, die oft größer sind und deshalb diese
Hilfen (Balkons) auch gern hätten. (Oder selten haben). Hier aber ist sehr viel mehr externe Anlegehilfe vorhanden, wie z.B.
mehrere Schlepper. Ausserdem sind bei ihnen die Zeitabstände zwischen den Häfen sehr viel größer. Während ein
Kreuzfahrtschiff oft jeden Morgen Anlegemanöver fährt. Und es oft Häfen sind, die keine Schlepper haben.

mfgSirius

[treter]

ich kann da jetzt auch nur als Laie schreiben, aber wenn ich mir die jetzt aktuellen Bilder vom Meyer Neubau ansehe, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Schiffsführer vom Brückennock eine zufriedenstellende Sicht auf die Bordwand und auf die Kaianlagen hat. Und Kamerasysteme könnten ja eventuell auch mal ausfallen. Außerdem ist es auf einem Kamerabild sehr schwehr Entfernungen abzuschätzen. Wie Sirius sagte ist es wohl in erster Linie eine enorme Arbeitserleichterung bei den häufigen an und Ablegemanövern in de, für ein Schiff dieser Größe oft sehr kleinen Häfen.

aber als Offiziersbalkon mit garantiert freier Aussicht nach vorne könnt ich mir das Ganze auch vorstellen. Candlelightdinner im freien, so ca 20m über Wasser bei 24Kn