Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
-
- Beiträge: 2
- Registriert: Mi 1. Okt 2014, 14:30
Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Moin zusammen,
Ab dem nächsten Jahr fahre ich als NWO auf große Fahrt. Das bedeutet, dass ich das Nautikstudium im Frühjahr abschließe.
Zur Zeit sind bei uns an der FH einige Versicherungsmakler unterwegs, die ihre Angebote an den Mann und die Frau bringen möchten.
Da ich nicht unnötige Versicherungen abschließen möchte wollte ich mich auch hier erkundigen, ob ihr mir ein paar Tips geben könnt welche Versicherungen sinnvoll sind und welche nicht.
Beispielsweise war von einer Versicherung gegen Verlust der Seediensttauglichkeit die Rede. Reicht nicht eine normale Arbeitsunfähigkeitsversicherung?
Ist ja nicht ganz einfach (als Seemann) zu dem Thema ausreichend Hilfe/Info zu bekommen.
Bin auch dankbar über Hinweise zu guter Literatur o.Ä.
Beste Grüße! !
Ab dem nächsten Jahr fahre ich als NWO auf große Fahrt. Das bedeutet, dass ich das Nautikstudium im Frühjahr abschließe.
Zur Zeit sind bei uns an der FH einige Versicherungsmakler unterwegs, die ihre Angebote an den Mann und die Frau bringen möchten.
Da ich nicht unnötige Versicherungen abschließen möchte wollte ich mich auch hier erkundigen, ob ihr mir ein paar Tips geben könnt welche Versicherungen sinnvoll sind und welche nicht.
Beispielsweise war von einer Versicherung gegen Verlust der Seediensttauglichkeit die Rede. Reicht nicht eine normale Arbeitsunfähigkeitsversicherung?
Ist ja nicht ganz einfach (als Seemann) zu dem Thema ausreichend Hilfe/Info zu bekommen.
Bin auch dankbar über Hinweise zu guter Literatur o.Ä.
Beste Grüße! !
-
- Mitglied
- Beiträge: 353
- Registriert: Di 15. Jun 2010, 18:31
- Wohnort: PLZ 27628
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Wichtig ist - gerade für junge Leute - eine BERUFSunfähigkeitsversicherung. Diese zahlt schon dann, wenn der zum Zeitpunkt des Schadenseintritts ausgeübte Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Die magische Grenze liegt hier bei 50 % Behinderung.
Wenn Du also den nautischen Beruf nicht mehr ausüben kannst, zahlt die Versicherung auch dann noch, wenn Du Dich anschließend als Profiboxer oder Bankmanager betätigst - überspitzt gesagt.
Eine ARBEITSunfähigkeit, wie sie die gesetzliche Sozialversicherung einschätzt, geht lediglich davon aus, ob und in welchem Umfang Du überhaupt arbeiten kannst. Nichts da also mit Profiboxer und Co.
Meine Kenntnisse beruhen auf eigenem Erleben seit den 1980er Jahren. Mag sein, daß die Versicherungsbedingungen seither modifiziert wurden.
Nach mehrjähriger Unterbrechung werden m. W. auch wieder verbundene Lebens-/Berufsunfähigkeitsversicherungen angeboten.
Anders
Wenn Du also den nautischen Beruf nicht mehr ausüben kannst, zahlt die Versicherung auch dann noch, wenn Du Dich anschließend als Profiboxer oder Bankmanager betätigst - überspitzt gesagt.
Eine ARBEITSunfähigkeit, wie sie die gesetzliche Sozialversicherung einschätzt, geht lediglich davon aus, ob und in welchem Umfang Du überhaupt arbeiten kannst. Nichts da also mit Profiboxer und Co.
Meine Kenntnisse beruhen auf eigenem Erleben seit den 1980er Jahren. Mag sein, daß die Versicherungsbedingungen seither modifiziert wurden.
Nach mehrjähriger Unterbrechung werden m. W. auch wieder verbundene Lebens-/Berufsunfähigkeitsversicherungen angeboten.
Anders
Auf die Deutschen ist Verlass: sie sind dagegen
- JanMartin
- Mitglied
- Beiträge: 801
- Registriert: Mo 5. Mai 2014, 17:28
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Die Überzahl der Deutschen neigt zu einem übertriebenen Versicherungszwang einerseits, andererseits kann es nicht schaden zu berücksichtigen, daß Versicherungen wie alle Branchen der Finanzwirtschaft ein Interesse daran haben, Geld einzunehmen und nicht auszugeben. Medien sind voll mit Berichten über Leute, die Versicherungsleistungen durch eine Unzahl von Instanzen einklagen müssen und sogar dann leer ausgehen, wenn sie recht bekommen haben, weil die Versicherung trotzdem einfach nicht zahlt. Arbeitsunfähigkeitsfälle tauchen besonders oft auf, weil die für die Versicherungsbranche ziemlich teuer werden können.
-
- Mitglied
- Beiträge: 191
- Registriert: Di 15. Nov 2011, 22:13
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Meine Empfehlung ganz generell: misstraue Versicherungsmaklern/-vertretern. Die wollen nur Provisionen kassieren. Es ist halt ihr Job, so verdienen sie Geld. Also wollen sie verkaufen, möglichst viel, möglichst teuer.
Achte auf die Laufzeiten von Verträgen. Mehrjährige Laufzeit = günstigerer Jahresbeitrag = du bist aber länger gebunden.
Ich persönlich finde es bedenklich, wenn solche Leute an FH's auftauchen.
Sei kritisch, überlege es dir gründlich, lass dir von keinem Versicherungsheini was aufschwätzen.
Damit will ich nicht sagen, daß nicht die eine oder andere Versicherungs (insbes. Berufsunfähigkeit) durchaus wichtig ist.
Manch andere sind überflüssig bzw. nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll. Lebensversicherungen sind als Kapitalanlage oder Alterssicherung nicht mehr empfehlenswert, und äußerstenfalls sinnvoll, wenn man Angehörige absichern will (dh. Frau + Kind im Falle des frühzeitigen Todes).
Achte auf die Laufzeiten von Verträgen. Mehrjährige Laufzeit = günstigerer Jahresbeitrag = du bist aber länger gebunden.
Ich persönlich finde es bedenklich, wenn solche Leute an FH's auftauchen.
Sei kritisch, überlege es dir gründlich, lass dir von keinem Versicherungsheini was aufschwätzen.
Damit will ich nicht sagen, daß nicht die eine oder andere Versicherungs (insbes. Berufsunfähigkeit) durchaus wichtig ist.
Manch andere sind überflüssig bzw. nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll. Lebensversicherungen sind als Kapitalanlage oder Alterssicherung nicht mehr empfehlenswert, und äußerstenfalls sinnvoll, wenn man Angehörige absichern will (dh. Frau + Kind im Falle des frühzeitigen Todes).
-
- Mitglied
- Beiträge: 355
- Registriert: Fr 22. Jun 2012, 09:51
- Wohnort: Rostock
- Kontaktdaten:
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Ich würde empfehlen das du denen , die da rumlaufen nicht unbedingt vertraust. Seh dich lieber im Internet um wer so in deiner Umgebung arbeitet und lass dich in Ruhe beraten anstatt in der FH abgegriffen zu werden. BERUFsunfähigkeit ist so ziemlich das wichtigste. Kann da auch nichts von schlechten Erfahrungen berichten, habe selbst zwei Beispiele in der Familie, da ging alles reibungslos. Die Qualität der unzähligen Medienberichten sei mal dahin gestellt...
-
- Mitglied
- Beiträge: 939
- Registriert: Do 26. Jun 2014, 07:23
- Wohnort: Rostock
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Ich traue auch keinem Versicherungsmakler. Auch deshalb bin ich wohl chronisch unterversichert (hab nicht mal ne Haftpflicht
), aber das ist ne andere Geschichte...
Ich würde dir raten mal direkt zu einer Versicherung zu gehen und von denen Angebote speziell für Seemänner einzuholen. Mit den Angeboten gehst du dann zur Konkurrenz und lässt die Angebote bewerten und die sollen dir dann ein besseres Angebot machen. Ist natürlich auf Dauer recht zeitintensiv, aber so lässt sich evtl die Wahrscheinlichkeit verringern, dass du auf irgendwelche dubiosen Makler reinfällst.
Alternativ würd ich mal bei deiner FH nachfragen, da gibt's doch sicherlich ehemalige oder noch aktive Seeleute, die da Auskunft geben können (auch dann aber unbedingt verschiedene Angebote vergleichen). Oder die haben Kontakte zu Reedereien und die können dir dann weiterhelfen.

Ich würde dir raten mal direkt zu einer Versicherung zu gehen und von denen Angebote speziell für Seemänner einzuholen. Mit den Angeboten gehst du dann zur Konkurrenz und lässt die Angebote bewerten und die sollen dir dann ein besseres Angebot machen. Ist natürlich auf Dauer recht zeitintensiv, aber so lässt sich evtl die Wahrscheinlichkeit verringern, dass du auf irgendwelche dubiosen Makler reinfällst.
Alternativ würd ich mal bei deiner FH nachfragen, da gibt's doch sicherlich ehemalige oder noch aktive Seeleute, die da Auskunft geben können (auch dann aber unbedingt verschiedene Angebote vergleichen). Oder die haben Kontakte zu Reedereien und die können dir dann weiterhelfen.
-
- Mitglied
- Beiträge: 738
- Registriert: Fr 19. Nov 2010, 14:00
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Das ist sehr individuell zu regeln:
- Ich kenne Firmeneigner, die trotz erheblicher Rücklagen sich gegen alle Eventualitäten versichern (z.B. Auto-Vollkasko) und sich dadurch "sicher" fühlen.
- Ansonsten sollte man sich nicht gegen Probleme versichern, die man auch so finanziell regeln kann (z.B. Hausratversicherung meist unnötig)
Bisher 30 Jahre ohne Versicherung - z.B. Kranken-, Alters-, Pflege-, Haftpflicht- - hat bei mir geklappt, ohne dass ich mich "unsicher" gefühlt habe.
- Ich kenne Firmeneigner, die trotz erheblicher Rücklagen sich gegen alle Eventualitäten versichern (z.B. Auto-Vollkasko) und sich dadurch "sicher" fühlen.
- Ansonsten sollte man sich nicht gegen Probleme versichern, die man auch so finanziell regeln kann (z.B. Hausratversicherung meist unnötig)
Bisher 30 Jahre ohne Versicherung - z.B. Kranken-, Alters-, Pflege-, Haftpflicht- - hat bei mir geklappt, ohne dass ich mich "unsicher" gefühlt habe.
-
- Mitglied
- Beiträge: 355
- Registriert: Fr 22. Jun 2012, 09:51
- Wohnort: Rostock
- Kontaktdaten:
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Ich hoffe du meinst zusätzlich Policen und nicht Rente , gesetzliche Kranken usw. !?Garsvik hat geschrieben: ....
...
Bisher 30 Jahre ohne Versicherung - z.B. Kranken-, Alters-, Pflege-, Haftpflicht- - hat bei mir geklappt, ohne dass ich mich "unsicher" gefühlt habe.
-
- Mitglied
- Beiträge: 939
- Registriert: Do 26. Jun 2014, 07:23
- Wohnort: Rostock
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Leider weiß man bei Versicherungen ja nie wirklich vorher, was man mal braucht und was nicht.
-
- Mitglied
- Beiträge: 341
- Registriert: So 8. Jun 2008, 09:23
- Wohnort: Luebeck
Re: Frage bezüglich privater Versicherungsvorsorge
Also ich kann dazu nur sagen:
Ich bin Mitte Zwanzig und und Anfang Zwanzig während des Studiums schwer erkrankt und bereue es sehr, dass ich vorher keine BU abgeschlossen habe, weil jetzt bekomme ich keine mehr.
Und wenn ich in den USA aufgewachsen wäre, hätte ich evt. nichtmal ne Krankenversicherung gehabt, und das wäre richtig schlecht gewesen.
Fazit: An manchen Dingen sollte man nicht sparen, das kann sich schnell rächen.
Ich bin Mitte Zwanzig und und Anfang Zwanzig während des Studiums schwer erkrankt und bereue es sehr, dass ich vorher keine BU abgeschlossen habe, weil jetzt bekomme ich keine mehr.
Und wenn ich in den USA aufgewachsen wäre, hätte ich evt. nichtmal ne Krankenversicherung gehabt, und das wäre richtig schlecht gewesen.
Fazit: An manchen Dingen sollte man nicht sparen, das kann sich schnell rächen.