Forum Schiff

F.A.Z. Beitrag: „Der Kahn mit der Bahn“
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ ... ml?GEPC=s9

Moin moin,

Ever Given-Drama: Kunden sollen sich an Kosten für Bergung beteiligen - Existenzbedrohung für Händler

https://www.merkur.de/wirtschaft/ever-g ... 83860.html

Dieter hat geschrieben: ↑So 2. Mai 2021, 12:49 Moin moin,

Ever Given-Drama: Kunden sollen sich an Kosten für Bergung beteiligen - Existenzbedrohung für Händler

Genau deshalb sollte man ja auch den Container versichern. Es gibt ja mittlerweile mehrere Beispiele dafür wie Havarie z.b. die Maersk Honam.
Man sollte dann auch daraus lernen. Wer seinen Container nicht versichert,darf sich dann auch hinterher nicht beschweren,wenn dann Kosten auf Ihn zukommen.
Mfg Bernd

Bernd U hat geschrieben: ↑So 2. Mai 2021, 15:01

Dieter hat geschrieben: ↑So 2. Mai 2021, 12:49 Moin moin,

Ever Given-Drama: Kunden sollen sich an Kosten für Bergung beteiligen - Existenzbedrohung für Händler

Genau deshalb sollte man ja auch den Container versichern. Es gibt ja mittlerweile mehrere Beispiele dafür wie Havarie z.b. die Maersk Honam.
Man sollte dann auch daraus lernen. Wer seinen Container nicht versichert,darf sich dann auch hinterher nicht beschweren,wenn dann Kosten auf Ihn zukommen.
Mfg Bernd

Das ist eigentlich schon seit Anfang April klar, seit die Eigner General Average erklärt haben: https://www.forum-schiff.de/phpBB3/view ... 60#p178060
Ich gebe Bernd recht, spätestens nach der MAERSK HONAM sollte jeder begriffen haben, dass eine Versicherung überlebenswichtig sein kann. Damals mussten die Ladungseigner $54.000 bezahlen, um eine Ladung im Wert von $100.000 frei zu bekommen.

Die General Average gibt es als Große Haverei auch schon lange im deutschen Handelsgesetzbuch: https://de.wikipedia.org/wiki/Haverei#G ... Fe_Haverei
Es sollte also niemand überrascht sein.
Gruß, Volker

Bremer Schiffbau in der Krise: Ist Technologie der Werften-Retter?
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... t-100.html

Die AMOENITAS transportiert Giftstoffe aus dem Hafen von Beirut nach Wilhelmshaven
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... g7238.html
https://www.thenationalnews.com/mena/le ... -1.1215790

Der Bulkcarrier GEORGE (IMO:9177777) durfte jetzt den Kieler Nordhafen nach 2 Wochen wieder verlassen und lief am 8.5. nach Algeciras aus. Am 20.4. hatte die BG Verkehr eine PSC durchgeführt, während der 25 Mängel gefunden wurden, wegen derer das Schiff arrestiert wurde. Es gab Fehler am Rettungsboot, ein defektes Feueralarmsystem, defekte Brandschutztüren, Mängel an der Hilfsmaschine und dem Öl-Wasser-Abscheider im Maschinenraum, klemmende Brandschutzklappen in den Lüftern und Probleme mit den Feuerlöschpumpen, der Plan für die Abwasserbehandlung war fehlerhaft und der Fäkalientank randvoll, das Sicherheitsmanagement hatte Mängel und die Kühlräume für den Proviant der Crew waren nicht kalt genug und stark verschmutzt.
Der griechische Reeder beauftragte eine Firma mit dem Abpumpen und der Entsorgung der Fäkalien, und die Werft Gebrüder Friedrich wurde mit der Beseitigung der Sicherheits-Mängel beauftragt.
https://www.kn-online.de/Kiel/Frachter- ... n-gestoppt

Fast 6.000 Arbeitsplätze auf deutschen Werften sind bedroht. Schiffbauer setzen auf die Maritime Konferenz. Sie erhoffen sich von der Politik einen Weg aus der Krise.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... n-100.html

Ägypten beschlagnahmt "Ever Given" nach Havarie

Die "Ever Given" liegt derzeit am Großen Bittersee. Die Behörden haben das Schiff beschlagnahmt und wollen die Weiterfahrt erst erlauben, wenn der Streit um Schadenersatz geklärt ist. Die Behörde hatte vom japanischen Eigentümer zunächst rund 900 Millionen Dollar Entschädigung gefordert. Der Eigner sowie der britische Versicherer fanden die Summe aber zu hoch und die Forderung nicht ausreichend begründet. Inzwischen hat die Behörde die Summe verringert und fordert jetzt noch 600 Millionen Dollar (495 Millionen Euro).

Für mich ein klarer Fall von Willkür und ausnutzen einer Monopolstellung.

Da scheint der ägyptische Staat neben den Havariekosten auch noch Verluste im Tourismus durch die Pandemie ausgleichen zu wollen

Laut dem Versicherer der EVER GIVEN, UK Club, waren in der ursprünglichen Forderung von $916 Millonen $300 Mio als Bergebonus und $300 Mio für den Verlust an Reputation enthalten. Quelle: https://insurancemarinenews.com/insuran ... supported/
Der Artikel vom 15. April enthält folgendes Zitat (übersetzt), das sich auch heute noch stimmt: Der UK Club sagte, dass die SCA keine detaillierte Begründung für eine Forderung geliefert hatte, die der Club als "außerordentlich hoch" bezeichnete.

In LLoyd's List ist ein Kommentar mit einer Bewertung der SCA Forderung erschienen: https://lloydslist.maritimeintelligence ... outrageous

Darin wird auch eine Schätzung abgegeben, was die Befreiung der EVER GIVEN gekostet haben könnte. Der Autor meint, dass alles mit $225 Mio abgedeckt sein sollte.

Dabei sind in der Schätzung $100 Mio für ausgefallene Passagen für volle 6 Tage enthalten, obwohl nur um die 30 Schiffe bei einem Tagesmittel im Suezkanal von 40 bis 50 Schiffen den Weg um Afrika herum genommen haben. Der Ausfall wird also eher bei weniger als einem Drittel gelegen haben.

In der Forderung der SCA waren die Forderungen der Berger Smit Salvage und Nippon Salvage noch nicht enthalten.

In einer weiterenQuelle, dem Insurance Journal heißt es, dass es am 22. Mai eine Anhörung vor dem ägyptischen Gericht geben werde. Außerdem heißt es dort: (Zitat, übersetzt) Eine Quelle sagte, dass das Gericht die SCA ermächtigen könnte, das Schiff zu versteigern, wenn der Eigentümer jede Entscheidung ablehnt, die Kanalbehörde zu entschädigen. Auch Rabie hat ein solches Ergebnis erwähnt.
Quelle: https://www.insurancejournal.com/news/i ... 613337.htm
Gruß, Volker