Unglücks-Thread

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Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Danke, Frank.
Ein Foto der Unglücksstelle nebst Bericht hier:
http://www.br-online.de/bayern-heute/ar ... /index.xml
Timo
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Timo »

Zur Kollidierung des Binnenschiffes auf der Weser in Höhe Bremen-Blumenthal mit einer Zugansbrücke, das dabei auch noch fast den Seenoptkreuzer WILHELM KAISEN getroffen hat, gibt es auf der Homepage von Radio Bremen ein kurzes Video mit einigen Aufnahmen des Unfallortes, eben gefunden und hier zu finden.
Viele Grüße, Timo
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Schmitty
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Irland-Fähre in Seenot

Beitrag von Schmitty »

Laut des Radiosenders Einslive geriet eine noch namenlose Irland-Fähre vor der englischen Küste in Seenot als ihre Ladung im Sturm an Bord verrutschte. Das Schiff wurde daraufhin auf Grund gesetzt und die Passagiere und einen Großteil der Crew evakuiert. An Bord verblieben aber noch 7 Besatzungsmitglieder.
Weiß jemand zufällig um welches Schiff es sich dabei handelt?
Gruß
Christian
PETERSCH

Re: Irland-Fähre in Seenot

Beitrag von PETERSCH »

Schmitty hat geschrieben:Laut des Radiosenders Einslive geriet eine noch namenlose Irland-Fähre vor der englischen Küste in Seenot als ihre Ladung im Sturm an Bord verrutschte. Das Schiff wurde daraufhin auf Grund gesetzt und die Passagiere und einen Großteil der Crew evakuiert. An Bord verblieben aber noch 7 Besatzungsmitglieder.
Weiß jemand zufällig um welches Schiff es sich dabei handelt?
Moin Christian

Es ist die "Riverdance"
Bild
http://www.guardian.co.uk/uklatest/stor ... 95,00.html
Gruss
Peter
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Die Fähre „Riverdance“ (IMO. 7635361), 1599 BRZ, funkte am 31.1. um 19.43 Uhr Mayday, nachdem sie acht Meilen westlich von Fleetwood, Lancashire, von einer Freak-Welle getroffen worden war. Auf der 3046 Tonnen verdrängenden “Riverdance“, die im Rahmen ihres Linienverkehrs von Warrenpoint in County Down nach Heysham in Lancashire unterwegs war, ging anschließend die Ladung über, so dass sie bis zu 60 Grad Backbordschlagseite entwickelte. Die losgerissene Ladung aus Trucks und Trailern bewegte sich im Laderaum und sorgte so für eine stete Destabilisierung. Zwei RAF-Hubschrauber und einer der Coastguard aus Dublin flogen zu der Fähre, die von sieben Meter hohen Wellen getroffen wurde. Der Wind kam mit bis zu 10 Bf mit Windgeschwindigkeiten bis zu 96 km/h aus Nordwest. Die Fähre trieb derweil wenige Meilen vor dem Strand des Seebades Blackpool und legte sich dort auf die Steuerbordseite. Die 10 Mann Besatzung und die vier Passagiere, die sich ab 21 Uhr auf der hochliegenden Steuerbordseite versammelt hatten, wurden jeweils zu zweit aus der Luft evakuiert und zum Blackpool Airport geflogen. Acht barg die RAF, die restlichen die Küstenwache. Einige hatten leichte Verletzungen erlitten, zwei wurden vorsorglich ins Blackpool Victoria Hospital gebracht, insgesamt aber waren alle Geretteten wohlauf. Neun der Besatzungsmitglieder waren noch an Bord gewesen, als die Fähre am Nordstrand auf Grund lief. Sie waren in der Hoffnung, das Schiff noch retten zu können, zunächst an Bord geblieben und wollten Ballastwasser aufnehmen, um den Havaristen auf Grund zu stabilisieren. Die Bedingungen waren dann aber dadurch, dass sich das gestrandete Schiff mit Hochwasser breitseits zur Brandung drehte, so schlecht geworden, dass der Kapitän auch um deren Abbergung bat. Sie fand durch den in Blackpool auf Standby befindlichen Hubschrauber RAF 122 statt. Beteiligt an der gesamten Rettungsaktion waren auch der Tanker “Steersman”, der bei der Kommunikation assistierten, und die beiden Offshore-Versorger „Clwyd Supporter“ und „Highland Sprite“. Das Schiff hat rund 150 Tonnen Treibstoff in den Bunkern.

Die „Riverdance“ war 1977 als „Mahsala“ von der Rickmers Werft Bremerhaven erbaut worden. Sie ist 116,31 Meter lang und 18,22 Meter breit bei 5,38 Metrer Tiefgang. 4410 kW erzeugen 16 Knoten, die Passagierkapazität liegt bei 12, die Ladekapazität bei 65 Trailern. Am 30.6.1977 wurde sie an die Mashala Shipping Co. in Hamilton als eines von fünf Schwesterschiffen, zu denen auch die deutschen „Gabriele Wehr“ und „Thomas Wehr“ gehörten, abgeliefert und im Mittelmeer eingesetzt. Am 18.11.1982 war sie auf dem Weg von Piräus nach Alexandria vor Kreta auf Grund gelaufen, einige Tage später geborgen und in den Merabellou Golf zur Reparatur geschleppt worden. 1987 wurde sie zur „Halla“ mit Heimathafen Nassau, 1988 zur „Tikal“ mit Einsatzgebiet Karibik. Als „Schiaffino“ mit Heimathafen Rouen verband sie ab 1989 Oostende und Ramsgate. 1993 wurde sie nach Verkauf als „Sally Eurobridge“ zwischen Zeebrugge undDagenham eingesetzt, in Charter der Northsea Ferries verband sie 1994 Hull und Zeebrugge. Als „Sally Eurobridge“ verband sie 1994 Vlissingen und Ramsgate bzw. Dartford, im Folgejahr wurde sie im Vekrehr Scheveningen-Felixstowe eingesetzt, 1996 zwischen Zeebrugge und Middlesbrough. Seit 1996 lief sie in Charter der Starship Co., Bahamas, als „Riverdance“ und lief für Seatruck-Ferries zwischen Heysham und Warrenpoint, 1997 wurde sie dafür von Seatruck Ferries erworben.

Die Reederei verwahrte sich derweil gegen Vorwürfe, sie habe das Schiff auslaufen lassen. Es habe sich um eine Routinefahrt gehandelt, und trotz des nicht unüblichen Sturms seien viele Handelsschiffe unterwegs gewesen.

Der Sturm vor der irischen Küste brachte auch den Trawler "Spinning Dale", 169 BRZ, aus Fleetwood in Seenot. Die Stornoway Coastguard barg die 14-köpfige spanische Crew des auf Felsen vor Village Bay, St Kilda, gelaufenen Schiffes. Sie hatte die Strandung um 5.30 Uhr gemeldet und konnte bei Bf 9 keine Rettungsmittel benutzen. Die Coastguard Rescue Helicopter 100 aus Stornoway und Rescue Helicopter 137 aus Lossiemouth waren am Schiff, während der Coastguard Rescue Helicopter 100 die Crew aufwinschte. Das Stornoway RNLI Rettungsboot war ebenfalls ausgelaufen. Der in der Nähe stehende, ebenfalls mit spanischer Crew besetzte Trawler "Celtic Sea" stellte die Kommunikation sicher.
(Quellen: http://www.bbc.co.uk, hier gibts auch einen Video der Evakuierung, http://www.mcga.gov.uk/c4mca/mcga-newsr ... leases.htm, faktaomfartyg.se. Fotos der "Riverdance" vor Blackpool: http://www.vienna.at/news/chronik/artik ... pa-9587920; http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,532508,00.html)
Zuletzt geändert von Tim S. am Fr 1. Feb 2008, 13:08, insgesamt 8-mal geändert.
Tim S.
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Marc

Beitrag von Tim S. »

Eine 29-bildrige Fotoserie zum "Marc"-Untergang hier:
http://www.fraenkischer-tag.de/cms/inde ... fd52115158
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Vom Nord-Ostsee-Kanal waren in den vergangenen Tagen einige eher kleine Zwischenfälle zu vermelden:
Am 31.1. hat der niederländische Ro-Ro-Frachter "Kraftca", (IMO-Nr. 9307360, erbaut 2006 bei Stocznia Szczecinska Nowa SA in Szczecin, Eigner: CV Scheepvaartondermeming Kraftca in Amsterdam, Länge 205 Meter, 640 TEU, 28289 BRZ) beim Einlaufen in die Neue Nordschleuse des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel wegen starken Windes die Lampen der Nordkammer abgerissen.
Am 29.01. ist der niederländische Ro-Ro-Frachter "Trica", (IMO No. 9307384, Länge 295 Meter, ca. 28000 BRZ) auf der Oststrecke des Kanals auf das Kümo "Cleopatra" aufgefahren. Dabei entstand geringer Sachschaden. Der Unfall wurde nach Einlaufen beider Schiffe in die Schleuse in Brunsbüttel aufgenommen.
Ebenfalls am 29.1. erlitt das russische Volgaschiff "Volga 4004" IMO-No. 8720216, Länge 140 m) im Nord-Ostsee-Kanal bei Kudensee einen Totalblackout der Maschine und trieb manövrierunfähig im Fahrwasser. Der Kanal musste in diesem Bereich komplett gesperrt werden. Nachdem die Schlepper "Bugsier 12" und "Bugsier 14" aus Brunsbüttel herangerufen waren und den Havaristen unter Kontrolle brachten, konnte der Schiffsverkehr einseitig passieren. Die "Volga 4004" wurde nach Brunsbüttel geschleppt und an den Segelschiffsdalben vertäut. Am 30.1. konnte das Schiff seine Fahrt gen Osten wieder antreten.
Tim S.
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Marmorbulk trieb auf Weser

Beitrag von Tim S. »

Der 81 Meter lange, unter Bahamas-Flagge registrierte Frachter "Marmorbulk" (IMO Nr: 7628875) riss sich durch die heftigen Winde der Stärke 11 am Abend des 31.1. auf der Weser vom Anker los. Der Massengutfrachter lag in der Weser auf Blexen Reede eine viertel Seemeile weseraufwärts von Bremerhaven. Durch die heftigen Winde vertrieb der Frachter in das Fahrwasser, sodass er die Weser-Schifffahrt gefährdete. Die Schiffsleitung konnte über den intenrationalen Notkanal 16 zunächst nicht erreicht werden. Erst durch den Einsatz des Polizeibootes "Visura" der Wasserschutzpolizei Bremen, das zusätzlich einen Weserlotsen mit an Bord genommen hatte, konnte die "Marmorbulk" alarmiert und so ein drohender Schaden verhindt werden. Da die vorgeschriebene Hörbereitschaft über Seefunk durch die "Marmorbulk" nicht wahrgenommen wurde, erhielt der Kapitän eine kostenpflichtige Verwarnung. (Nach einer Meldung der Polizei Bremen)
kalli
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von kalli »

Hier gibt´s ein Video der "Riverdance".
Mein Youtubekanal Kallis Shipworld: https://www.youtube.com/shipspotter81
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Die "Marc" ist wieder sichtbar - das Wasser in der Schleuse wurde auf drei Meter Tiefe abgesenkt.
Fotos des Wracks:
http://www.kanal8.de/default.aspx?ID=44 ... ews=179302
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