Unglücks-Thread

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KlausR
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von KlausR »

Moin Tim,
Du schreibst durchbrachen ... den Meeresgrund in 92 Metern Tiefe. War da ein Hohlraum unter dem Meeresboden? Oder sind die Beine einfach "nur" abgeknickt?
Viele Grüße
KlausR

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Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Also nach den vorliegenden Quellen war unterhalb des festen Meeresgrunds eine unerwartete weiche Schicht.
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Ich fand dazu diese Grafik.
Volker Landwehr
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Volker Landwehr »

Die englischen Begriffe für das Phänomen sind Punch Through und Rapid Penetration. Bei einer Übertragung ins Deutsche ergibt sich dann leicht das bekannt Ergebnis.

Die Ursache hat Tim schon beschrieben, eine weiche Bodenschicht unter der eigentlichen Gründungsschicht. Das oder die Beine sinken so schnell ein, dass die Hubmechanik der Beine dies nicht schnell genug ausgleichen kann: https://www.drillingformulas.com/what-i ... k-up-rigs/
Gruß, Volker
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KlausR
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von KlausR »

Danke Euch beiden für die Erklärung. Das leuchtet ein, fast wie im Moor oder im Watt, nur da sind's dann meine Beine.
Viele Grüße
KlausR

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Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Kann auch eklig werden... :lol:
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

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Am 3.5. um 21.46 Uhr wurde das CROSS Jobourg von der Crew des unter Panama-Flagge laufenden Schleppers 'Christos XXIV', 859 gt (IMO: 7041625) alarmiert, dass er seinen Schleppanhang, den russischen Tanker 'Varzuga', 11290 gt (IMO: 7500401), verloren hatte. Er war von Murmansk zu einer Abwrackwerft in Aliaga unterwegs. als der Schleppdraht auf Position 50 11 36.0N, 002 00 30.0W rund 25 Seemeilen südsüdöstlich von Portland Bill brach. Der unbemannte Tanker trieb am Eingang der Casquets-Verkehrstrennungszone, rund 40 Seemielen nordwestlich von Cherbourg zunächst in einem Seegebiet unter britischer Zustaändigkeit. Deshalb wurde die Koordination zunächst von der Coastguard in Solent übernommen.
In dem Seegebiet herrschten Windgeschwndigkeiten von 40 Knoten mit Böen bis zu 60 Knoten, die es nicht erlaubten, den Ausreißer wieder einzufangen. Der Tanker trieb in östlicher Richtung, und am Morgen des 4.4. hatte er französische Gewässer erreicht. Deshalb übernahm das CROSS Jobourg um 8:30 Uhr. Der maritime Präfekt für Kanal und Nordsee entschied, ein Interventionsteam zu einer Lageeinschätzung zur 'Varzuga' zu entsenden. Der Notfallschlepper 'Abeille Liberté' (IMO: 9308699) sowie ein Caiman-Helikopter der Marinebase in Maupertus wurden moblisiert. Dieser nahm einen Sicherheitinspektor in Caen an Bord. Gegen 16 Uhr wurden die Einsatzkräfte auf der 'Varzuga' abgesetzt. Das CROSS funkte derweil einen Sicherheitswarnung an die Schifffahrt in dem Seegebiet. Die Eigner sowohl des Schleppers wie auch des Tankers wurden aufgefordert, bis 18 Uhr alle erforderlichen Maßnahmen einzuleiten. Dann wurde entschieden, dass die 'Abeille Liberté' angesichts des immer schlechter werdenden Wetters den Tanker auf den Haken nehmen und zu einer sicheren , Position vor Barfleur bugsieren sollte. Um 19.15 Uhr hatte die 'Abeille Liberté' das Schiff auf den Haken genommen und begann den Transit zu einem geschützten Ankerplatz, wo die Schleppeinrichtung repariert werden sollte. (Eigener Bericht, Fotos: Premar Manche)
https://www.premar-manche.gouv.fr/commu ... u-cotentin
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

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Am Abend des 4.5. kam es auf dem unter Singapur-Flagge laufenden Autocarrier 'City of Oslo', 20209 gt (IMO: 9407677), zu einem Maschinenausfall vor Færder. Das manövrierunfähige Schiff trieb auf die Küste zu, bis kurz vor 23 Uhr Anker geworfen werden konnte. Die Drift wurde nördlich von Store Færder stabilisiert. Die Rettungsboote "RS 172", "Horn Stayer" und "Klaveness Marine" wurden von der NSSR mobilisiert. Auch Schlepper und Hubschrauber nahmen Kurs auf die Position. Da der Anker hielt, war die Lage um 23.50 Uhr unter Kontrolle. An Bord wurde ein Lotse abgesetzt. Vor Ort waren Windgeschwindigkeiten von 25 Knoten aus Nordost. Die 'City of Oslo' war von Drammen nach Göteborg unterwegs. Nach einer Reparatur war sie am 5.5. ohne Assistenz wieder dorthin unterwegs und durchlief den Skagerrak mit nunmehr 17,7 Knoten. Sie sollte den Zielhafen um 19 Uhr erreichen. (Eigener Bericht; Archivbild: Olaf Kuhnke)
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

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Bergungscrews haben am 3.5. von dem Hubschiff 'Seacor Eagle' aus begonnen, das Öl aus den Tanks des Liftboots 'Seacor Power', 2276 BRZ (IMO: 8765682), abzupumpen. Sie waren am Wochenende an der Unglücksstelle sieben Meilen vor Port Fourchon, Louisiana, eingetroffen und hatten sich zunächst mit den Gegebenheiten vertraut gemacht. Das Öl wird mit der Hot-tapping-Methode aus den Tanks geholt. Dabei werden in diese Löcher gebohrt und der Inhalt erwärmt, sodass er dann mittels Schläuchen ohne weiter in die strukturelle Integrität einzugreifen, abgesaugt werden kann. Die Taucher führten diese Arbeiten sowohl ober- wie auch unterhalb der Wasseroberfläche durch. Die Arbeiten sind bis maximal 15 Meilen Windgeschwindigkeite, vier Fuß hohen Seegang und Strömungen, die 1,25 Meilen nicht überschreiten, möglich. Die übrige Schifffahrt musste die Unglücksstelle in einer Distanz von einer Meile umfahren. An Bord des Wracks sind maximal 35.000 Gallonen Kraftstoff.
'Sieben Mann der Crew sind weiterhin vermisst. Freiwillige hielten weiter an verschiedenen Stellen Ausschau, und am 27.4. wurde die Vermilion Bay Search Group ins Leben gerufen, die inzwischen 8,000 Mitglieder hat. Freiwillige versorgten die Suchkräfte mit Nahrung und anderen Versorgungsgütern. Am 29.4. war eine leere Rettungsweste entdeckt worden. Am 26.3. wurden im Zuge der Suche bei Terrebonne Kokainpackungen am Strand gefunden worden. Drei Tage zuvor war das bislang letzte Opfer geborgen worden. Die 'Seacor Power' war am 13.4. im Sturm gekentert. (Eigener Bericht; Fotos: USCG)
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

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Am 5.5. 5 wurde der russische Abwracktanker 'Varzuga', 11290 BRZ (IMO: 7500401), die ehemalige finnische 'Uikku', weiter vom Notfallschlepper 'Abeille Liberté' 17 Seemeilen vor der Küste von Saint-Vaast in freiem Wasser gehalten. Die Idee war, eine bestmögliche Manöverfläche zu haben, um die Schleppverbindung wieder auf von der 'Abeille Liberté' auf die 'Christos XXIV' zu übergeben, um die Reise fortzusetzen. Das CROSS Jobourg mobilisierte auch die Rettungsboote 'SNS 086-Admiral Tourville' der SNSM-Staton Barfleur und 'SNS 21-President Jules Pinteaux' aus Saint-Vaast-La-Hougue zur Absicherung des Einsatzgebiets während des Transfers. Der Semaphor Saint-Vaast-La-Hougue überwchte den Schiffsverkehr. Am Nachmittag ließen die Wetterbedingungen es zu, mit der Übergabe zu starten. Die 'Abeille Liberté' hielt den unbemannten Tanker weiter am Heck, während die Crew der 'Christos XXIV' begann, eine neue Schleppverbindung unterstützt vom Evaluations- und Interventionsteam der Marine in Cherbourg herzustellen. Die maritime Präfektur Kanal/Nordsee nutzte auch die Expertise des Bergungsmeisters von Les Abeilles, um die Maßnahmen -zu überprüfen. Sobald die Wetterbedingungen es zuließen, sollte der Konvoi die Weiterreise antreten. In den französischen Gewässern würde ihn die 'Abeille Liberté' weiter eskortieren. (Eigener Betricht; Fotos: Premar Manche)
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Ordentlich Gewühl bie Boppard auf dem Rhein - die Damina K bei den Arbeiten, die auf Grund gelaufene Maasvallei wieder flottzumachen:
https://www.youtube.com/watch?v=g8L9aPr ... =emb_title
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117719/4907593
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 54723.html
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