Beton in Schiffen

swimmy
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Beton in Schiffen

Beitrag von swimmy »

:?: Moin,moin,habe mit meinem Arbeitskollegen überlegt ob unten in die Schiffe zur stabiliesierung(richtig geschrieben?) Beton eingebracht wird?gruß sven
Zum entschleunigen,auf eine SMS mal mit einem Brief antworten!!!
Man kann ohne Hund und Katze leben,es lohnt sich nur nicht!!!
Peer
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Re: Beton in Schiffen

Beitrag von Peer »

Wenn bei einem Schiff Ballast verwendet wird ist das meistens Blei und Ballast wird eigentlich nur bei Segelschiffen gebraucht.
Es gibt aber auch Schiffe die einen Rumpf aus Beton haben.
ArneKiel

Re: Beton in Schiffen

Beitrag von ArneKiel »

Moin,

im Normalfall wird Wasser als Ballast verwendet, beim Abpumpen des Wasser können (sollten Filter defekt oder nicht vorhanden sein) auch nette Tiere bzw. Fische aus anderen Gewässern einwandern.
Beton kenne ich eigentlich nur von sehr kleinen Schiffen oder evtl. Segelschiffen. Beispielsweise war die Thor Heyerdahl bis zu ihrer Überholung mit Betonballast ausgestattet.
Globus
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Re: Beton in Schiffen

Beitrag von Globus »

Hallo !

Fester Ballast nur bei kleinen Schiffen. Und nicht unbedingt bei Schiffen, die Ladung nehmen sollen. Und dann auch nur zeitweise.

Zementschiffe

Während stahlarmer Zeiten wurden in Deutschland Schiffe auch aus Zement gebaut.

Um die Zeit von 1916 bis 1918 versucht sich der von kriegsbedingten Verlusten hart geforderte Frachtschiffbau mit seegehenden Eisenbeton-Handelsschiffen, die auch noch einige Jahre später gebaut und eingesetzt werden. Dabei interessiert, daß das erste Fahrzeug dieser Werkstoffart bereits 1854 in Paris von Lambot hergestellt wurde, kein Schiff - nur ein Boot.

An der Donau wurden während des ersten Weltkrieges und danach von der Werft Wayß & Freytag Betonschleppkähne gebaut.

Während des zweiten Weltkrieges werden wieder Betonschiffe gebaut. Über ihren Einsatz und ihre Brauchbarkeit ist die Literatur recht spärlich, nur so viel drückt sie aus : Die Betonschiffe bewähren sich, wo und wann sie auch eingesetzt wurden.

Zum Beispiel das Küstenmotorschiff "Treue". Es wurde 1943 gebaut, wegen des knappen Stahls aus wasserdichtem Beton. Fast zwei Jahrzehnte lang transportierte es Holz von Nord- und Ostsee. 1962 aus dem Schiffsregister gelöscht, diente die "Treue" zunächst als schwimmende Motorradwerkstatt und später als Lagerkahn im Hamburger Hafen. Inzwischen liegt es als schwimmende Disco in Bremen.

Im Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven liegt eine Zementbarkasse und ist zu besichtigen.

Quelle S. u .Z. 44 15

Gruß Globus.
Carsten H. Petersen
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HaSüd "Russenpanzer"

Beitrag von Carsten H. Petersen »

Moin ,

ich kann mich noch entsinnen , dass bei den Hamburg-Süd "Russenpanzern" ( diese Khersones-Produkte , die in den 70ern des letzten Jahrhunderts gebaut worden sind ) im Rahmen des Umbaus vom Stückgut- zum Containerschiff unter Anderem auch mit Beton gefüllte TEU und FEU als fester Ballast in den Laderaum gestellt worden sind , um die Stabilität zu erhöhen , da die zusätzlich seitlich "aufgebrutzelten" Tanks nicht ausreichende Stabilität gewährleisteten . Zumindest wurde das flottenintern so gesagt . Da ich selber nicht auf diesen Vehikeln gefahren bin , weiß ich natürlich nicht , ob es stimmte , aber warum sollte es nicht so gewesen sein .

Carsten
Tim S.
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Re: Beton in Schiffen

Beitrag von Tim S. »

Moin Globus,
Betonschiffe gab es auch in den USA jede Menge, ziemlich große Frachter und Tanker, die heute wegen ihrer Unverwüstlichkeit gern als Wellenbrecher genutzt werden.
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Model Tug Crew Emden
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Re: Beton in Schiffen

Beitrag von Model Tug Crew Emden »

swimmy hat geschrieben::?: Moin,moin,habe mit meinem Arbeitskollegen überlegt ob unten in die Schiffe zur stabiliesierung(richtig geschrieben?) Beton eingebracht wird?gruß sven
Moin zusammen,

ich habe es schon öfter gehabt, dass in Ballasttanks die nicht zum Trimmen benötigt werden, "Festballast" drin ist.

Es war irgendein Granulat oder Zementgemisch!
Das Problem ist nur, wenn in dem Tank ein "Stahlschaden" ist dann muss das Zeug mit viel Arbeit wieder raus.
Die Tanks waren immer "Mitschiff" (dort sind die meisten Pallungen beim docken) und nicht sehr groß.

Gruß
Hinnerk
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Re: Beton in Schiffen

Beitrag von Hinnerk »

Moin Swimmy!

Doch doch! Beton kann durchaus vorkommen. Hatte mal was gehört, dass die berühmte "Canberra" http://en.wikipedia.org/wiki/SS_Canberra erst zufriedenstellende Stabilität bekam, nachdem einiges an Beton fest im Doppelboden untergebracht wurde.
Ferner kann ich mich entsinnen, dass es auf der Weser mal eine Kollision zwischen der "Choyang Moscow" (einem grösseren Containerschiff" auf Probefahrt) und einem kleinen unscheinbaren Roro Schiff namens "Seki Roulette"? gab. Man war überrascht, dass die kollisisonschäden an der "grösseren" "Choyang" mächtiger ausfielen, als es bei einem Kollisionsgegner von solch geringer Grösse und damit Masse zu erwarten gewesen währen. Später fand man heraus, dass die "Seki Roulette" aus einem Stückgutfrachter zum Roro Frachter umgebaut wurde und um die notwendeige Stabilität dafür zu bekommen wurde wohl nahezu der gesammte Doppelboden mit Beton ausgegossen. Sowas ist natürlich ein unglückliches Mittel. Welcher Reeder fährt schon gerne Tonnen von festen Ballast sinnlos durch die Gegend. Wird wohl nur in "Notfällen" verwendet.
Ferner findet Beton aber auf Schiffen auch Verwendung zum abdichten von Lecks an z.B. Seewasserleitungen (wenns ganz hart kommt!) und ich habe auch schon mal erlebt, dass Beton als fester Korrosionsschutz dünn auf blanken Stahl aufgetragen wurde.
Hoffe ich konnte Dir weiterhelfen!
Hinnerk
Globus
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Re: Beton in Schiffen

Beitrag von Globus »

Zum Leckabdichten "Rakofix". Umgebunden mit in Rakofix getränkten Stoffstreifen.

Wenn das Leck dann sichtbar trocken ist, nimmt man Beton.
Globus
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Re: Beton in Schiffen

Beitrag von Globus »

swimmy hat geschrieben::?: Moin,moin,habe mit meinem Arbeitskollegen überlegt ob unten in die Schiffe zur stabiliesierung(richtig geschrieben?) Beton eingebracht wird?gruß sven

Bei modernen Schiffen wäre das das Zeichen einer Fehlkonstruktion. Schiffe sollen in sich mit dem Ballastwasser und der Ladung stabil sein. Bräuchte man dazu Beton, würde man sehr viel Arbeit beim dauernden Be- und Entladen haben.

Und wenn man die Räume dazu benutzt, die dazu erforderlich wären, müßte man den Beton flüssig eingießen.
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