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Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: Fr 20. Mär 2009, 22:56
von Volker Landwehr
Hallo,
Gross Tonnage (GT) ist eine dimensionslose Vermessungskennzahl und hat nichts mit Gewichten zu tun. Das "Tonnage" im Englischen ist hier irreführend. Im Deutschen entspricht es der Bruttoregisterzahl (BRZ).
GT bzw. BRZ ermitteln sich nach einer festen Formel aus dem Volumen V aller geschlossenen Räume eines Schiffes: GT = BRZ = K1 x V. Dabei ist K1 wieder vom Volumen V abhängig und liegt zwischen ca. 0,22 und 0,32.
DWT steht für Deadweight und ist die zulässige Zuladung eines Schiffes. Dabei sind im DWT Ladung und alle Bunkerstoffe, Proviant usw. enthalten. Summer DWT heist Zuladung bis zur Sommerladelinie der Plimsoll Marke. Wegen der Temperaturabhängigkeit der Wasserdichte und damit seiner Tragfähigkeit wird unter anderem zwischen Sommer und Winter unterschieden.
GT und DWT haben absolut nichts miteinander zu tun.
Grüße Volker

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: Fr 20. Mär 2009, 23:01
von Marko Stampehl
um zu wissen wie "schwer" ein Schiff ist, muss man nach der Angabe des "Displacement" also der Verdrängung schauen.
Die gibt an, wieviel Wasser ein Schiff verdrängt. Und ein Schiff ist immer genauso schwer wie das Wasser, das es verdrängt.

Ein ganz guter Artikel dazu findet sich bei wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffsma%C3%9Fe

Marko

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 07:58
von Sirius
Hallo !


GT : Gross Tonnage - Gesamtheit aller
geschlossenen Räume multipliziert mit dem
Faktor k zur Angleichung der neuen Vermessung
an die alte : GT = k x V.


BRZ : Brutto-Raumzahl - Die Raumzahl (engl.
gross tonnage) ist im Gegensatz zur Registertonne
oder Kubikmeter eine dimensionslose Zahl und kein
Raummaß, basiert aber auf dem m³ vermessenen
Schiffsraum. Der neue Wert wird durch eine einfache
Formel ermittelt: BRZ = k x V.

V ist das Gesamtvolumen in m³.
k ist ein von der Schiffsgröße abhängiger Faktor
zwischen 0,22 und 0,32.


DWT
Im Winter ist das Wasser kälter, also hat es eine
höhere Dichte. Damit trägt es mehr als im Sommer und das Schiff
hat einen geringeren Tiefgang. Kann damit also im Winter
mehr laden. (Schwerer sein).

mfgSirius

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 10:30
von Gerda S.
Ein grosses Dankeschön an den NOK Schiffsjäger für diese Frage!
Und natürlich auch für die Antworten:-))
Bisher hatte ich mir die Begriffe immer so lala selbst erklärt:-))
Wenn ich unter meinen Fotos Angaben mache,werde ich in Zukunft mehr Wert auf DTW legen.
Gruss Gerda

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 13:09
von Peter Hartung
NOK-Schiffjäger hat geschrieben:Hallo zusammen!
Leider kenne ich mich nicht so aus mit den ganzen Größenangaben. Im Netz finde ich auch kaum einleuchtende Erklärungen. Ich schaue oft bei Vesseltracker und hab Angaben wie:
GROSS TONNAGE
17.600 tons
SUMMER DWT
16.950 tons
Ich möchte gerne wissen was GT und summer DWT heisst, bedeutet GT = Gesamtgewicht /Verdrängung des Schiffes inkl. Ladung bei voller Last ?
Hoffe mir kann jemand helfen, auch würde mich interessieren ob man aus den beiden Daten herausfinden kann wie schwer das Schiff ohne komplette Ladung ist.
Hallo Tony!
Lass mich die obigen Beiträge wie folgt ergänzen:
Registertonnen oder Raumzahlen sind Grundlage für viele das Schiff betreffende Regelungen
:arrow: Sie werden benötigt für die Berechnung von Gebühren (Hafenliegegebühren, Lotsengebühren), Abgaben (Steuern) Entgelten (Kanalpassagen z. B. Suezkanal, Panamakanal, Nord-Ostsee-Kanal);
:arrow: Sie ermöglichen die Vorbereitung und Durchführung der Lade- und Löscharbeiten (Tragfähigkeit, Laderaum-Inhalt, Anzahl Container, aber auch Länge, Breite und Tiefgang)
:arrow: Sie dienen der Einordnung des Schiffes in gesetzliche Vorschriften (nationale wie internationale) der Schiffssicherheit (SOLAS)[6] [7], Schiffsbesetzung, -besatzungs- Ausbildungsordnungen (STCW)[8], Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL[9])
:arrow: Sie sind notwendig für die Registrierung des Schiffes (Schiffsregister)
:arrow: und schließlich fließen die Daten ein in Statistiken in Schifffahrt und Schiffbau.

mfg Peter Hartung

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 16:20
von bonito
Kurz zum Wintertiefgang : Der Tiefgang in Winter (speziell Nordatlantik) ist geringer als im Sommer. Dieses hat nichts mit der Wassertemperatur und der Dichte zu tun sondern schlicht und ergreifend mit dem zu erwartenden schlechten Wetter.
Durch geringe Zuladung und Tiefgang hat das Schiff bei schlechtem Wetter einfach mehr Auftrieb.
Gruss

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 17:12
von Sirius
bonito hat geschrieben:Kurz zum Wintertiefgang : Der Tiefgang in Winter (speziell Nordatlantik) ist geringer als im Sommer. Dieses hat nichts mit der Wassertemperatur und der Dichte zu tun sondern schlicht und ergreifend mit dem zu erwartenden schlechten Wetter.
Durch geringe Zuladung und Tiefgang hat das Schiff bei schlechtem Wetter einfach mehr Auftrieb.
Gruss

Was ist denn das? Wird das Schiff von den Wellen hochgeschleudert?

mfgSirius

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: Sa 21. Mär 2009, 20:28
von bonito
Sirius hat geschrieben:
bonito hat geschrieben:Kurz zum Wintertiefgang : Der Tiefgang in Winter (speziell Nordatlantik) ist geringer als im Sommer. Dieses hat nichts mit der Wassertemperatur und der Dichte zu tun sondern schlicht und ergreifend mit dem zu erwartenden schlechten Wetter.
Durch geringe Zuladung und Tiefgang hat das Schiff bei schlechtem Wetter einfach mehr Auftrieb.
Gruss

Was ist denn das? Wird das Schiff von den Wellen hochgeschleudert?

mfgSirius
Bist du eigentlich mal zur See gefahren ?
Gruss

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: So 22. Mär 2009, 08:01
von Sirius
bonito hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:
bonito hat geschrieben:Kurz zum Wintertiefgang : Der Tiefgang in Winter (speziell Nordatlantik) ist geringer als im Sommer. Dieses hat nichts mit der Wassertemperatur und der Dichte zu tun sondern schlicht und ergreifend mit dem zu erwartenden schlechten Wetter.
Durch geringe Zuladung und Tiefgang hat das Schiff bei schlechtem Wetter einfach mehr Auftrieb.
Gruss

Was ist denn das? Wird das Schiff von den Wellen hochgeschleudert?

mfgSirius
Bist du eigentlich mal zur See gefahren ?
Gruss
Meinst Du mich?
Bei schlechtem Wetter hat ein Schiff mehr Auftrieb? Woher soll der kommen?
Das hab ich in fast 40 Jahren Seefahrt nicht erlebt.

Gruß.

Re: Begriffserklärungen Gewichte DWT - BRZ - GT etc.

Verfasst: So 22. Mär 2009, 09:02
von bonito
Sirius hat geschrieben:[Meinst Du mich?
Bei schlechtem Wetter hat ein Schiff mehr Auftrieb? Woher soll der kommen?
Das hab ich in fast 40 Jahren Seefahrt nicht erlebt.

Gruß.
Also nochmal :
Wenn man sich die Lademarke anschaut, erkennt mann, dass der Tiefgang im Winter bzw Winter Nordatlantik einen geringeren erlaubten Tiefgang anzeigt als der Sommertiefgang, das Schiff also weniger Ladung/Gewicht mitnehmen darf. Somit hat das Schiff mehr Auftrieb falls es bei schlechtem Wetter Wasser an Deck hat. Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Wo welche jahresteitlichen Tiefgänge einzuhalten sind, ist genau in der " KARTE DER ZONEN UND JAHRESZEITLICHEN GEBIETE" festgelegt.
Gruss