http://www.nachrichten.at/nachrichten/w ... t17,768916
Gruß,
Maurice

Also schonmal im Vorfeld somalische Fischerboote am Strand zerstören (weil die könnten ja zu Piratenbooten mutieren) empfinde ich nicht als zielführende Lösung. Piratenmutterschiffe auf See in Brand schießen (nach indischem Vorbild) und alle einsammeln, die dann herumschwimmen, ist schon eher eine Lösung. Und dann alle der Gerichtsbarkeit der Anrainerländer übergeben.Paapa hat geschrieben:
29.12.11 | 20:30 Uhr
Im Kampf gegen die Seeräuberei am Horn von Afrika soll die EU-Schutztruppe "Atalanta" noch härter durchgreifen können und künftig Boote und Einrichtungen somalischer Piraten auch am Strand zerstören dürfen.
Die Bundesregierung bestätigte am Donnerstag einen Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung", wonach die Einssatzregeln für EU-Streitkräfte am Horn von Afrika angepasst werden sollen. Dabei gehe es nicht um den Einsatz an Land, sondern "es geht ausschließlich um die Zerstörung von Piraterielogistik am Strand", sagte eine Außenamtssprecherin. Eine solche Zerstörung der Logistik könnte "unter genau zu definierenden Voraussetzungen" hilfreich sein, die Piraterie am Horn von Afrika einzudämmen. Medienberichten zufolge war der Auswärtige Dienst der EU gebeten worden, eine entsprechende Anpassung der Militärmission mit der somalischen Übergangsregierung abzustimmen. Diese habe bereits Unterstützung signalisiert. Inwieweit sich Deutschland an einer erweiterten Piratenbekämpfung beteiligen wird, ist derzeit noch offen. Die Opposition lehnt eine Ausweitung der EU-Mission "Atalanta" ab. SPD-Wehrexperte Rainer Arnold nannte das Vorhaben "eher abenteuerlich und politisch und operativ nicht seriös geplant". Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Omid Nouripour, bezeichnete die Überlegungen in der "Süddeutschen Zeitung" den "blanken Wahnsinn". Für einen solchen Einsatz fehlten das politische Gesamtkonzept und die Mittel.
dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Deshalb hatte ich auch kommentarlos nur den Artikel verlinkt - ich war mir echt nicht sicher ob ich richtig verstanden habe, was da steht. Für Entwicklungshilfe wäre das ein reichlich abartiges Finanzierungsmodell. Kann wohl hoffentlich nicht so gemeint sein. Vom Zynismus gegenüber den Besatzungen der gekaperten Schiffe mal ganz abgesehen, empfinde ich die Aussage:windrose hat geschrieben:Ehrlich gesagt habe ich mich beim Lesen dieses Artikels gefragt, was dessen Aussage oder Schlußfolgerung sein soll.
Für mich klang es spontan wie "laßt die Piraten doch machen, es nützt dem Land", bzw. "die Bekämpfung ist viel zu teuer, laßt sie bleiben". Das kann ja wohl nicht ernsthaft sein.
[...] Vielleicht habe ich den Text auch nur in den falschen Hals bekommen.
"Denn Piraterie sei für das vom Bürgerkrieg zerstörte Land zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor und Wachstumsmotor geworden, heißt es in der Studie der britischen "Denkfabrik" Chatham House. Die derzeitige Anti-Piraterie-Strategie könnte dem Land am Ende schaden. Sollten die Piraten durch ein konsequentes militärisches Durchgreifen gestoppt werden, könnte das die Entwicklung vor Ort durchaus "ernsthaft beeinträchtigen", schreibt die Forscherin Anja Shortland. "Die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen der Piraterie sind weit verbreitet."