Finnjet verkauft!!!!

[MariusC]

Die nennen das CRP-Pod. http://www.nmri.go.jp/main/etc/kaisetsu ... _img_4.jpg
Es sieht auch aus wie ein "normaler" Pod. Einen klassischen Schottelantrieb haben ja eigentlich fast nur Schlepper, Tonnenleger usw.

In Japan wurden vor einigen Jahren mal RoRos mit dem Antrieb ausgestattet. Allerdings hat es sich zu der Zeit nicht durchsetzen können.
Ein Bericht darüber ist auch in der Schiff&Hafen, Seehafenverlag, in Ausg. 6/2008.

Marius

[Peter Hartung]

Moin!

Allmählich ergibt sich die Rekonstruktion der letzten Reise der "FINNJET". Unter dem nachfolgenden Link (Geduld notwendig wegen "etwas" längerer Ladezeit!) verbergen sich eine Reihe von Fotos der "DA VINCI" ex "FINNJET" während der Passage von Gibraltar im Februar 2008 in Richtung Genua:

http://www.fotosdebarcos.com/viewtopic.php?t=14005

Auf einem Foto aus der Möwenperspektive vor Gibraltar fiel mir auf, dass schon im Februar 2008 die Rettungsboote keine Persenning-Abdeckung mehr hatten... Wahrscheinlich war da schon die Reise nach Alang beschlossene Sache. Es gehört nach meiner Erfahrung zur Desinformationspolitik der Abbrecher, zunächst vom Umbau zum Hotelschiff oder Kasinodampfer zu faseln, um damit abzulenken von ihren tatsächlichen Absichten.

mfg Peter Hartung

PS.: http://www.fotosdebarcos.com ist übrigens eine sehenswerte spanische shipspotting-site, zum Beispiel daraus dieser Beitrag hier:

http://www.fotosdebarcos.com/viewtopic. ... &highlight über die Strandung der "SIERRA NAVA" (nur Geduld, der Beitrag braucht eine "etwas" längere Ladezeit, aber das Warten lohnt sich.).

PPS.: Übrigens, in diesem Thread über die Strandung der "SIERRA NAVA" taucht völlig unvermittelt auf der Seite 4 die "HEIN GODENWIND" auf, noch bevor sie in Gibraltar "abbuddelte". Überraschungen gibt es manchmal... Kuckt Ihr hier: http://img76.imageshack.us/img76/4702/s ... 407al5.jpg

Wenn Ihr jetzt meint, da sei ja einiges Off-Topic, sach ich: Nö, in allen drei Fällen ("Finnjet", "Sierra Nava" und "Hein Godenwind") gingen die Schiffe auf Grund, allerdings aus drei verschiedenen Gründen

[Marko Stampehl]

Auf einem Foto aus der Möwenperspektive vor Gibraltar fiel mir auf, dass schon im Februar 2008 die Rettungsboote keine Persenning-Abdeckung mehr hatten... Wahrscheinlich war da schon die Reise nach Alang beschlossene Sache. Es gehört nach meiner Erfahrung zur Desinformationspolitik der Abbrecher, zunächst vom Umbau zum Hotelschiff oder Kasinodampfer zu faseln, um damit abzulenken von ihren tatsächlichen Absichten.

Sorry Peter,

da muß ich deutlich widersprechen. Die fehlende Persenningabdeckung hat überhaupt nichts mit irgendwelchen damals bereits feststehenden Absichten zur Verschrottung zu tun. Die Finnjet fuhr sehr oft, wenn nicht fast immer "ohne". Ob nur im Winter Persennings drübergezogen wurden, damit die Gischt nicht als Eis in den Rettungsbooten festfriert, entzieht sich meiner Kenntnis (es gibt aber Winterbilder, auf denen sie welche hat). Die hohe Geschwindigkeit der Finnjet könnte dazu geführt haben, dass Persennings auf den Rettungsbooten sich öfter mal verselbständigt haben, und es daher sinnvoller war, diese gleich wegzulassen.

Mir liegen verschiedenste Fotos aus unterschiedlichen Perioden aus dem "Leben" der FINNJET vor. Unter anderem auch die Aufnahmen von Fotoflite, als sich das Schiff von Rostock auf dem Weg nach Baton Rouge befand. Genauso gibt es viele Aufnahmen aus den 70er und 80er Jahren, auf vielen sind keine Persennings zu sehen. Siehe dazu auch das reichhaltige Fotoarchiv bei http://www.finnjetweb.com.

Es gibt keinerlei Hinweise dafür, dass Club Cruise von Anfang an vor hatte, das Schiff zum Verschrotten weiterzuverkaufen. Dagegen spricht auch der nach wie vor exzellente Zustand der Inneneinrichtung und technischen Anlagen des Schiffes, die erst im April bei einem Survey des Schiffes festgehalten wurden.

Aber wenn so eine Firma wie Club Cruise Probleme bekommt, und Geld braucht... In der Not frisst der Teufel Fliegen. Erst recht bei derart hohen Schrott- und Stahlpreisen wie zur Zeit.

Gruß
Marko

[jschu]

Etwas merkwürdig finde ich den ganzen Ablauf der Ereignisse schon,von 1994 bis 2004 wird viel Geld in das Schiff gesteckt,neue Getriebe,Bugstrahler erneuert Heckstrahler eingebaut und dann die Renovierung 2004.Man hätte sicherlich noch 10Jahre mit dem Schiff fahren können und nun abwracken zum Schrottpreis ohne die noch gut erhaltene Einrichtung vorher zu entfernen,merkwürdig!
Auf der einen Seite wird viel über hohe Energie und Stahlpreise gesprochen,die auch die Neubauten verteuern und andererseits nutzt man auch nicht die Chance zum günstigeren Preis Gebrauchttonnage umzubauen und anzupassen,man könnte meinen den Reedereien geht es so gut das Geld keine Rolle spielt.Was die Vibrationen angeht liegt es natürlich in der natur der Sache wenn man auf dem Wasser 30Kn fahren will geht das nicht ohne Schwingungen von Propellern und Wellen und weniger von den Maschinen direkt,es kommen natürlich noch die Stöße von vorn,(bei rauher See)dazu.Auch Podantriebe schwingen und zwar als Ganzes und auch das überträgt sich auf den Rumpf,das lässt sich gut nachvollziehen wenn man zb.auf Schiffen der Voyager-Klasse von RCI ganz hinten steht und das gilt wohl auch für viele Neubauten obwohl die oft nur 20Kn laufen.

[byffenjutaren]

Ich finde das nicht merkwürdig.

Diejenigen, die das Geld und den Aufwand in die Fähre gesteckt haben sind schließlich nicht diejenigen, die das weitere Schicksal des Schiffes in die Hand nahmen.


Genau so ist es doch auch mit den tausenden von aufgemotzten Karren von frischen Führerscheininhabern. Am Ende ist Auto Auto.

Ein Suzuki Swift von 1999 mit 80.000 "auffer Uhr" kostet mit frischem Getriebe, getönten Scheiben und Rallyesitzen genau so viel wie der gleiche mit Standardausstattung und Erstgetriebe.

[Seekater]

Jaein,

aus meiner Sicht hinkt der Vergleich. Bei Autos spielen Gefühle bei der Wertschätzung eine wesentlich größere Rolle, als das bei Reedereientscheidungen der Fall sein dürfte. Beim Altwagen spielt die Farbe, das Designempfinden der Formgebung eine Rolle. Bei Altschiff, wohl alleine, ob damit noch Geld zu verdienen ist. Da ist eher Phantasie, Risiko- und Investitionsbereitschaft und -Fähigkeit gefragt, als das Bauchgefühl beim Anblick der Formgebung. Natürlich sind indirekt, beim Reeder, auch Emotionen zur Bereitschaft Risiken einzugehen beteiligt....... na ja ich denke Du verstehst wie ich das meine.

Ist in diesen erlauchten Reihen nicht auch ein Schiffsbroker ......

Seekater

[Ingo J.]

Ein Suzuki Swift von 1999 mit 80.000 "auffer Uhr" kostet mit frischem Getriebe, getönten Scheiben und Rallyesitzen genau so viel wie der gleiche mit Standardausstattung und Erstgetriebe.

Ich finde auch, dass der Vergleich ein bisschen hinkt. Hast Du aber einen /8er Benz, dann sind frischbezogene Sitze und ne frische Lackierung schon ein zählbarer Verkaufsfaktor (einmal abgesehen von der gut eingefahrenen Maschine )

[procol]

Den Reeder im klassischen Sinne (100% Eigenkapital im Schiff) gibt es bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr. Heute ist jedes Schiff eine eigenständige KG mit Gesellschaftern die teilweise noch nicht einmal ein Schiff aus der Ferne gesehen haben. Dieses trifft für Neubauten und auch für Secondhand Tonnage zu. Es geht nicht mehr um das Schiff im eigentlichen Sinne. Es geht nur noch um Steuerersparnis und Rendite des eingesetzten Kapitals.
Nicht umsonst sind Gesellschaften wie Hansa Treuhand, HCI, Seehandel etc so erfolgreich bei der Vermittlung von Schiffsfonds. Einige deutsche Reederei würde es ohne diese Leute nicht mehr geben und viele neue Reedereien wären erst garnicht entstanden.
Es zählt nur noch der Profit und sonst nichts.
So wird es im Fall der Finnjet auch gewesen sein.

[byffenjutaren]

Ein Suzuki Swift von 1999 mit 80.000 "auffer Uhr" kostet mit frischem Getriebe, getönten Scheiben und Rallyesitzen genau so viel wie der gleiche mit Standardausstattung und Erstgetriebe.

Ich finde auch, dass der Vergleich ein bisschen hinkt. Hast Du aber einen /8er Benz, dann sind frischbezogene Sitze und ne frische Lackierung schon ein zählbarer Verkaufsfaktor (einmal abgesehen von der gut eingefahrenen Maschine )

Nur habe ich bewusst ein Auto gewählt, dass nur für den Verkäufer ein Liebhaberstück, und für den potentielle Käufer ein Auto wie jedes andere auch ist.

Bei dem /8er unterstellst Du ja auch beim Käufer eine gewisse Liebhaberei oder zumindest einen Spekulanten.

Denn auch falls SiljaLine unter Seacontainers mit der Finnjet noch einiges vorhatte, dann ist das Schiff für potentielle Käufer ein Fährschiff wie jedes andere auch. Da zählt dann nur Autodeckhöhe, Lanemeter und Verbrauch.

Liebhaberei gibt es in der Fährschiffahrt nicht, zumindest (noch) nicht in dieser Größenordnung.

[Marcel]

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... stsee.html