Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Zusätzlich zu den Untersuchungen gibt es Forderungen, die Eventin durch deutsche Behörden festzusetzen und gründlich zu untersuchen. Mehrere Gründe sprechen laut Moritz Brake, Experte für maritime Sicherheit beim Beratungsunternehmen Nexmaris, dafür
https://www.fr.de/wirtschaft/nach-haver ... 18258.html
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Vorfälle wie die Festsetzung der "Eventin" sind nach Aussage des Sanktionsexperten Sascha Lohmann in der Europäischen Union weitgehend neu. "Mit Blick auf Öltransporte hatte man das zumindest im Rahmen der Russland-Sanktionen noch nicht", sagte der Wissenschaftler von der Stiftung Wissenschaft und Politik:
https://www.stern.de/gesellschaft/regio ... e=standard
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stralsund liegen nach Zollprüfungen des vor mehr als einer Woche unweit Rügens havarierten Öltankers "Eventin" bislang keine Hinweise auf eine Straftat vor.
https://home.1und1.de/magazine/panorama ... t-40569600
https://www.stern.de/gesellschaft/regio ... e=standard
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stralsund liegen nach Zollprüfungen des vor mehr als einer Woche unweit Rügens havarierten Öltankers "Eventin" bislang keine Hinweise auf eine Straftat vor.
https://home.1und1.de/magazine/panorama ... t-40569600
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Das Festsetzen eines Schiffes unter fremder Flagge in der 12 Meilenzone oder der ausschlichen Wirschaftszone ist ja auch nicht ganz einfach. Schließlich gibt es ja das im UN-Seerechtsübereinkommen verankerte Recht der friedlichen Durchfahrt, dass das Eingreifen des Küstenstaat auf bestimmte Fälle beschränkt: https://de.wikipedia.org/wiki/Recht_der ... DurchfahrtTim S. hat geschrieben: ↑Sa 18. Jan 2025, 10:59 Vorfälle wie die Festsetzung der "Eventin" sind nach Aussage des Sanktionsexperten Sascha Lohmann in der Europäischen Union weitgehend neu. "Mit Blick auf Öltransporte hatte man das zumindest im Rahmen der Russland-Sanktionen noch nicht", sagte der Wissenschaftler von der Stiftung Wissenschaft und Politik:
https://www.stern.de/gesellschaft/regio ... e=standard
Siehe Abschnitt "Friedliche Durchfahrt".
Dazu kommt, dass es ja kein absolutes Embargo für russisches Öl gibt, sondern nur eine Obergrenze des Verkaufspreises.
Gruß, Volker
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Danke für deine umfangreiche Schilderung. Mangelnde Startluft der Hauptmaschine war offenbar nicht die Ursache, schlechte Wartung der Notmaschine dürfte aber zumindest ein Puzzle -Teil sein.fuhri1186 hat geschrieben: ↑Mi 15. Jan 2025, 14:28ganz unwahrscheinlich ist ein totaler Ausfall aller Hilfsmaschinen nicht.
...
Ich bin als Schiffsmechanikerazubi mit Russen/Ukrainern gefahren
...
Wenn also der (oft eben auch schlecht gewartete) Notdiesel nicht anspringt
...
ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ein totaler Ausfall aller Anlagen durchaus möglich ist und das durch kleinste Fehler.
Hier ist jemand auf der richtigen Spur zum zweiten Puzzle-Teil.WeißerHai hat geschrieben: ↑Di 14. Jan 2025, 12:13Wenn du schlechten Brennstoff bekommen hast, dann kannst du auch damit alles lahmlegen. Gerade, wenn man nur noch diese Charge an Bord hat und nach Reinigung des Kraftstoffsystems (hoffentlich ohne bereits andere eingetretene Schäden) keinen anderen Brennstoff nutzen kann.


Die Notmaschine hat zwar einen eigenen Tank. Aber wenn diese wegen eines anderen Defekts (und damit ist o.g. mangelhafte Wartung gemeint) nicht läuft, dann wirds dunkel.

-- Freund der Schifffahrt
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Inspektionen der EVENTIN dauern an:
https://www.zeit.de/news/2025-01/29/oel ... -dauert-an
https://www.zeit.de/news/2025-01/29/oel ... -dauert-an
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Im Grunde nichts neues im Osten - Eventin könnte nach Expertenmeinung bald freikommen:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... in114.html
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Untersuchungen dauern auf mehreren Ebenen an:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... 930-366223
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... 930-366223
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Moin,Tim S. hat geschrieben: ↑Fr 21. Mär 2025, 10:18 Eventin wird deutsches Eigentum:
https://www.n-tv.de/politik/Zoll-beschl ... 45721.html
https://www.spiegel.de/wirtschaft/russl ... e896a8005b
so richtig verstehe ich die Berichtserstattung vom Spiegel nicht.
Der Tanker wird in vielen Medien als "Schrotthaufen" dargestellt, was ich zumindest anzweifeln möchte.
Die Eventin hieß bis Ende 2023 "Charvi" und wurde von der Firma Viken Shipping in Norwegen betrieben.
Die Norweger gelten als hervorragende Eigner/Manager und lassen ihre Schiffe in aller Regel nicht herunterkommen.
Zudem ist das Schiff mit Baujahr 2006 auch kein völlig überalteter Tanker, da gibt es ganz andere Kaliber.
Aktuell hat sie einen Eigner auf den Marshall Islands und wird von einem technischen Management betreut, welcher aus UAE kommt.
Also erstmal zumindest auf dem Papier kein russischer Dampfer.
Zudem besitzt sie alle notwendigen Papiere, Klasse ist ebenfalls aktuell:

Quelle: Maritime IHS, kostenpflichtige Anmeldung nötig.

Quelle: Maritime IHS, kostenpflichtige Anmeldung nötig.

Quelle: Maritime IHS, kostenpflichtige Anmeldung nötig.
Hier also von einem russischen Mülleimer zu sprechen, halte ich für Meinungsmache der Medien.
Die letzten "ernsthaften" Defects hatte sie noch unter altem Management und diese sind behoben worden.
Sicher, die russichen Behörden winken auch kaputte Schiffe durch, aber sie fährt ja nicht nur innerhalb russicher Häfen.
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Re: Havarie vor Rügen - Tanker EVENTIN
Eine Mischung aus Meinungsmache, Vereinfachungen, und schlechter Journalistischer Arbeit (mangelnde Recherche), vllt. auch deswegen, weil es gut ins gewollte Narrativ passt.fuhri1186 hat geschrieben: ↑Fr 21. Mär 2025, 11:58Moin,Tim S. hat geschrieben: ↑Fr 21. Mär 2025, 10:18 Eventin wird deutsches Eigentum:
https://www.n-tv.de/politik/Zoll-beschl ... 45721.html
https://www.spiegel.de/wirtschaft/russl ... e896a8005b
so richtig verstehe ich die Berichtserstattung vom Spiegel nicht.
Der Tanker wird in vielen Medien als "Schrotthaufen" dargestellt, was ich zumindest anzweifeln möchte.
Die Eventin hieß bis Ende 2023 "Charvi" und wurde von der Firma Viken Shipping in Norwegen betrieben.
Die Norweger gelten als hervorragende Eigner/Manager und lassen ihre Schiffe in aller Regel nicht herunterkommen.
Zudem ist das Schiff mit Baujahr 2006 auch kein völlig überalteter Tanker, da gibt es ganz andere Kaliber.
Aktuell hat sie einen Eigner auf den Marshall Islands und wird von einem technischen Management betreut, welcher aus UAE kommt.
Also erstmal zumindest auf dem Papier kein russischer Dampfer.
Zudem besitzt sie alle notwendigen Papiere, Klasse ist ebenfalls aktuell:
Quelle: Maritime IHS, kostenpflichtige Anmeldung nötig.
Quelle: Maritime IHS, kostenpflichtige Anmeldung nötig.
Quelle: Maritime IHS, kostenpflichtige Anmeldung nötig.
Hier also von einem russischen Mülleimer zu sprechen, halte ich für Meinungsmache der Medien.
Die letzten "ernsthaften" Defects hatte sie noch unter altem Management und diese sind behoben worden.
Sicher, die russichen Behörden winken auch kaputte Schiffe durch, aber sie fährt ja nicht nur innerhalb russicher Häfen.
Der Begriff der "russischen Schattenflotte" ist ein in den Medien bereits viel verwendeter Begriff, und wird ja medial mehr oder weniger immer mit alten, in "unseriösen" Registern fahrenden, mit schwer nachzuvollziehenden Eignerstrukturen, nicht versicherten, und nicht gewarteten Schiffen beschrieben. Dass es hierbei natürlich ein Spektrum von bis gibt, fällt da gerne unter den Tisch, genauso wie dass man viele Schiffe nicht eindeutig dieser Schattenflotte zuordnen kann. Es gibt ja eben kein Register wo drin steht: Dieser Tanker gehört zur Schattenflotte.
Ausserdem klickt sich "Putins rostender Schrotttanker könnte Ölkatastrophe in der Ostsee verursachen" halt auch besser als "Tankschiff mit Verbindung nach Russland erleidet Maschinenausfall vor Rügen". In unserer kapitalischtischen Gesellschaft sind Narchichten und Informationen leider auch zu einer Ware geworden, bei der weniger die Qualität, sondern der Verkauf dieser im Vordergrund steht. Es geht vorrangig ums Geld verdienen, und dass funktioniert nunmal mit Clickbait besser, als mit gut recherchierten, mehrere Sichtweisen beleuchtenden, aber wenig polarisiernden Artikeln.
Bei diesem Speziellen Nischenthema fällt dass einem schnell auf, dass hier (evtl. bewusst) schlecht recherchierte oder geschriebene Artikel veröffentlicht werden. Man muss natürlich dann leider davon ausgehen, dass dies nicht nur bei dem speziellen Thema russiche Schattenflotte der Fall ist.