Sehr interessant, wie man sich die weitere Entwicklung der Fähren vorstellt. Wobei ich schon etwas skeptisch bei elektrischen Fähren bin, wenn es um die relativ langen Strecken der TT-Line geht.
Aber man arbeitet zumindest auf dieses Ziel hin, das gefällt mir sehr gut.
Nun, die elektrisch angetriebenen Schiffe sind noch nicht mal bestellt, oder? Also bestenfalls Zukunftsmusik. Und man kann auch in der Gegenwart verantwortlich Schiffahrt betreiben. Indem man nicht blind durch die Gegend knattert und dann mit aufgerissenem Rumpf die schwedische Pampa mit Öl vollsaut. Der Treibstoffverbrauch sinkt nicht, wenn man dann den Sprit überall in der Gegend verteilt! Und wieder saubermachen können es dann andere! Menno! Diese blumigen Sonntagsreden machen mich richtig wütend, wenn Fantasie und Realität einfach nicht zueinander passen wollen. Bitte nicht nur über Verantwortung schreiben, sondern auch verantwortlich handeln! Tag für Tag! Menno!
Moin zusammen,
Allen Warnungen zum Trotz habe ich für nächste Woche eine „Minikreuzfahrt“ mit der NILS HOLGERSSON gebucht. Es ist die Neugier, die mich auf dieses bislang mir unbekannte Schiff treibt. Nachdem ich im Herbst auf dem „Konkurrenten“ STENA SCANDINAVICA“ war und absolut zufrieden war, bewegen mich vor allem folgende Punkte:
- Wie lange wird die Warteschlange bei der Essensausgabe sein?
- Wie ist die Qualität des Essens?
- Werde ich zu einem angemessenen Preis satt?
- Finde ich wind- und wettergeschützte Aussenbereiche? (Angeblich soll der Zugang zum Bootsdeck für Passsgiere geöffnet, allerdings nicht leicht zu finden sein)
- Wie sauber ist meine Standart-Aussenkabine?
- Was für ein Publikum ist an Bord? (Im Vergleich Kiel-Göteborg vs. Puttgarden-Rödby fiel schon auf, dass bei STENA keine „dubios“ wirkenden Personen an Bord waren, und sich auch laute Partygäste in der Nachsaison sehr in Grenzen hielt. Man konnte weitgehend von angenehmen und niveauvollen Mitreisenden sprechen)
- Wie freundlich ist das Personal?
In den diversen Bewertungen fallen die Statements zu meinen aufgeführten Punkten teilweise sehr kontrovers aus. Natürlich muss man dabei berücksichtigen, dass man auf solche Kommentare häufig nicht allzuviel geben darf, da sie oft von unerfahrenen Personen (oder von der Konkurrenz?) verfasst werden, aber dass TT in Sachen Minikreuzfahrt-Feeling Federn gelassen hat, ist wohl offensichtlich… ich bin gespannt
Da wünsche ich Dir auf jeden Fall eine tolle Fahrt.
Ich bin bisher nur mehrmals mit der Peter Pan gefahren, aber was mich sehr beeindruckt hat, sind die folgenden Dinge:
Das Außendeck über der Brücke hat eine Wahnsinns-Aussicht gerade beim Ablegen und der Fahrt aus Travemünde heraus.
Das gibt es nur auf diesen beiden Schiffen.
Das Außendeck hinten ist auch sehr schön gemacht und dort findest Du auch überdachte Bereiche, falls nötig...
Innen kann man sehr entspannt sitzen und den Ausblick nach vorne heraus genießen.
Die Kabinen sind sehr clean vom Design, aber bisher immer sehr sauber.
Personal...Tja. Das große Dilemma bei TT. Wenn Du Glück hast, findest Du jemanden. Manchmal aber auch nicht...
Guten Morgen, die riesige Neuigkeit die auf Facebook, und Instagram erwähnt worden war bezog sich auf dieses hier.
Das wurde dann auch auf allen TT-Line-Seiten (Deutschland, Schweden, Polen, Litauen). berichtet. Inwieweit das jetzt für jeden einzelnen eine "riesige Neuigkeit" ist oder nicht sei dahin gestellt aber gemeint war damit die Partnerschaft.
Hier wie versprochen ein paar Eindrücke von meiner „Minikreuzfahrt“ auf der NILS HOLGERSSON, dazu auch ein paar Vergleiche mit der STENA SCANDINAVICA, auf welcher ich letzten Herbst gefahren bin und die ebenfalls eine „sehr große RoPax-Nachtfähre von Deutschland nach Schweden“, ist.
- Das Schiff sieht in natura weniger hässlich aus als befürchtet. Die Vorderfront ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber die restlichen Proportionen sind stimmig. Also gänzlich daneben ist ihr Design nicht.
- Für Bahnreisende ist es nicht sofort ersichtlich, wie man zum Terminal gelangt. Die Bushaltestelle am Bahnhof Skandinavienkai ist dauerhaft geschlossen. Durch eine Unterführung gelangt man aber zu einer Haltestelle, von wo aus tatsächlich ein regelmäßiger Busverkehr zum Hafenhaus besteht.
- Das Terminal ist nur eingeschränkt auf Passagiere eingestellt. Ich war (absichtlich) schon Stunden vor der Abfahrt am Hafenhaus, in der Hoffnung mein Gepäck dort unterbringen zu können. Die wenig freundliche Dame am Schalter verwies mich an den deutlich eloquenteren Herrn am Empfang, der allerdings auch keine Möglichkeit hatte, meinen einen Koffer unterzustellen. Allerdings verhandelte er mit der erstgenannten Dame, die sich schließlich bereit erklärte, meinen Koffer AUSNAHMSWEISE in einen Nebenraum zu stellen. Jetzt konnte ich endlich mit dem Bus in den Ort fahren und dort noch etwas verweilen.
- Das Ambiente an Bord ist nüchtern, ich würde fast von kalt sprechen. Die endlosen Kabinengänge haben überall die gleiche weiße Wandverkleidung und werden in LED Licht getaucht. An den Wänden hängt kein einziges Bild. Ganz anders auf der STENA SCANDINAVICA, wo auf den Fluren Bilder mit interessanten Informationen zur Geschichte der Linie Kiel-Göteborg hängen.
- Die Zwei Bett Außenkabine verströmt die Gemütlichkeit eines Krankenhauszimmers. Auch hier: kein Bild an der Wand. Dafür ist sie recht geräumig, was allerdings auch auf das Fehlen eines Schranks bzw. einer Garderobe zurückzuführen ist. In der Nasszelle gibt es keinen Seifenspender, das Bett ist mäßig.
- Das Essen ist Kantinenstandart: Schnitzel mit Kartoffeln und Gemüse weitgehend geschmacksneutral, Fleisch ist möglicherweise Formfleisch. Köttbullar mit Kartoffelbrei war essbar, ebenso der Lachs mit Bratkartoffeln und Spinat. Salatauswahl akzeptabel. Bezahlt wird an der Kasse, wo man auch das Getränk erwirbt. Leider bildete sich hier trotz der geringen Auslastung eine Schlange, in der man sein volles Tablett in der Hand halten muss. Es gibt keine Möglichkeit dieses abzulegen. Das Essen wird dabei kalt und ich frage mich, wie das wohl bei Seegang und voller Auslastung funktioniert. Entschädigt wurde ich allerdings durch einen schönen Fensterplatz. Insgesamt hat hier allerdings die STENA LINE deutlich die Nase vorn: All you can eat, deutlich mehr Auswahl und bessere Qualität.
- Die größte Enttäuschung: das obere Freideck mit Blick in Fahrtrichtung war auf meiner Abfahrt geschlossen. Auf meine Frage hin warum dies so sei erklärte man mir an der Rezeption höflich, es hätte dort Sicherheitsmängel gegeben, Details könne man mir allerdings nicht nennen. Als uns später die PETER PAN in einiger Entfernung passierte sah es so aus, als wären die Decksflächen auch bei ihr gesperrt, zumindest waren dort trotz den guten Wetters keine Personen zu erkennen. So blieb als Auslauf an der frischen Luft wirklich nur das große hintere Aussendeck, wo es erwartungsgemäß schon bei leichten Gegenwind ungemütlich wurde, sieht man von dem kleinen überdachten Bereich ab. Die zwei Balkone an Steuerbord sind Bestandteil der LKW Fahrer Lounge bzw. der Sauna. Der Zugang zum Bootsdeck ist grundsätzlich möglich, erfolgt allerdings durch unverkleidete Treppenhäuser, wo auch Schalter, Kabel und Ventile aus der Wand ragen. Es ist wohl offensichtlich, dass Passagiere in diesen Bereichen unerwünscht sind. Auch hier hat die STENA SCANDINAVICA mit ihren geschützten und viel größeren Balkonen und dem windgeschützten Achterdeck sehr viel mehr zu bieten. Die Schließung des Oberdecks zumindest hat der NILS HOLGERSSON ihr einziges positives Alleinstellungsmerkmal genommen, spätestens jetzt war sie nur noch ein nüchternes Transportmittel.
- Auch die Aufenthaltsräume auf Deck 10 waren auf Grund der geringen Auslastung komplett geschlossen. Ein wenig kommt dabei der Verdacht auf, dass das Oberdeck aus genau dem selben Grund geschlossen wurde. Es war zwar trotzdem genug Platz an Bord, das Schiff selbst verlor dabei aber erheblich an Attraktivität.
- Positiv zu bewerten sind die großen Fenster, die tatsächlich eine schöne Aussicht ermöglichen.
- Der Zwischenhalt in Rostock war eine willkommene Abwechslung für mich als einzigen „Kreuzfahrtgast“, hat die Überfahrt auch um zwei Stunden verlängert.
Fazit: meine Neugier ist gestillt und mein nächster Minitripp nach Schweden wird wohl wieder in Kiel beginnen. Auf der Habenseite hat die TT Line lediglich die Tatsache, dass man auch tagsüber übers Meer fährt, während man auf der Göteborgtour fast nur nachts unterwegs ist, aber dennoch ausreichend Zeit hat, Abend- und Frühstücksbuffet auszukosten. Interessant wird sicher eine Vergleichsfahrt mit der AURA SEAWAYS nach Klaipeda werden: ähnlich groß wie die NILS HOLGERSSON, auch Made in China, aber eben von DFDS betrieben. Als Minikreuzfahrt ist die TT Tour aber leider wirklich nur zweite Wahl, was natürlich auch - und das sollte man fairerweise nicht unterschlagen - der Tatsache geschuldet ist, dass die TT Schiffe auf die kürzere Strecke ausgelegt sind, während man auf den Strecken von Kiel nach Göteborg bzw Klaipeda einfach mehr Zeit zum Genießen hat.
Das war wirklich ein sehr umfassender Reisebericht.
Vielen Dank dafür.
Stena ist auf einem anderen Niveau, aber auch preislich...
Ich wollte vor einigen Tagen die Preise von Stena und TT vergleichen. Abfahrt jeweils am selben Juli-Tag.
Einmal Kiel-Göteborg, einmal Travemünde-Trelleborg plus Autofahrt nach Göteborg. 2 Personen. Hin und zurück. Jeweils mit Kabine und bei TT sogar mit Laden meines E-Autos an Bord.
Fazit:
TT-Line knapp 400 Euro plus ca. 40 Euro an Strom für die Strecke Trelleborg-Göteborg-Trelleborg mit meinem PKW.
Stena: Knapp 1200 Euro...
Bei aller Liebe, das ist schon eine ordentliche Differenz. Und man ist sehr unflexibel, weil es nur eine Abfahrt pro Tag gibt.
Aber auch auf der Strecke Rostock-Trelleborg ist Stena deutlich teurer als TT.