Meyer-Werft - allgemeine Informationen

[Alexander]

Mich regt nur eins auf: wenn jemand haltloses Zeugs verbreitet.

Was Du als 'haltlos' betrachtest, empfindest, sehen andere vielleicht nicht unbedingt als genauso haltlos. Vielleicht gestattest Du - und alle, die sich vielleicht angesprochen fühlen - auch andere Sicht-, Betrachtensweisen und Empfindungen, oder auch nur Infragestellungen ...

Dann gestattest Du mir vielleicht auch einfach meine Sichtweise.

Davon abgesehen: spätesten dann, wenn man einem Unternehmen mangelnde Gesetzestreue unterstellt, grenzt das an strafrechtlich relevante Tatbestände wie Verleumdung. Und für so etwas sollte hier im Forum kein Platz sein. Wer meint, solche Behauptungen aufstellen zu müssen, sollte sie meiner Meinung nach auch belegen, sonst ist das einfach nur eine Sauerei...

Alexander

[KaiR]

Die Verlegung nach Luxemburg ist eine Umgehung deutscher Gesetze, das kannst Du nicht wegdiskutieren. Und das passt nicht zu jemandem, der seine Heimatverbundenheit bei jeder Gelegenheit ins Schaufenster stellt.

Am Ende ist eben doch Hemd näher als Jacke und persönliche Vorteile wichtiger.

[Alexander]

Die Verlegung nach Luxemburg ist eine Umgehung deutscher Gesetze, das kannst Du nicht wegdiskutieren.

Die Verlegung nach Luxembourg ist schlichtweg eine legale Option für ein Unternehmen.

Alexander

[Tim S.]

Mich wundert auch immer wieder, dass es - nicht nur im Fall Meyer - Mitmenschen gibt, die offenbar negieren, dass Firmen in erster Linie dazu da sind, Gewinne zu generieren (und diese dann wieder zu investieren, einfachste BWL). Das tut man natürlich auf die optimalste Weise. Heimatverbundenheit und dergleichen sind da keine Größen, sondern das bestmögliche Bestehen am Markt. Das erwarte ich auch von Wirtschaftsunternehmen. Alles andere zeugt von Unwissen über Ökonomie.

[KaiR]

Ist doch nicht die Frage, dass das Vorgehen juristisch legal ist.

Aber Meyer hat über Jahre vom Staat profitiert und auch von seiner Belegschaft. Man hat eine schöne Brücke in Leer gebaut und ein Emssperrwerk. Ohne diese staatlichen Investitionen wären Meyers schöne Werftanlagen entwertet worden. Man hat die Ems immer wieder ausgebaggert und Umweltgesetze kreativ ausgelegt.

Jetzt verändert Meyer einseitig die Spielregeln. Über die Holding wurde die Politik nicht einmal informiert. Künftig hat er zwei Werften in D, eine in Finnland und die Holding in Luxemburg. Das gibt ihm jede Möglichkeit, Aufträge, investitionen und Gewinne frei zu verschieben. Politik und Belegschaft sind erpressbar geworden.

Betriebsswirtschaftlich mag das alles Sinn machen. Vermutlich ist Herr Meyer gut beraten worden. Aber das Mäntelchen der moralisch unantastbaren Gutmenschen muss man ihm dafür nicht umhängen.

[Jochen]

Sicher, was ist schon soziale Verantwortung oder auch nur der geringste Respekt gegenüber denen die durch ihre Arbeit es erst ermöglichen "Gewinne zu generieren". Was legal ist muß nicht legitim sein und das Gesetze unter denen (und mit denen) ein Unternehmen groß geworden mal schlicht umgangen werden können ist zweifellos legal wie auch die Steuerparadiese allüberall mit ihren Fondskonstruktionen rechtlich in Ordnung sein können. Aber genau das ist eben das Illegale, die Vorzüge der Infrastruktur einer Gesellschaft in Anspruch zu nehmen und andere dafür zahlen lassen die sich eben nicht aus diesem rechtlichen Raum lösen können sondern eben nur ihre Funktion "Gewinne zu generieren" anderen selbstlos zur Verfügung stellen - müssen.

[Alexander]

Über die Holding wurde die Politik nicht einmal informiert. Künftig hat er zwei Werften in D, eine in Finnland und die Holding in Luxemburg. Das gibt ihm jede Möglichkeit, Aufträge, investitionen und Gewinne frei zu verschieben. Politik und Belegschaft sind erpressbar geworden.

Richtig, es "gibt ihm die Möglichkeit". Mehr zunächst aber auch nicht. Wenn man Deine ganzen Beiträge der letzten Tage liest, dann könnte man meinen, daß Meyer all das, was Du hier spekulierst, schon längst genau so eingetreten sei. Dabei wissen weder Du noch ich, ob das jemals so kommen wird. Was Du machst, das ist nichts anderes als Vorverurteilung.

Und nein, über gesellschaftsrechtliche Veränderungen muß hierzulande zunächst mal kein Unternehmen die Politik informieren. Für so was gibt es das Handelsregister und gesetzl, Publizitätspflichten.

Alexander

[Henri]

Mal zu Erinnerung: Die Politiker sind immer noch die die Spielregeln aufstellen. Und Politik hat es nun einmal Unternehmen ermöglicht ihren Firmensitz in Länder wie Luxemburg zu verlagern. Wenn sie das nicht wollen müssen sie die Spielregeln halt wieder ändern. Aber jetzt rumheulen ist scheinheilig!

Man sollte sich auch einmal vor Augen führen in welchem Umfeld Meyer operiert. Ich glaube man muss lange suchen um eine Branche zu finden wo ein solcher Konkurrenzdruck herrscht. Und Schiffbau ist ein Kapitalintensives Geschäft mit gewaltigen Risiken und kleinen Margen. Und Meyer wird seiner sozialen Verantwortung am besten damit gerecht, in dem er alles Unternimmt um sicherzustellen das sein Unternehmen weiterbesteht und Gewinne erwirtschaftet damit er die Löhne seiner Angestellten bezahlen kann.

Ich bin sofort dabei wenn es darum geht zu Hinterfragen womit die Mio Gehälter einiger Manager gerechtfertigt sind. Die bei Null Haftung vergütet werden als wenn sie Unternehmer (und haften würden) wären. Aber nichts läge mir ferner einen Unternehmer wie Meyer für eine solche Entscheidung zu kritisieren.

Es mag für viele nicht offensichtlich sein weil die Unternehmensform eigentlich eine Haftung ausschließt aber wie Alexander ja schon sagte interessiert das die Banken wenig. Die lassen einen schön privat für Kredite an das Unternehmen haften. Und die Auslastung der Meyerwerft ist ja nicht Gott gegeben.

[KaiR]

Merkwürdig. Einerseits argumentierst Du, dass es völlig legitim ist, legale Gestaltungsmöglichkeiten auch zu nutzen. Andererseits bist Du Dir ganz sicher, dass steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten natürlich niemals genutzt würden.

Ich bin da etwas weniger optimistisch. Möglichkeiten, die da sind, werden immer genutzt. Selbst Herr Meyer hat niemals gesagt, dass in Lux keine Gewinne anfallen und keine Steuern gezahlt würden.

[Henri]

Er wäre ja auch dämlich wenn er nicht das nutzen würde was rechtlich möglich ist. Machen wir alle doch auch bei unser Steuererklärung. Oder sagst du dir jedes Jahr: Ja das könnte ich absetzen aber ich mache es nicht weil ich will das der Staat höhere Steuereinnahmen hat!