Maxim Gorkiy auf dem Strand

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Carsten H. Petersen
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Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von Carsten H. Petersen »

Sorry , wenn es zu Mißverständnissen gekommen sein sollte . Natürlich meinte ich nicht Dich , was eigentlich auch unschwer zu erkennen gewesen sein sollte , sondern in der Tat Tageszeitungen etc. , die sich leider erst zum Thema äußerten , als die Maxin Gorkiy gebeacht worden ist , die Sache aber zuvor , als Herr Lafrenz , Eckhard und Mitstreiter sich noch nach Tatkräften um eine rettung des Schiffes bemühten , totgeschwiegen hatten . Genauso wie ich dennoch moderater hätte formulieren können -den Schuh ziehe ich mir an , da war jedoch auch jede Menge Frust mit beigemengt- empfehle ich Dir jedoch , zunächst mal etwas genauer und ggf. ein zweites Mal zu lesen , bevor Du -ich darf mich jetzt deines Stils befleißigen- die Fresse aufreißt .
Stephan Koller
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Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von Stephan Koller »

Hallo Carsten,

mit dem schlechten Stil ( Wortwahl ) hattest DU begonnen. Da ich Deinen Beitrag offenbar in den falschen Hals bekommen habe und mich durch Deine Wortwahl fälschlicher Weise angesprochen gefühlt habe, möchte ich mich hiermit für den Angriff Entschuldigen. Ich habe sehr sensibele Antennen und bin empfindlich wenn es um Ungerechtigkeiten geht, habe aber diesmal wohl vollkommen falsch gelegen, sorry dafür.

Grüße

Stephan Koller
FBehling
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Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von FBehling »

Moin zusammen,

das war ja wieder einmal klar. Jetzt wird ein Sündenbock gesucht. Über das drohende Ende der MAXIM GORKIY ist in den norddeutschen Zeitungen doch nun wahrlich genug berichtet worden. Was können die Printmedien denn dafür, dass es nicht gefruchtet hat? Es kam einfach keine Resonanz. Weder aus der Politik, der Wirtschaft noch der Bevölkerung. Nur ein Beispiel: Nach dem ersten Bericht über den geplanten Abriss der alten Levensauer Hochbrücke (NOK) in Kiel gab es stapelweise Leserbriefe. Zum Erhalt der MAXIM GORKIY kam aus der Leserschaft der Kieler Nachrichten nur eine einzige Rückmeldung in Form einer Nachfrage zu den Verbleib des Schornsteins !!!

Ich habe eben nur mal schnell überschlagen und zwischen dem 1.11. und 1.2. allein in Schleswig-Holstein/Hamburg elf Berichte unterschiedlicher Länge über die MAXIM GORKIY und ihr Ende gefunden. Vom Abendblatt über den THB, die MoPo, Segeberger Zeitung bis rauf nach Flensburg. Ein weltbewegendes Echo außer "oooch, wie schade" hat es nicht gegeben.

Nur eine Zeitung hat dieses Thema eigentlich nicht aufgriffen. Das war die BILD.

Gruß aus Kiel
FB
Rainer

Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von Rainer »

Hallo,

angesichts dessen wie man nun die Zeitungen darstellen möchte finde ich die geleisteten Beiträge schon zu viel !
Klar, wenn der Brocken in der Hose ist will man nicht schuld sein und sucht einen Sündenbock ...

Was soll das bitte bringen ? Der Dampfer liegt auf dem Strand, wird nun verschrottet und gut ist. Da muss man doch nun keine Schlammschlacht draus machen oder ?

Viele Grüße aus Berlin
Rainer
Arne J
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Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von Arne J »

Yes,
da stimme ich Frank voll und ganz zu.

Nun lohnt es sich beim besten Willen aber nicht mehr, nach Schuldigen zu suchen. Das eventuelle Desinteresse der Medien hätte m.E. nicht zum Erhalt des Schiffes geführt. Die Resonanz bezog sich letztendlich gesehen auf einige "wenige" Liebhaber, die ihr Bestes gegeben haben. Das reichte logischerweise nicht aus, um das Schiff zu retten. Was sind vielleicht 2000 Befürworter in einem 80 Mio. Volk; genau 0,000025%.

Nun aber mal zu dem weiteren Vorgehen. Es war doch eigentlich ziemlich klar, das Mehta (der Abbrecher des Schiffes) ordentlich Gas gibt. Dies tat er ja auch schon bei der NORWAY und dem FINNJET. Seitdem er seine Finger im Spiel hatte, war eigentlich klar, dass es für TS HAMBURG kein Entrinnen mehr gab. Sein Ziel war, das Schiff so schnell es geht auf den Strand zu bringen und zu schrotten. Befasst man sich einmal näher mit dem Abbruchgeschäft im fernen Osten, so ist festzustellen, das dieses für ziemlich viele arme Menschen die einzige Erwerbsquelle ist. Dieses ist in Alang ebenso der Fall wie in Chittagong, Gadani Beach und Kaohsiung. Der Abbruch gewährleistet den Menschen in diesen Ländern zumindest ein klägliches Einkommen. Mehta ist am Strand von Alang quasi als Edelschrotter bekannt, verschrottete er doch bereits etliche Legenden, die u.a. oben schon genannt wurden. Auch er hat quasi einen Ruf zu verlieren.Wäre TS HAMBURG letztendlich verkauft worden, wäre sein guter Ruf als Edelschrotter und Legendentöter zumindest beschädigt und hunderte von Arbeitern um ihr tägliches Brot betrogen worden. Ein Verkauf des Schiffes hätte somit nur sein Portemonaie gefüllt, nicht aber das seiner Arbeiter. Auch das "TS HAMBURG" hätte er angeblich „zu keinem Preis der Welt“ wieder rausgerückt, da ihn private Interessen anderer nicht interessieren. Das ist auch zu verstehen, wenn man sich mit der Mentalität ein wenig vertraut gemacht hat. Hier geht es im wahrsten Sinne des Wortes darum, „seinen Mann zu stehen“. Für die Männer von Alang sind Schiffe quasi ein Feind, der besiegt werden muss. Daher werden die Schiffe dort z.B. auch als „Scheißkerl“ bezeichnet, wenn sie „unter Gesang“ der Cutter mittels Winschen an Land geslippt werden. Der Abbruch des Schiffes wird daher unverzüglich beginnen, d.h. er ist zur Stunde schon in vollem Gange. Auch hier wird dem Schiff als erstes die Nase per Schneidbrenner abgeschnitten werden. Dieser „First cut“ ist bei den Arbeitern in Alang obligatorisch und bedeutet, dass Schiff getötet zu haben. In Alang gibt es insgesamt 173 Plots. Diese bezeichnen auf einer Länge von ca. 10km die verschiedenen Abbruchplätze am Strand von Alang. Ein Plot wird durch den Destrict Bhavnagar an den jeweiligen Abbrecher vermietet, die Infrastruktur kann teilweise gemietet, bzw. durch den Abbrecher selbst gestellt werden. Von TS HAMBURG wird in 3-4 Monaten so gut wie nichts mehr übrig sein, was einmal vom Äußeren gesehen, an ein Schiff erinnerte. Da die Stahlpreise momentan im Keller sind, wird Mehta es nicht sehr eilig haben, das Metall sofort zu verkaufen. Europäischer Schiffbaustahl wird in Indien/ bzw. weltweit höher gehandelt als asiatischer. Dieses liegt daran, dass dieser „reiner“ und von höherer Qualität/Güte ist, beinhaltet er doch einen geringeren Schwefel- und Schrottanteil.
Dennoch muß dieses Plot so schnell wie möglich wieder frei werden, um dem Nachschub gerecht zu werden. In Insiderkreisen wird gemunkelt, dass Mehta auch schon im Kontakt zu den momentanen Besitzern der UNITED STATES steht. Dies erklärt zumindest die plötzlichen Bemühungen einiger Amerikaner, das Schiff vorm Abbruch zu retten. Sollte dieses stimmen, wird er seinem Ruf als Edelschrotter am Strand von Alang auf jeden Fall gerecht. Dieses wäre dann die nächste Legende, die er in seine Sammlung der geschrotteten Trophäen einreihen kann.

Fazit: Mehta sammelt keine Mercedes'e oder Ferraries, sondern Legenden! Jedem das seine, Mehta die Legenden :shock: !

Sorry, dass ich so direkt sein muß, aber so ist nun mal die Realität!

Gruß
Arne
Zuletzt geändert von Arne J am Do 5. Mär 2009, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
spirit
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Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von spirit »

.... da wollen wir doch mal hoffen, dass dieses Verlangen des "edlen" Herren keine schnelle Befriedigung findet.
Ich denke, da die SSUS besonders geschützt ist, wird "Big U" nicht ganz unproblematisch aus den USA zu kriegen sein.
Sie sollte wirklich erhalten bleiben und dabei wird vielleicht auch der Nationalstolz der Amerikaner helfen.

@ Arne J: getreu Deinem Motto sollte der Traum von einer Atlantiküberquerung mit nicht weniger als 35 kn wieder wahr werden....

Good luck
Arne J
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Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von Arne J »

Hi spirit,
selbst auf der HP von Peter Knego wird die UNITED STATES schon als Abbruchschiff gehandelt. Trotz dessen, dass die Amerikaner sicherlich ein wesentlich höheres Nationalgefühl/bewusstsein haben als wir Deutschen (dieses wird uns ja quasi durch unsere "Volksvertreter" auch verboten), glaube ich kaum, dass man wegen eines Schiffes dort auf die Barrikaden geht. Heisst es hierzulande im Klartext ja seit Jahrzehnten immer "Yes, we can't", wird sich auch der neue Optimismus jenseits des Atlantiks in Zeiten einer Wirtschaftskrise sicherlich nicht eines einzelnen Schiffes widmen und zu dessen Erhalt beitragen. Dort gibts "de Fakt" Größeres zu bewältigen.

Gruß
Arne
Christian Costa
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Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von Christian Costa »

Moin moin,
es ist doch interessant wie dieses Schiff immernoch die Gemüter trotz seiner bereits erfolgten Strandung erhitzt.
Bei der ollen Queen Mary zB ist es immer nur interessant bis das Schiff den Hafen von Hamburg wieder verlassen hat.
Es ist immer wieder spannend zu sehen, wenn die Schaulustigen ans Wasser kommen und unmittelbar nach Passage des Schiffes in Scharen das Ufer wieder verlassen.
Hier ist es gänzlich anders:
Trotz der Strandung lebt die Diskussion munter weiter. Was mich besonders freut ist, dass der Ton sich sehr schnell ohne Eingriff von Martin oder mir wieder gelegt hat.

Was mich allerdings wundert ist Franks Aussage. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Hamburger Presse in solch großem Umfang von der Maxim Gorkiy berichtet hat, wie man es sich in Hamburg hätte wünschen können. Sicherlich hat man berichtet, aber allein anhand der Kommentare von Lesern sollte man sehen, wie die Resonanz war und wie doch offensichtlich die Leser interessiert an dem Thema waren.
Die Presse als Schuldigen darzustellen möchte ich zwar auch nicht, aber ein wenig mehr Einsatz hätte ich schon erwartet.

Naja egal, jetzt liegt sie auf indischem Strand und wird in ihre Einzelteile zerlegt.

Ich möchte mich hiermit beim Großteil der User bedanken, die in den letzten Wochen so fleißig zum Thema Maxim Gorkiy geschrieben haben. Über Wochen hinweg wurde wild diskutiert. Teilweise so wild, dass wir einen Thread gar schließen mussten. Dennoch hat sich am Ende ein vernüntiger Thread entwickelt, der das Drama um das Schiff recht gut aufarbeitet.
Ich denke, damit sollten wir es auch bleiben lassen weiterhin dem Dampfer nachzuweinen.
Vielleicht gibt es ja in der Zukunft nochmal abschließend Infos von Eckhard, aber ansonsten wurde glaube ich zum Thema nun alles gesagt.
MfG & bis neulich
Christian

webmaster http://www.forum-schiff.de
Wasteman
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Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von Wasteman »

Arne J hat geschrieben:... Trotz dessen, dass die Amerikaner sicherlich ein wesentlich höheres Nationalgefühl/bewusstsein haben als wir Deutschen (dieses wird uns ja quasi durch unsere "Volksvertreter" auch verboten), glaube ich kaum, dass man wegen eines Schiffes dort auf die Barrikaden geht. ...
Ja Arne, das befürchte ich auch. Nationalgefühl hin oder her: Die „Big U“ ist hochgefährdet. Auch in den USA lassen sich derartige Dinge nur erhalten, wenn sie im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit mit einem gewissen Mindest-Emotionspotenzial hinterlegt sind oder Veteranenverbände oder gar die Navy selbst dahinterstehen, wie es bei einigen US-Flottenoldies der Fall ist. Gemessen an der Bevölkerung haben die reinen Schiffsliebhaber in der Tat nur einen verschwindend geringen Anteil. Das hat sich m.E. auch an unserer Aktion hier gezeigt. Die „Big U“ lässt sich nur retten, wenn rechtzeitig die ganz große Werbetrommel gerührt wird.

Ich habe intensive berufliche Kontakte in die USA, viele davon sitzen in bzw. kommen aus Philadelphia. Nur was da an Pier 82 seit Jahren vor sich hingammelt, das musste ich, „Wuulfgääng from Old Germany“, ihnen erst einmal erklären. Danach war das Erstaunen allerdings groß: „Das war das schnellste Schiff auf dem Nordatlantik? So etwas haben wir damals schon gebaut?“ u.s.w.

Vielleicht treffen wir uns unter diesem Aspekt demnächst ja hier wieder. Ansonsten lasse ich mich gerne überraschen, was in „unserem Fall“ da noch an interessanten Informationen kommt, auch wenn sie „posthum“ sind.

Grüße

Wolfgang
Peter Schultheis
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Registriert: Mo 21. Jan 2008, 19:54

Re: Maxim Gorkiy auf dem Strand

Beitrag von Peter Schultheis »

Moin Ihr lieben,

auch wenn es überaus bedauerlich ist, -aber auf diesem Bild hat es den Anschein als wenn man sie einfach wieder ein Stück zurück setzen müsste um nach Europa zu fahren...

http://www.maritimematters.com/images/gorkiybeach01.jpg

Klar, verloren ist verloren obwohl die ersten Fotos der Norway aus Indien einen nicht so guten Eindruck hinterliessen...

Viele Grüße

Peter
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