Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

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Domingo1962
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von Domingo1962 »

Die OB hat sich an den Eigner gewandt.So steht es heute im Flensburger Tageblatt.
Es sieht Düster aus und ich hoffe nicht das die Tore geschlossen werden.Ich wünsche der Werft das der
Eigner Siem Geld locker macht sonst wird es Eng für die Werft.Und das ist keine Lüge.
Ich will auch nichts schlecht machen sondern ich will nur die Wahrheit sagen und das kann in
der SHZ nach Lesen.
KaiR
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von KaiR »

Es ist heute nicht mehr so, dass eine Firma Insolvenz anmeldet und dann werden die Tore geschlossen. Selbst im Falle einer Insolvenz, die auch in Eigenregie durchgeführt werden könnte, läuft der Betrieb in vollem Umfang weiter. Die Werft wird sofort für drei Monate von allen Lohnkosten entlastet und kann mit ihren Gläubigern die Verhandlungen führen, um sich von Verbindlichkeiten zu entlasten. Dann wird bewertet, ob eine wirtschaftlich tragfähige Fortführung des Unternehmens möglich ist und dann steht die Frage, ob das in der bestehenden Gesellschafterstruktur oder mit einem Verkauf erreicht werden soll. Dabei wird der Geschäftsführung ein Insolvenzverwalter bzw. ein Sachwalter der Gläubiger an die Seite gestellt.

Die wichtigste Frage wird sein, ob die bestehenden Aufträge gewinnbringend abgewickelt werden können, denn das entscheidet über die Fortführungsperspektive.
Grüße,

Kai
Bjarne W.
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von Bjarne W. »

Hätten mal bei Ro-Ro Schiffen bleiben sollen. Ne Cruise Ferry ist halt noch mal ne andere Hausnummer...
flbgler
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von flbgler »

Oder einfach richtig planen. Die Bauzeit für die W.B. Yeats und auch für die Honfleur sind einfach unrealistisch. Erstrecht wenn man sich dann noch Firmen holt die so viele Fehler machen, dass die W.B. Yeats gefühlte zwei mal gebaut wurde.
Tim S.
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von Tim S. »

Das terminkorsett war wohl Wurzel des Problems.
KaiR
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von KaiR »

Leider haben sich die bösen Vorahnungen erfüllt und eine weitere Werft verhebt sich am Fährenbau. Wie oft ist das schon allein in D passiert? Aktuell gibt es übrigens in Spanien (astillero Vulcan/ Villa del teror), Kroatien (Uljanik) und Schottland (Ferguson Marine/CalMac Neubauten) noch drei Werften, die das Gleiche durchmachen.
Grüße,

Kai
netsailor
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von netsailor »

KaiR hat geschrieben: Mi 30. Jan 2019, 15:32 Es ist heute nicht mehr so, dass eine Firma Insolvenz anmeldet und dann werden die Tore geschlossen. Selbst im Falle einer Insolvenz, die auch in Eigenregie durchgeführt werden könnte, läuft der Betrieb in vollem Umfang weiter. Die Werft wird sofort für drei Monate von allen Lohnkosten entlastet...
Grundsätzlich richtig, aber bei massiver Zulieferer- und Subunternehmerquote an der Wertschöpfung hilft es wenig, wenn die (für den Weiterbau allein eher zu kleine) Stammbelegschaft InsG bekommt. Die Dritten wollen bezahlt werden...
Tim S.
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von Tim S. »

Ich bin ja nun kein Schiffbauexperte, aber auf jeden Fall erlebt man ja immer wieder, dass sich Werften bei komplexen Fähren (oder andernorts, nicht nur in Deutschland, anderen komplizierten Bauten) verheben. Schon die Superfast-Fähren waren ja seinerzeit für HDW und Flender ein Desaster, und Flender hat es nicht, HDW knapp überlebt. Aber was sollen die Werften machen? Zu sagen, FSG hätte weiter seine RoRo-Fähren bauen sollen, ist vielleicht zu kurz gedacht - weil diese Produkte über kurz oder lang erfahrungsgemäß dann auch in Billiglohnländern billiger angeboten und geordert werden. Also ist man zur Innovation, zur Verbesserung, gezwungen. Was deutsche Weften ja im Prinzip auch gut draufhaben oft. Wer dann allerdings die Verantwortung trägt für die dann offenbar im Fall technischer Anlaufschwierigkeiten, Zuliefererproblemen oder anderem Gedöns schnell hinfällig werdenden Ablieferungtermine, wäre interessant zu wussen. Also, kriegt die Werft den Auftrag nur, wenn sie zusagt, bis dannundann ist das Produkt fertig, sonst ist sie raus, oder wurde da mitunter zu optimistisch gedacht seitens der Leitungsebene? Ich stelle mir das ja so vor, dass, wenn so eine Ausschreibung da ist, die Produktionsabteilung eine Einschätzung bezüglich Materiallieferung, Ingenieurstechnik, Personalplanung etc. vorlegen muss, die dann auch belastbar ist. Oder gibt es da Kristallkugeln?
KaiR
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von KaiR »

Ích kann mir das nur so erklären, dass da auch ein hohes Maß an Psychologie involviert ist. Man sonnt sich im Erfolg, es werden Risiken unterschätzt und Chancen überschätzt. Die hohe Komplexität solcher Schiffe ist eben nicht so leicht zu stemmen, vor allem nicht, wenn man mit in dieser Dimension unerfahrenen Subunternehmern arbeitet, die ihrerseits auch zu optimistisch an die Sache herangehen.

Man sieht es ja sogar bei Meyer, dass man bei einer engen Staffelung von Lieferterminen solch komplexer Schiffe in Schwierigkeiten kommen kann.

Erstaunlicherweise bekommen die Chinesen das hin, aber da kann auch keiner reinschauen, in welchen Größenordnungen die Bauten subventioniert werden und in jedem Fall scheinen weder Kapital- noch Arbeitskräfteverfügbarkeit ein Problem zu sein.
Grüße,

Kai
arne w.
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Re: Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Beitrag von arne w. »

nach Mitteilung der SHZ, wird die Siem Mutter aus Norwegen die Gehälter der FSG für den Monat Januar bezahlen.

Desweiteren sollen hochrangige Landespolitiker hinter den Kulissen mit den Vertretern der Siemgruppe sprechen.
Etwas Offizielles gibt es nicht.
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