Costa Crocierer entlässt Whistleblower

Tim S.
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Re: Costa Crocierer entlässt Whistleblower

Beitrag von Tim S. »

Also ohne den Vorfall jetzt aufpusten zu wollen - und ich weiß sehr genau, dass heutzutage dazu tendiert wird, Dinge aufzupusten -, so würde ich in dieser Sache schon mehr als ein paar zerbrochene Teller sehen. Es war immerhin ein Maschinenausfall im Sturm mit einer durch die Schiffsführung angeordneten Sicherheitsmaßnahme für die Passagiere - was diese mit Sicherheit auch verunsicherte. Von daher, und allein daher, würde ich von einer Kreuzfahrtreederei, und ganz besonders von Costa, erwarten, dass sie dann hinterher damit offensiv umgeht. Das und das ist passiert, das haben wir soundso gehandelt, Gefahr bestand letztlich ja nur in begrenztem Umfang. Es ist einfach dieses heutzutage auch gern vorgezogene Heruntergespiele. Ich weiß ja auch von anderen Reedereien jedwelcher Art, aber auch von Befrachtern, dass Unfälle gerne vertuscht werden, weil sie angeblich ein schlechtes Licht auf Unternehmen werfen. Was ich persönlich für Quatsch halte. Unfälle passieren, Fehler passieren, man muss nur dazu stehen. Von daher ist mir ein Video eines Küchenangestellten, der eine Sache öffentlich macht, lieber, als ein Unternehmen, dass auch auf Anfrage von Passagieren meiner Meinung nach nicht angemessen reagiert. Ob man ihn nun Whistleblower nennt oder nicht. Ich denke, offenbar kann es bei Costa nicht schaden, weiter ab und an in die Pfeife zu tröten.
Globus
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Re: Costa Crocierer entlässt Whistleblower

Beitrag von Globus »

Tim S. hat geschrieben:Nachdem ich nun einiges zusammengetragen habe, was sich in der Nacht zum 23.9. auf der Costa Fascinosa abgespielt hat, wurde und nun arbeitslos ist.
Hier der Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=-NuLajd8g8k



!!! Es war der Überbringer der schlechten Nachricht, der zum Opfer wurde, nachdem die "Costa Fascinosa", 113216 BRZ (IMO-Nr.: 9479864), am 22.9. auf der Fahrt von Venedig nach Bari in eine Wasserhose mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Knoten geraten war und sich zeitweilig stark auf die Seite gelegt hatte. Der philippinische Konditor Jimmy Hernandez filmte hinterher, was für eine Spur der Verwüstung der Sturm im Küchenbereich hinterlassen hatte, dessen Boden von zerbrochenem Geschirr und ausgekipptem Essen übersät war. Nachdem er die Filmaufnahmen veröffentlichte, hat ihn die Kreuzfahrtreederei nun entlassen – offenbar als Teil einer Kampagne, den Vorfall im Mittelmeer herunterzuspielen. !!!

Zu Recht entlassen. Vorfälle, die eine Firma/Reederei betreffen, dürfen nicht von Angestellten ausgeplaudert werden.
Das bisher geschilderte passiert täglich auf hunderten von Schiffen und ist höchstens für Berufsanfänger etwas aussergeöhnliches.


!!! Denn für tausende von Passagiere waren die Eindrücke der Sturmfahrt auf dem Weg nach Bari und weiter nach Korfu, Mykonos, Santorini und Dubrovnik vor Marche durchaus alptraumhaft. !!!

Da hätte der Kapitän/Kommodore bei Petrus um besseres Wetter bitten müssen ?

!!! Der Sturm, der auch die Stadt Ancona traf und zwei andere Schiffe versenkte, verursachte auch auf dem Kreuzfahrtschiff ernsthafte Probleme. Um 22.45 Uhr fiel eine Maschine aus, und die “Costa Fascinosa” legte sich stark auf die Seite. !!!

Welche Maschine? Generator oder Antrieb??


!!! m 23.30 Uhr gab der Kapitän bekannt, die Passagiere sollten die Rettugswesten anlegen, und man habe die Kontrolle über das Schiff verloren. !!!

Bei Maschinenausfall ist das nun mal so !


!!! Auf dem ganzen Schiff stürzten Gläser, Geschirr und andere Gegenstände zu Boden. Etliche Passagiere stürzten auf den geneigten Decks. !!!

Hab ich einige Males erlebt.
Wenn Oma aus Bayern oder Opa aus Texas der Boden unter den Füßen wackelt, dürfen sie schon mal in Panik geraten.



!!! Es kam zu panikartigen Szenen. Einige der Fahrgäste baten um ärztliche Hilfe. Es gab allerdings keine ernsthaften Verletzungen. Der Sturm tobte zwei Stunden lang über das Schiff. !!!

Den hätte der Kapitän abstellen sollen, da geb ich Dir Recht.

WO IST JETZT DAS PROBLEM ???


Globus
Tim S.
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Re: Costa Crocierer entlässt Whistleblower

Beitrag von Tim S. »

Wie schon gesagt, das Problem war nicht der Vorfall an sich oder das Wetter, sondern der Umgang der Reederei mit der Sache.
Bernd U
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Re: Costa Crocierer entlässt Whistleblower

Beitrag von Bernd U »

Moin Tim!
Auch ich sehe hier nichts Falsches von Costa.Rettungswesten waren ja wohl angelegt,die Passagiere werden dann wohl an den Sammelstationen gewesen sein .Der Konditor hat nun mal Vorfälle , die eine Firma/Reederei betreffen,ausgeplaudert und bei der Vorgeschichte von Costa verstehe ich die Reaktion,auch wenn Sie sicherlich hart ist.Man ist gerade dabei wieder Richtung Normalität
zu kommen und dann passiert so ein Vorfall,der jedem Kreuzfahrtschiff in der Region genauso passiert wäre.Hier geht es ja auch um jede Menge Arbeitsplätze(sein eigener auch).Leider kommt hier auch die Facebook( und CO) Generation zu Tragen.Alles muss gepostet werden.Ich frage mich gerade,was macht der Konditor mit einem Handy am Arbeitsplatz?Ist dieser Job so wichtig für den Schiffsbetrieb,das Er ständig erreichbar sein muss? Nur mal so zur Info,auch ich besitze ein Handy,das ist bei mir auf der Arbeit im Spind und nicht am Mann.
Also wie gesagt,die Entlassung ist hart(vielleicht ja vorher auch schon verwarnt?),aber wird glaub ich vor jedem Gericht standhalten.
Und Ihn als Whistleblower zu Bezeichnen,halte ich doch für etwas überzogen,
Mfg Bernd
Video:https://www.youtube.com/watch?v=8y0kTkMJp2M
Globus
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Re: Costa Crocierer entlässt Whistleblower

Beitrag von Globus »

Tim S. hat geschrieben:Wie schon gesagt, das Problem war nicht der Vorfall an sich oder das Wetter, sondern der Umgang der Reederei mit der Sache.

Jeder Passagier hätte einen Film drehen und veröffentlichen können!
Aber kein Angestellter !!

Das hat auch der Konditor gewußt, der für die Herausgabe sicher mehr als eine Jahresheuer vom Käufer bekam.

Globus
Tim S.
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Re: Costa Crocierer entlässt Whistleblower

Beitrag von Tim S. »

Ja, das sind interessante Argumente. Also Whistleblower ist wohl wirklich zu stark. Was den Medienge- und Missbrauch angeht, kann ich dir, Bernd, auch letzlich nur aus vollem Herzen zustimmen.
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