Moin!Fabian hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstehe geht es in den Artikel aber nur darum, dass Maersk nicht alle 20 Optionen einlösen will, sondern nur 10, sodass 20 Triple-E-Schiffe gebaut werden.Peter Hartung hat geschrieben: Einem früheren Bericht zufolge stand der Auftrag wohl schon mal auf der Kippe:
http://www.maritimedanmark.dk/?Id=13382
@ Fabian: "Nur" ist gut, Fabian.

Der Bremer Rheder-Verein spricht von einem Containerschiff-Markt, der dadurch aus den Fugen gerät. Der Preiskampf der Branchenriesen um Frachtraten mache den mittelständischen Reedereien mit kleineren Schiffen schwer zu Schaffen. Große Container-Reedereien wie Maersk oder Hapag-Lloyd hätten sich im letzten Jahr unterboten: Während die Verschiffung eines Containers von Asien nach Europa 2010 noch bei 1.600 US-Dollar lag, sank der Preis Ende 2011 auf 650 US-Dollar – kostendeckend wäre ein Preis von 1.100 US-Dollar. Die niedrigen Frachtraten würden von den charternden Container-Groß-Reedereien an die vercharternden Reedereien weitergegeben werden.
Mittlerweile liege der Preis für die Strecke zwar wieder bei etwa 2.000 US-Dollar, so der Rheder-Verein. Allerdings wirke der Preiskampf langfristig nach. Denn er habe die Nachfrage nach extrem großen Schiffen erhöht, weil die pro Container günstiger sind.
Derzeit gäbe es mehr Container-Kapazität als Ladung. Das Aufkommen der riesigen, bis zu 400 Meter langen Frachtschiffe verändere die gesamte Branche. Die bislang größten Schiffe mit Kapazitäten bis zu 14.000 TEU würden auf Routen ausweichen, die eher von kleineren Frachtern befahren würden, etwa zwischen Europa und Südamerika, und verdrängten dort wiederum kleinere Schiffe. Ein „Kaskadeneffekt“.
Durch die Bankenkrise steige zudem die Zinsen für Kredite, was für die Branche entscheidend ist: Schiffe sind mit bis zu 60 Prozent über Banken finanziert. Der Spielraum schiffsfinanzierender Banken werde enger. Im Ergebnis, so meine Vermutung, wird man letztlich nur mit Abwrack-Aktionen die Überkapazitäten reduzieren können.
Und - last but not least - sind die Anforderungen und finanziellen Belastungen durch die erforderlichen großen Umschlagsanlagen für die öffentlichen Haushalte nicht zu unterschätzen. Vgl. dazu dieses RadioBremen-Dossier: http://www.radiobremen.de/politik/dossi ... en100.html
mfg Peter Hartung