Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Dorado

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von Dorado »

An der Pier die der abgesackten gegenüberliegt, haben wir früher (1973) unsere Seatrain Container auf Chassis abgesetzt. Das müßte heute doch auch noch gehen.Damals war auf der anderen Seite noch nix außer Blechhütten.Ich bin damals 9 Monate jede Woche dort gewesen, mit Landgang und allem Drum und Dran.Kollegen haben damals sogar private Entwicklungshilfe geleistet, indem sie Kindern das Schulgeld bezahlten. Bild in der Mitte des Bildes im Hintergrund sieht man die Kathedrale als Richtpunkt.Bild Links sind die Kuppeln des Präsidentenpalastes zu sehen.Sind einfache Polaroidaufnahmen.Im Querformat bekam man mehr drauf.PaP war meine 2. Heimat :x N.B. Das Schiff war übrigens M/S Weser Exporter von der Weser Schiffahrtsagentur in Elsfleth.Gebaut in Spanien :oops:
Peter Hartung
Mitglied
Beiträge: 2384
Registriert: So 13. Jan 2008, 17:19

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von Peter Hartung »

Guten Abend!

@ Dorado: Danke für Deinen Beitrag.
Ich verstehe das auch nicht, warum der andere - von Dir erwähnte - Pier (siehe auch Bildausschnitt unten, aufgenommen von der US-CG am 13.1.2010) nicht doch - nach Prüfung der Belastbarkeit - für Schiffe mit Ladegeschirr nutzbar sein sollte. Allerdings ist die Zufahrt zur Pier (wie man im Bild links unten sehen kann) erheblich beschädigt und möglicherweise die gesamte Kai-Anlage auch.

Bild

Hinweis: Die obigen Fotos (Bildausschnitt) sind "Public Domain" mit folgenden Angaben dazu: A Coast Guard C-130 Hercules fixed-wing aircraft crew from Air Station Clearwater, conducts an overflight assessment above Port-au-Prince, Haiti, January 13, 2010. The assessment follows a 7.0 magnitude earthquake that damaged the region January 12, 2010. U.S. Coast Guard photo by Petty Officer 2nd Class Sondra-Kay Kneen. This image or file is a work of a United States Coast Guard service personnel or employee, taken or made during the course of that person's official duties. As a work of the U.S. federal government, the image or file is in the public domain (17 U.S.C. § 101 and § 105).

Siehe auch hier: http://www.cargolaw.com/images/disaster2010.Haiti5.jpg
Copyright: US-Coastguard (Public Domain) und cargolaw.com

Nebenbei: Von der in Bangladesh gebauten "STELLA MARIS", die in Port-au-Prince während des Erdbebens mit dem Hafenkran ins Gehege kam, habe ich bei Shipspotting noch ein Foto entdeckt:

http://media.shipspotting.com/uploads/p ... +MARIS.jpg
Copyright: Jochen Wegener, Aschendorf

mfg Peter Hartung
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
Peter Hartung
Mitglied
Beiträge: 2384
Registriert: So 13. Jan 2008, 17:19

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von Peter Hartung »

Moin!

Die Welternährungsorganisation will fünf "humanitäre Korridore" einrichten, um auf dem Luft-, Land- und Seeweg Nahrungsmittel zu bringen. Binnen einer Woche sollen die Lebensmittel eine Million Menschen erreichen. Allein Mexiko will 750 Tonnen Hilfsgüter auf dem Seeweg transportieren. Das berichtet heute SPIEGEL Online.

Ich bleibe am Thema.

mfg Peter Hartung
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
Fischländer
Mitglied
Beiträge: 899
Registriert: Mi 15. Jul 2009, 08:02
Wohnort: Fischland

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von Fischländer »

Moin,
Italien schickt neuen Flugzeugträger "Cavour" nach Haiti und stellen damit das zweitgrößte Hilfscontigent.

http://www.tagesschau.de/ausland/hilfehaiti106.html
MfG
Meine Fotos sind durch ein Copyright urheberrechtlich geschützt.
Fischländer
Mitglied
Beiträge: 899
Registriert: Mi 15. Jul 2009, 08:02
Wohnort: Fischland

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von Fischländer »

Auch Spanien sendet Kriegsschiff mit 500 Helfern.
Es handelt sich um die "Castilla" oder "Galicia"
http://www.thb.info/search/news/article ... chiff.html

Die deutschen haben überhaupt kein Schiff in der Größenordnung, welches man schicken könnte.

...dann gibts bei THB noch die Info, dass die Freuzfahrtschiffe von Royal Caribbean weiterhin Haiti ansteuern und Hilfsgüter mitbringen.
http://www.thb.info/search/news/article ... haiti.html

Irgendwie finde ich es eckelhaft...Die Touris werden 260km nördlich von Port au Prince an einen Privatstrand gesetzt, trinken ihren Batida de Coco und am anderen Ende ist Hunger, Tod und Elend.
MfG
Meine Fotos sind durch ein Copyright urheberrechtlich geschützt.
KaiR
Mitglied
Beiträge: 3190
Registriert: Mi 18. Feb 2009, 12:11

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von KaiR »

Fischländer hat geschrieben:Irgendwie finde ich es eckelhaft...Die Touris werden 260km nördlich von Port au Prince an einen Privatstrand gesetzt, trinken ihren Batida de Coco und am anderen Ende ist Hunger, Tod und Elend.MfG
so kann man es sehen. Aber die Kreuzfahrtschiffe bringen Haiti Einnahmen. Wenn man dort irgend etwas jetzt braucht, dann ist es selbst verdientes Geld und Jobs. Bleiben die Kreuzfahrtschiffe weg, geht es noch mehr Menschen schlecht.

Grüße

Kai
Grüße,

Kai
frank0265
Mitglied
Beiträge: 1013
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 13:28
Wohnort: 08209 Auerbach

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von frank0265 »

Sorry, auch wenn das jetzt etwas OT ist....

Das Problem wären ja auch nicht die Cruise Liner alleine, sondern das Leben, wie es sich an Bord so abspielt. Nur die Sonnenseite bekommt man zu sehen, das Elend bleibt denen stets verborgen. Also ruhig mal einen Tagesausflug in solche Elendsviertel unternehmen - organisiert natürlich.

Anm: Bei einer Frachtschiffreise kann es durchaus passieren, dass ein Schiff auch in Häfen einläuft, wo im Hinterland schwere Bürgerkriege wüten. Ein Frachter läuft einen Hafen stets nur an, weil er dort Ladung zu löschen und evtl wieder neue mit an Bord zu nehmen hat. Nicht weil die Gegend evtl touristisch erschlossen wurde.
Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts-und Marinegeschichte e.V. ; FB Handelsschifffahrt
frank0265
Mitglied
Beiträge: 1013
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 13:28
Wohnort: 08209 Auerbach

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von frank0265 »

[/quote]
so kann man es sehen. Aber die Kreuzfahrtschiffe bringen Haiti Einnahmen. Wenn man dort irgend etwas jetzt braucht, dann ist es selbst verdientes Geld und Jobs. Bleiben die Kreuzfahrtschiffe weg, geht es noch mehr Menschen schlecht.

Grüße

Kai[/quote]


Weißt Du, was den Haitianern denn so vom Kreuzfahrtgeschäft haben ? Die Einnahmen verbleiben doch zum großen Teil bei den Reedereien. Den Insulanern bleibt oft der Müll, den die Touris an Bord verursachen.

Müllberge durch Seereisen

Noch immer hinterlassen Kreuzfahrtschiffe viel Müll. Allein in der östlichen Karibik zwischen St.Kitts, Nevis und Grenada landen - wie eine Studie der Weltbank ergab - jährlich 1500 t Festabfälle im Meer. Dazu kommen Abwässer, deren genaue Menge sich nicht feststellen läßt. Zwar haben sich Reedereien verpflichtet, vor einigen beliebten Karibikinseln keine Abfälle mehr ins Meer zu kippen : Beispielsweise wird der Cayman-Graben verschont. Ein Umdenken in den Kommandoräumen der Schiffe bedeutet dies jedoch nicht unbedingt : Der Müll vieler Schiffe landet dann eben vor der Haustür eines anderen Karibik-Staates. Wieviel Dreck auf See insgesamt produziert wird, verdeutlicht eine andere Zahl : Rund 3000 Tonnen Müll und Abwässer müssen pro Woche auf einem durchschnittlichen Luxusliner mit 1200 Passagieren und 700 Mann Besatzung entsorgt werden.
Miami 01.04.96


Schon lange gibt es folgende Forderungen

Erhöhung der Hafengebühren - um die Betriebskosten der Häfen zu decken
Cruise Lines sollen Abfälle stets an Land entsorgen
Verbot Ankersetzen auf Korallenriffen
Limitierung der Anahl von CruiseLinern, die zur gleichen Zeit in einem Hafen anlegen
Limitierung der Anzahl von Touris, die gleichzeitig auf Landgang gehen
Anheuern und Ausbilden von Einheimischen der bereisten Inseln
Schließen der Andenken- und Geschenkeläden auf Kreuzfahrtschiffen - stattdessen Einkaufen auf den Inseln
Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts-und Marinegeschichte e.V. ; FB Handelsschifffahrt
Cornelia
Mitglied
Beiträge: 721
Registriert: Di 15. Jan 2008, 20:14
Wohnort: Drochtersen

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von Cornelia »

frank0265 hat geschrieben:Sorry, auch wenn das jetzt etwas OT ist....

Das Problem wären ja auch nicht die Cruise Liner alleine, sondern das Leben, wie es sich an Bord so abspielt. Nur die Sonnenseite bekommt man zu sehen, das Elend bleibt denen stets verborgen. Also ruhig mal einen Tagesausflug in solche Elendsviertel unternehmen - organisiert natürlich.

Anm: Bei einer Frachtschiffreise kann es durchaus passieren, dass ein Schiff auch in Häfen einläuft, wo im Hinterland schwere Bürgerkriege wüten. Ein Frachter läuft einen Hafen stets nur an, weil er dort Ladung zu löschen und evtl wieder neue mit an Bord zu nehmen hat. Nicht weil die Gegend evtl touristisch erschlossen wurde.

Also so ganz verstehe ich den Kommentar nicht: Was ist das Problem mit dem Leben an Bord von Kreuzfahrtschiffen ??
Menschen, welche meist ausserhalb ihres Urlaubs hart arbeiten, gönnen sich einige Wochen lang ein bequemes Leben an Bord eines Schiffes mit viel Sonne in exotischen Gegenden.

Natürlich will man da nur die Sonnenseite sehen und es sich gemütlich machen und nicht im Urlaub gar noch Trümmerfrau spielen oder sich nebenberuflich als Nothelfer arrangieren. Etwas anderes kann man von Leuten, welche eine Kreuzfahrt buchen realistischerweise schlichtweg nicht erwarten !
Eine "Tour de Favela" und solches am bestem mit Nervenkitzel was ausgeraubt oder erschossen werden angeht ist da ganz sicher nicht DAS Urlaubserlebnis.

Ich nehme zudem an, dass die Kreuzfahrtschiffe schon lange unterwegs waren, als das passiert ist, und wieso hätte dieser Besuch an dem Strand abgesagt werden sollen ??
Immerhin bringen die Touristen Geld, auch wenn dies ein Privatstrand ist. Immerhin ist der Besitzer wohl Steuerzahler von Haiti und solche Einnahmen braucht der Staat dringend.

Ich hoffe jedenfalls, dass dieses Land eine Chance bekommt, sich aus der Armut zu befreien und wenn dies eben mit Hilfe des Tourismus ist, so ist daran nichts auszusetzen, so wie am Beispiel des Nachbarlandes Dominikanische Republik. Tourismus macht nämlich nicht nur Dreck, sondern schafft auch Arbeitsplätze, fördert das Unternehmertum der Einheimischen.

Was die Frachtschiffe angeht, klar die transportieren überallhin. Aber wenn niemand Geld hat, um Ware zu kaufen, kommen auch keine Frachtschiffe. Von daher würde ich diese nicht positiver oder negativer als Kreuzfahrer bewerten.

Ich persönlich habe grossen Respekt vor den Leistungen der Hilfsorganisationen und der grossen Hilfsbereitschaft, trotzdem kann man sich nur wünschen, dass nach Abschluss der diversen Einsätze, es das Land schafft, von selber auf die Beine zu kommen und wenn es eben - wie beim Nachbarn - durch Tourismus ist.
frank0265
Mitglied
Beiträge: 1013
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 13:28
Wohnort: 08209 Auerbach

Re: Erdbebenschäden im Hafen von Port-au-Prince

Beitrag von frank0265 »

Irgendwie finde ich es eckelhaft...Die Touris werden 260km nördlich von Port au Prince an einen Privatstrand gesetzt, trinken ihren Batida de Coco und am anderen Ende ist Hunger, Tod und Elend.
MfG[/quote]


Cornelia, ich habe meine Anmerkungen auf den Beitrag von fischländer bezogen, da ich gleicher Meinung bin. Ich möchte jedenfalls nicht nur die Sonnenseiten sehen, sondern auch das wirkliche Leben vor Ort kennenlernen. Und das ist fürwahr nicht immer so rosig, wie es die Touristikkonzerne dem Reisewilligen vorgaukeln.
Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts-und Marinegeschichte e.V. ; FB Handelsschifffahrt
Antworten