Fisheye aufnahmen

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EmoHoernRockz
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Re: Fisheye aufnahmen

Beitrag von EmoHoernRockz »

Bilder von Schiffen kann man natürlich mit einem "Fisheye" machen. Möchte man die Schiffe aber formatfüllend abbilden, muss man schon sehr nah an die Schiffe ran. Ein "Fisheye" hat schließlich eine Brennweite zwischen 8 und 16mm.

Was jetzt kommt, ist eine subjektive Meinung und muss nicht für dich gelten, doch für mich persönlich hat ein "Fisheyeblickwinkel" nur selten eine schönen "Bildlook".
Es werden alle Linien verzerrt und falsch dargestellt. Gerade bei Schiffen, Fahrzeugen oder Architektur sollten dessen Linien nicht verzerrt werden.
Als Fotograf (egal ob Profifotograf oder Hobbyfotograf) gibt man alles dafür, um z.Bsp. Linien nicht stürzen zu lassen. Man "begradigt" die von der Physik gegebenen Verzerrungen der Brennweiten bei den Objektiven - RAW-Konverter, Lightroom und Co bieten sogar Automatismen dafür - und dann kommt man mit einem "Fisheye"-Objektiv und wirft das alles in den "Müll".
Natürlich sollte man bei der Fotografie immer wieder Regeln brechen, aber die Regeln, die man mit einem "Fisheye" bricht, finde ich nur selten sehenswert.

Ich kenne viele Fotografen, die sich ein "teures" Fisheye gekauft haben und dann aus den o.g. Gründen nur ganz selten benutzen. Die meiste Zeit liegt es bei ihnen im Schrank und setzt "Staub" an. ;)
Aber wie gesagt, das ist meine Meinung und jeder sieht das anders.
Daniel R.
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Re: Fisheye aufnahmen

Beitrag von Daniel R. »

BadEms hat geschrieben: Mi 1. Feb 2017, 17:10Kann man mit einem Fisheye aufnahmen von schiffen auf der Elbe machen oder ist der zoom dafür zu klein ?
Kleine Gegenfrage: willst Du nun vom Schiff aus irgendwas aufnehmen oder willst Du Schiffe aufnehmen?
Um Schiffe aufzunehmen ist ein Fisheye die schlechteste Wahl. "Zoom" kannst Du bei einem Fisheye eh vergessen. Schiffe werden zur Unkenntlichkeit verkleinert, siehe unten.

Im Gegensatz zu Emo bin ich der Meinung, dass man mit einem Fisheye sehr wohl was machen kann wenn man die von ihm erwähnten Nachteile kennt und berücksichtigt. Gerade in sehr engen Ecken unter Deck war ich schon froh ein Fisheye zur Hand zu haben um z.B. Maschinen zu fotografieren. Es braucht allerdings einige Übung bis man die Verzerrungen im Griff hat oder mit ihnen arbeiten kann.

Hier mal ein Beispiel welches ich 2015 vom Fischereihafen in Reykjavik aufgenommen habe, absichtlich "etwas" verzerrt:
Bild

Am oberen Ende der markanten Strasse in der Bildmitte ist der Fischerei- und Touristenhafen von Reykjavik. Du siehst dass Du nix siehst. Mit einem 300-er Teleobjektiv (oder mehr) könntest Du vom gleichen Standort aus einzelne Schiffe fotografieren, falls diese eine gewisse Grösse haben.

Alles klar? Falls nicht: bei Fragen fragen!


Kleiner Nachtrag: diese Aufnahme wurde mit einem NIKON AF DX 10.5mm f2.8 G Fisheye und einer NIKON D7100 gemacht.

Noch ein kleiner Nachtrag: hier eine Aufnahme in den Hafen vom genau gleichen Standort aus (leider war grad nix schöneres zu sehen) mit einer Brennweite von 300mm, also wegen dem DX-Format entsprechend ca. 450mm:
Bild

Das dunkle Gebäude im Vordergrund siehst Du im oberen Bild nur als kleinen Fleck rechts vom Ende der erwähnten Strasse.


Der vielleicht letzte Nachtrag: Das dunkle Gebäude nennt sich übrigens "Harpa" und ist die Elbphi von Reykjavik. Allerdings schon länger fertig und hat für mich persönlich eine enorme Ausstrahlung und passt exakt in diese Ecke des Hafens. Auch in und auf der Elbphi war ich mittlerweile schon, die Aussicht ist ja nicht schlecht aber als Gebäude ist der Funke noch nicht so übergesprungen wie in Reyjkavik.
Gruss, Daniel
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EmoHoernRockz
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Re: Fisheye aufnahmen

Beitrag von EmoHoernRockz »

Daniel R. hat geschrieben: Mi 1. Feb 2017, 18:03 Im Gegensatz zu Emo bin ich der Meinung, dass man mit einem Fisheye sehr wohl was machen kann wenn man die von ihm erwähnten Nachteile kennt und berücksichtigt. Gerade in sehr engen Ecken unter Deck war ich schon froh ein Fisheye zur Hand zu haben um z.B. Maschinen zu fotografieren. Es braucht allerdings einige Übung bis man die Verzerrungen im Griff hat oder mit ihnen arbeiten kann.
Oh je, so negativ wollte ich gar nicht klingen. :)
Ich hätte vielleicht weiter ausholen und hinzu schreiben sollen, dass es schon Situationen gibt, bei denen ein Fisheye wirken kann. - Dazu zähle ich zum Beispiel Landschaftsaufnahmen in bestimmten Fällen.
Das Bild, welches du veröffentlicht hast, würde ich für mich unter "Landschaften" bzw. Skylines zählen und an dieser Stelle wirkt es auch.
Hätte man aber ein einzelnes Gebäude in Reykjavik, also dessen Architektur, darstellen wollen, oder ein Schiff mit seinem Rumpf wirkt Fisheye für mich deplatziert.
Daniel R.
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Re: Fisheye aufnahmen

Beitrag von Daniel R. »

EmoHoernRockz hat geschrieben: Mi 1. Feb 2017, 19:16 Oh je, so negativ wollte ich gar nicht klingen. :)
Halb so schlimm, in der Sache sind wir uns wohl einig, ein Fisheye ist nicht geeignet "normale" Schiffsaufnahmen zu machen. Und Florian hat das auch so kapiert und schaut sich nach besseren Möglichkeiten um. Ich hab oben extra ein etwas krasses Beispiel genommen um das Thema Fischauge klar zu plazieren. Aber ich hätte auch Aufnahmen wo man nicht auf Anhieb sieht, dass ein Fisheye dahinter steht.
Gruss, Daniel
Tim S.
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Re: Fisheye aufnahmen

Beitrag von Tim S. »

Moin,
vielen Dank nochmal von dritter Seite für diese eindrucksvolle Gegenüberstellung der Reykjavik-Aufnahmen, die auf jeden Fall aufzeigen, wie krass unterschiedlich von ein und demselben Standort gesehen Fotos geschossen werden können. Toll!
Gunnar
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Re: Fisheye aufnahmen

Beitrag von Gunnar »

Moin!

Die frage ist auch, was möchte man eigentlich fotografieren, warum und mit welchem Ergebnis. Ein Fisheye ist vielleicht auch weniger ein geeignetes Objektiv für dokumentarische Fotos. Ich persönlich halte das eher für ein Mittel zum Erzielen spezieller Effekte im Bild, also eher als ein künstlerisches Gestaltungsmittel. Das ist aber genau die Richtung Fotografie, die bei Ship-, Train- und Planespottern eher nicht den Geschmack der Masse trifft. Auch wenn dort viele in Bezug auf Technik und Motivwahl anspruchsvolle Bilder entstehen, handelt es sich doch meist eher um dokumentarische Fotos.

Eine anderer Aspekt ist die Frage, wie nach man eigentlich an ein Schiff ran muss, um es mit einem Fisheye halbwegs passend ins Bildformat zu bekommen. Ein Fisheye und ein Zoom, mit dem man weiter entfernte Objekte ins Bild einpassen könnte, widersprechen sich ja irgendwie...

Gruß
Gunnar
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Daniel R.
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Re: Fisheye aufnahmen

Beitrag von Daniel R. »

Tim S. hat geschrieben: Do 2. Feb 2017, 08:58 Moin,
vielen Dank nochmal von dritter Seite für diese eindrucksvolle Gegenüberstellung der Reykjavik-Aufnahmen, die auf jeden Fall aufzeigen, wie krass unterschiedlich von ein und demselben Standort gesehen Fotos geschossen werden können. Toll!
Moin Tim

eingentlich wollte ich Dir mit dem "Dankeschön-Button" für Deine Aussage danken, aber der ist weg. Drum benütze ich den alten Weg und danke Dir herzlich für die Blumen. Wie Du selbst gesehen hast, habe ich ursprünglich selbst nicht mehr gewusst dass ich auch mit 300mm Bilder von dort oben gemacht habe. Ein tiefer Blick ins Archiv belehrte mich Anderes...

"Dank" der enormen Touristenflut in Island bin ich aber nicht sicher ob und wann ich dieses tolle Land noch mal besuchen werde.
Gruss, Daniel
line
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Re: Fisheye aufnahmen

Beitrag von line »

bin auch kein freund vo fishwyw aufnahmen. :x
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