manchmal gibt es Sachen die muss man einfach mal spontan machen.
Zum Beispiel mit einem Schiff fahren, das gleichzeitig für 2 Reedereien
und dann auch noch zu 2 verschiedenen Zielhäfen aufbricht, dabei sowohl
als Touristenbeförderer als auch als Logistikunterstützer unterwegs und das
ganze auch noch innerhalb von 10 Stunden. Da kann man schon von einer
"Eierlegende Wollmilchsau" sprechen. Um das Rätsel zu lösen am 01.10.2016
sind wir von Trelleborg über Rostock nach Travemünde gestartet. Nichts ungewöhnliches
auch das die Teilstrecke von Trelleborg nach Rostock zusammen mit der Stenaline betrieben
wird ist nichts neues. Aber das man diese Strecke nicht mit dem Premiumschiffen
"Nils Holgersson" und "Peter Pan befährt sondern mit der "Huckleberry Finn". das ist schon etwas
besonderes was es zur zeit auch so in der Form nicht mehr gibt. Aber am 01.10.2016
Ging die Tour um 13:00 in Trelleborg los um dann über Rostock fahrend gegen 22:45 in Travemünde
zu sein. Los geht's.
Natürlich musste man erstmal wieder nach Trelleborg kommen. Gegen 13:00 war Abfahrt in Schweden
da bot sich die Anreise über die "Vogelfluglinie" wieder an. Also auf nach Fehmarn und dank wenig Verkehr
ging es quasi vom Check-in ohne Wartezeit auf die Fähre, wer brauch da eine Brücke. Es waren auch schon
zahlreiche "Zuschauer" versammelt um den Start unser Reise zu begleiten.


Im Fehmarnbelt war natürlich wieder eine Menge los.



Nach 40 min war denn auch schon Dänemark erreicht. Also schnell auf das Autodeck...

Los ging es. Die Grenzkontrollen in Dänemark verliefen zügig so das man schnell
weiterreisen konnte. Es gab dann aber doch einen kuriosen Zwischenfall auf dieser
Brücke.

Dort war ein nicht flugfähiger Schwan oder ähnliches und ein paar Privatleute
beschlossen das Tier sicher über die Brücke zu bringen. Sie stoppten den
Verkehr auf und liessen quasi den Schwan die Brücke passieren. Da hat sich
natürlich ein netter Rückstau gebildet. Wir hatten Glück und waren ziemlich
weit vorne und das ganze hat dann nur ca. 30-40 min. gekostet. Übrigens war
in der ganzen Zeit keine Polizei dabei oder Feuerwehr. Muss man mal erlebt
haben. Schnell ging es weiter,....

..um auf der Öresundbrücke wieder dieses Bild hier zu sehen. Leider ist das stoppen
da ja nicht erlaubt. Wäre ein schöner Aussichtspunkt.

Für die "Finnpartner" ging es direkt nach Travemünde, wir waren aber bald darauf in
Trelleborg gerade noch rechtzeitig um unser Schiff beim einlaufen zu beobachten.

Die "Huckleberry Finn".

Sie kam aus Travemünde. Wir machten uns kurz daraufhin zum Check-in. Sowohl bei
Stena und bei TT war reger Betrieb und alles wurde zusammengesammelt um dann hier
zu landen. Die Vorstaufläche in Trelleborg.

Hier wartete man und konnte den Umschlagsbetrieb beobachten und auch ein
Bild von "Huckleberry Finn und "Tom Sawyer" zusammen war möglich.


Naja von "Huck" war es nur ein Teil. Wie man beim einlaufen beobachten konnte
fehlte ein Rettungsboot. Dieses lag wohl zur Inspektion an Land.
Die Zeit verging und dann sollte es an das Verladen der PKW gehen. PKW mit Ziel
Travemünde hatten einen grossen Zettel in der Scheibe. Und wurden dann zur Rampe
gerufen.

Dort sollte noch der Shuttlebus durchgelassen werden der die Fussgänger an Bord
gberacht hatte.


Dann war eigentlich alles bereit zum Anbordfahren, aber ein Hafenmitarbeiter
winkte alle "Travemünder" wieder zur Seite und die "Rostocker" Fuhren dann
hier an Bord. Wir durften und die Wartezeit mit einem weiteren Bild der
Tom Sawyer, die quasi Pause, hatte verkürzen.

Hier wurde früher übrigens die Götaland abgefertigt in der Kaimauer ist noch gut der Aussschnitt für die
Bugrampe zu sehen.

Nach kurzer Wartezeit ging es für uns dann entlang der Bordwand über die Bugrampe an
Bord.


Und kurze zeit später war man dann an Oberdeck um das auslaufen zu beobachten.

Schnell noch ein paar LKW an Bord und Los geht's.



Bei der Ausfahrt kam dann schon das nächste Schiff in den Hafen, die "Skane".

Und dann war es erst mal Zeit Essen zu gehen. An Bord gibt es eine Restaurantcafeteria.
diese liegt im vorderen Bereich auf Deck 6. Dieses ist gleichzeitig der einzige grosse
Aufenthaltsraum an Bord, so das die 270 Passagier, die Bord waren zum grössten
teil dort Platz nahmen obwohl Plakate darauf hinwiesen das die Plätze den
speisenden Gästen vorenthalten ist. Naja Papier ist geduldig. Die Speisen die angeboten
wurden waren einfacher Natur vergleichbar mit einem Restaurant an der Autobahn.
Genauso wie die Preise, aber das ist auf See ja normal. Nach dem Essen hatte man dann
ca. 4 Std. Zeit sich das treiben auf See anzuschauen. Wir hatten eine Tageskabine dazu gebucht,
so das man sich immer mal wieder aufwärmen konnte oder schnell mal mit der Kamera an Deck
sprinten wenn im AIS mal was interessantes zu sehen war. Und es war wirklich für jeden was dabei.








Und das auftauchen der "Mecklenburg Vorpommern" und der "Kronprins Frederik"
zeigten das die Fahrtzeit wie im Flug vergangen ist und das Rostock in Reichweite liegt.



Und schon ging es in den Hafen, auch hier gab es alles was maritime Herz begehrt.



Am Ufer lag schon Abfahrbereit die "AIDAmar". Aber man wollte den Gästen die
"Huckleberry Finn" nicht vorenthalten. So zogen wir vorbei. Fähre vs. Cruiser.

Dick eingepackt in die Jacken. So geht Ostseekreuzfahrt im Oktober.
Wir zogen weiter Richtung Überseehafen.

Ja bei dieser Tour ist die Hafenrundfahrt quasi inklusive.





Und schon ist die erste Strecke erledigt. Die Stena- und TT-line Kunden mit Ziel
Rostock verlassen hier das Schiff. Für die Gäste nach Travemünde eine interessante
Möglichkeit ein bischen Hafenluft zu Schnuppern. Es ist immer wieder beeindruckend
wie Leistungsfähig die deutschen Ostseehäfen sind.


Die "Robin Hood" lag bereits hinter unserem Liegeplatz um die nächste Abfahrt
Richtung Trelleborg bestreiten.

Als weiteres <Highlight kam denn genau zu unserer Liegezeit die "Berlin" der Reederei
Scandlines zum Liegeplatz.

Bei uns fuhren die letzten PKW für Rostock von Bord und dann ging es auch schon wieder raus
auf See Richtung Travemünde.



Vorbei an der "Berlin" die hier einer "schwimmenden Autobahn" doch sehr nahe kommt.


Die Dunkelheit hatte nun eingesetzt und es gab zwar weiterhin viele Fahrzeuge
um einen herum aber an Fotografieren war nicht mehr zu denken. Zeit sich das
Schiff mal von Innen anzusehen. Die meisten Gäste kommen auf Deck 5 zuerst mit
diesem Bereich in Kontakt. Der Rezeptions- und Shopbereich.





Dieser Raum hat gleich 3 Funktionen. Einmal soll durch den Shop und die vorhandenen
Spielautomaten der Bordumsatz gesteigert werden. Desweiteren werden an der
Rezeption Gäste begrüsst und Fragen beantwortet und ausserdem sollen dort Fusspassagiere
ohne Kabine untergebracht werden. Vielen wird der überdimensionale Rezeptionsbereich auffallen.
dieser stammt noch aus der Zeit als das Schiff mit über 1000 Passagieren nach Trelleborg unterwegs
war und auch ein Geldwechsel dort zu finden war. Heute wird dieser grosse Bereich allerdings nicht mehr
so genutzt und es befindet sich dort nur kurze Zeit dort Personal. Desweiterern sind hier keine
Fenster nach draussen zu finden. Deswegen ist dieser eigentlich grosszügige Bereich nicht so angenommen.
Bei der Schwester "Tom Sawyer" wird das ja gerade geändert siehe hier: http://www.forum-schiff.de/phpBB3/viewt ... =2&t=7015
Wer seine Meinung Kundtun möchte über die Reise kann das an dem Touchpad tun. Dort kann man die
Überfahrt bewerten und Anregungen hinterlassen. Durch ein Treppenhaus kommt man dann auf
Deck 6. Dem Restaurant-/Cafeteriabereich.







Dieser Bereich wirkt sehr hochwertig, hat aber auch ein kleines Problem. bei kalter
Witterung auf einer Tagesfahrt zieht es alle nach Innen und nehmen dort Platz.
So sind schnell alle Tische belegt und Fahrgäste die Speisen möchten haben es schwer einen
Platz zu finden. Dafür ist der Raum sehr offen und lässt freie Sicht über den Bug zu.
Zu finden hier auch eine Innenliegende Raucherecke, ansonsten ist rauchen nur aussen möglich.
Und zu guter letzt muss natürlich der Spielbereich erwähnt werden der im hinteren Teil des
Raumes zu finden ist und auch sehr grosszügig gestaltet ist. Alles in allem ein schöner Raum.
wer etwas tiefer möchte, findet ganz unten im Schiffsbauch unter den Ladedecks eine Sauna.
Diese war bei unser Abfahrt allerdings nicht geöffnet. Es gibt auch eine grosse Anzahl an
Kabinen, die alle mehr oder weniger gleich sind. Wir hatten eine Tagesaussenkabine.



Einfach aber sauber und als Rückzugsort sehr zu empfehlen, auch wegen der eigenen sanitären
Anlagen.
Einen Lift gibt es natürlich auch ein sehr spezielles Modell, denn...

er hat Ausgänge an 2 Seiten, die aber nicht gegenüberliegen. Je nach Deck geht die eine oder andere
Seite auf. sehr Geräumig noch dazu.

Nicht zu vergessen dieser Platz hier, der auf der "Huck" wirklich mit Liebe zu Detail gestaltet
ist.

Desweiteren lohnend die Kabinengänge zum kleinen Spaziergang.


Unter anderem dort zu finden,...

...die Taufpatin.
Alles in allem macht die Einrichtung doch einen qualitativ hochwertigen Eindruck
und es lässt sich gut aushalten, wenn man nicht gerade mit 250 Menschen im Restaurantbereich
gleichzeitig sitzen muss. Das war es innen. Gegen 22:30 kam denn die Travemündung
in Sicht und es wurde draussen wieder interessant.


Im Wendebecken traf man noch auf die "Nils Holgersson". Auf dieser Überfahrt hat man
bis auf die "Nils Dacke" die gesamte TT-Flotte zu Gesicht bekommen.


Vorbei an "Finnlady" und Ihrer Fracht ging es an Anleger 7. Dieser Anleger wird jetzt
hauptsächlich von den TT-Liner benutzt. Die Vorstaufläche ist dort so gestaltet
das sowohl Anleger 6 A und 7 von beiden Seiten genutzt werden kann.

Pünktlich um 22:44 waren wir fest. Es ging zum Frachtdeck.

Im Fahrstuhl dahin noch ein netttes Detail, denn ursprünglich sollte diese Fähre ja sogar
Eisenbahnwaggons befördern. Gleise sind noch vorhanden auf dem Haupdeck und zur
PKW-Beförderung gibt es auch noch Hängedecks, die ausgefahren werden können.


Womit wir wieder beim Titel dieses Berichts sind. Diese Fähre könnte fast alles wenn Sie sollte.
es ist wirklich eine schöne Überfahrt und aufgrund der Dauer kommt einem die Reise länger vor
als Sie eigentlich ist. Die Speisen sind Verbesserungswürdig, aber sowas hängt ja auch immer ein
bischen von der tätigen Küchencrew und der Tagesform ab. Leider wird diese Überfahrt so im Moment
nicht angeboten. Im Moment geht es Samstags immer direkt um 14:00 nach Travemünde ohne den
interessanten Zwischenstop, aber das ist wohl der nachfrage der Frachtkunden geschuldet.
Vielleicht kommt dieses Angebot nochmal zurück, dann mit der umgestalteten "Tom Sawyer" und wir sind
gleich wieder an Bord. In diesem Sinne
Bis denn
Sebastian