Nabend zusammen,
zum zehnten Mal jährt sich nun die Einstellung des DFDS-Fährverkehrs zwischen Sassnitz und Klaipeda im Baltikum.
Grund genug, den alten Bericht nochmal in die Mikrowelle zu stecken und etwas aufzuwärmen.
Die Bilder des Originalberichts sind online leider verschwunden, weshalb ich den jetzt nochmal neu bebildern musste.
Ebenso belasse ich den Bericht weitgehend im „alten“ Design ohne Tages- oder den anderen bekannten Angaben.
Ich hangelte mich an den Erinnerungen durch und denke, dass es so passen müsste. Jedoch habe ich erstmal nur den Teil der Klaipeda-Reise reaktiviert.
Viel Spaß beim in Erinnerungen schwelgen. Leinen los! Kurs: Vergangenheit!
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Hallo zusammen,
mit großer Freude präsentiere ich Euch einen neuen Reisebericht, der diesmal arg umfangreich ausgefallen ist!
Gleich vorab schon mal der Routenverlauf:
Sassnitz - Klaipeda - Sassnitz - Trelleborg - Rostock - Trelleborg - Sassnitz.
Die Zugfahrt endete zunächst in Stralsund.
Bei Lietzow.
Auf dem Busbahnhof von Sassnitz traf man einen weiteren Reisenden und es stellte sich heraus, dass dieser ebenfalls nach Litauen wollte.
Nach der kurzen Busfahrt bis Dubnitz nahmen wir im Abfertigungsgebäude unsere Tickets entgegen.
Wenig später wurden wir mit einem VW T5 Pritschenwagen zum Schiff gebracht. An der Rezeption wurden uns die Kabinenschlüssel ausgehändigt.
Es waren wirkliche Schlüssel mit Schild dran – keine Steckkarten, wie man sie sonst kennt.
Das Gepäck wurde abgelegt und der Erkundungsgang durch die Fähre gestartet.
Auf dem Außendeck traf man aus einen weiteren Mitfahrer, der aus dem selben Grund mit der Fähre fahren wollte, wie ich.
Der Bulker “Amber“ lag neben uns und bot so manch schönes Motiv.
Die “Fehn Calais“.
Langsam und etwas vorzeitig setzte sich die “Kaunas Seaways“ in Bewegung.
Wir sollten von unseren Mitfahrern noch erfahren warum.
Mukran …
… und Sassnitz. Die “Petersburg“ lag aus Reede.
Während des Abends war der Himmel sternklar.
Hier sehen wir den Großen Wagen.
Die letzten paar Stunden wurden noch in der Captain´s Bar verbracht.
In der Nacht ging der Mond auf. Leider hatte ich es versäumt ein Bild davon zu machen.
Doch der Anblick war unbeschreiblich !
Gerne hätte ich einen Sonnenaufgang aufgenommen. Bis zum Frühstück waren es noch 3 oder 4 Stunden.
Unsere Kammer.
Während des ausgiebigen Frühstücks kam man mit zwei anderen Mitfahrern ins Gespräch.
Es stellte sich schnell heraus, dass sogar einer von ihnen hier im Forum vertreten ist.
Darauf wurde die Fähre erneut bei Sonnenschein erkundet. Viele und großzügige Decks machten den Aufenthalt angenehm.
Total wahnsinnige Kontraste wurden uns geboten.
So einen Blick hatte man, wenn man über das dazu nötige Kleingeld verfügte.
Nochmals danke, dass wir mal gucken durften !
DDR-Charme machen den Kabinengang zu 50 Prozent aus.
Sitzecke an der Rezeption.
Nach einpaar Stunden kam langsam aber sicher die Reede von Klaipeda in Sicht.
Unsere Revierfahrt begann leider ohne Sonne.
Nautilus.
Migthy Michalis.
Adfines West.
MS VENILIYA MMSI: 357645000 unter Panama-Flagge und seit Dezember 2015 in Limassol / Zypern gestrandet.
Danke, Jørg1955.
Iron Kovdor.
Beata.
Neue Fähranleger werden hier errichtet.
Während der Taxifahrt erfuhren wir auch warum (bzw. für wen).
Tja und am Ende der Revierfahrt ließ sich die Sonne wieder blicken.
Die “Liverpool Seaways“ lief um 20.00 Uhr nach Karlshamn in Schweden aus.
Um 16.30 Uhr lagen auch wir fest am Kai.
Die Fußgänger wurde aufgefordert sich an der Rezeption einzufinden. Dort bestellten wir ein Taxi
und schlossen und zu einer Gruppe mit 3 weiteren Passagieren zusammen und wurden auf das Fahrzeugdeck geleitet.
Nachdem auch der letzte LKW das Schiff verlassen hatte, wurden wir mit einem Kleinbus vors Terminal gefahren.
Dort stiegen wir zu siebend in ein Taxi (einem Opel Safira) um.
Rasant ging es über rumpelige Straßen, die streckenweise nur ansatzweise eine Mittel-Linie erahnen ließen.
Zunächst brachten wir einen Reisenden zum Bahnhof, die anderen 3 zum Hotel.
Uns blieb noch Zeit, um uns die Füße zu vertreten.
Ja, so kann Klaipeda auch aussehen.
Eine alte Bekannte aus Sassnitz konnten wir hier ausfindig machen.
Die “Nordwind“ hatte in Deutschland keine Klasse mehr bekommen. Selbst das Logo der Reederei Lojewski befindet sich noch an der Nock !
Das National Hotel von 1855.
Der deutsche Dichter Simon Dach wurde hier geboren (damals Memel).
Die alte Wallanlage der damaligen Memelburg.
Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir uns ein Taxi zum Hafen rufen sollten.
Im nahezu gleichen Moment fuhr ein solches auf uns zu – es war frei!
Während der Fahrt kamen wir an dem neuen Fähranleger vorbei und der Fahrer meinte,
dass sich dort in zwei Jahren eine große Fährreederei ansiedeln wird.
Am Fährhafen angekommen baten wir den Fahrer uns etwas früher „abzukippen“.
Wir wollten noch die restliche Schiffe im Abendlicht fotografieren.
CPO Italy.
Federal Leda.
Arklow Wind.
--- unbekannt ---.
Ein Marineschiff.
Besser hätte der Tag nicht ausklingen können.
Auf der Rückfahrt hatte ich die Kammer für mich alleine.
Die “Optima Seaways“ lief aus Schweden ein.
Über das Deck hallte eine freundliche Begrüßungsansage.
Sie hieß zum letzten Mal die Passagiere nach Sassnitz willkommen und nannte sogleich einpaar interessante Daten zur Reise.
So betrug die Entfernung 270 sm und die Geschwindigkeit 16 kt.
Gegen 20.50 Uhr legten wir schließlich ab.
Sofort wurde das Restaurant aufgesucht. Gulasch gab es. Danach verbrachten wir noch etwas Zeit in der Captain´s Bar.
Der nächste Morgen am 29.09.13, 6.30 Uhr.
Polnische Küste in Sicht.
Hier nochmal die Kammer am Tage.
Nach dem Frühstück wurden wieder einpaar Bilder geschossen.
Netter Hinweis. Lest Euch mal das handschriftliche darunter durch, wenn erkennbar.
Die beiden Mitfahrer und ich führten interessante Gespräche über die Seefahrt,
aktuelle Geschehnisse in der Fährschifffahrt, vergangene Schiffskatastrophen sowie Schiffstechnik.
Um 12.30 Uhr kam bereits die Greifswalder Oie ...
sowie das ehemalige AKW Greifswald-Lubmin in Sicht.
Immer wieder ein schöner Anblick, muss ich sagen.
Zur unserer Überraschung liefen wir nicht den Liegeplatz am Breitspuranleger an.
So konnten wir die “Sassnitz“ aus einer ganz neuen Perspektive bestaunen.
Noch schnell ein Bild geschossen, bevor es wieder mit dem Gepäck aufs Fahrzeugdeck ging.
Gegen 14.20 Uhr lag die “Kaunas Seaways“ sicher am Kai. Wenig Zeit hatte ich nicht, lag doch die nächste Fähre gleich neben an.
Wir verabschiedeten uns und ich fuhr mit dem Terminalbus vom Schiff.
Der Fahrer des Kleinbusses stoppte gleich am Fahrstuhl des Passagierterminals.
Schnell wurde die nächste Fahrkarte gezogen und an Bord gegangen.
Zwischenzeitlich hatten sich die Wolken verzogen.
Pünktlich um 15.00 Uhr legten die “Sassnitz“ gen Skane ab.
Das (vorerst) letzte Bild, was ich von dieser Fähre habe.
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Viele meiner älteren Reiseberichte sind von den Bildern her mit den Jahren serverseitig leider „offline“ gegangen.
Wenn ich Lust habe oder Ihr wirklich Interesse daran hättet, könnte ich zu runden Jubiläen alte Berichte teilweise oder ganz reaktivieren.
Jedenfalls fällt mir einer für das nächste Jahr ein.
Als kleine Zugabe lasse ich noch meine Buchungsbestätigung, einen Prospekt und meine Fahrscheine hier.
Beide Fahrscheine hatten auf ihrer Rückseite das ersichtliche Bild.
Maritim-nostalgische Grüße,
Johannes