Mit dem Auto von Swinoujscie nach Ystad im Sept 2024.

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sebastian z.
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Mit dem Auto von Swinoujscie nach Ystad im Sept 2024.

Beitrag von sebastian z. »

Guten Abend,
nach dem Ende der Sommersaison, wenn die Fähren wieder etwas leerer werden,
ging es mal mal wieder auf See. Die Reederei Polferries stellte im Juli 2024 einen Neubau in Dienst auf der
Strecke Swinoujscie-Ystad in Dienst, die Ropax-Fähre Varsovia. So ging es denn am Samstag den 7.09.2024
am frühen Morgen vom Priwall aus Richtung Polen. Dank Google-Map Routenführung kam man über.....

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die A20 aber auch über Idyllische Landstraßen -----
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zum Fährhafen von Swinoujscie. Musste man früher zum überqueren der Swina eine Fähre benutzen kann man jetzt
bequem durch einen Tunnel fast direkt bis zu Hafencheck-In fahren. Dieser verlief sehr professionell und schnell.
die Dame am Check-in kontrollierte alle Ausweise der Reisenden und kurze Zeit später stand man den hier.

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In der Aufstellspur für die Ropax-Fähre Varsovia. Mehr gab es dort erst mal nicht vom Schiff zu sehen da die
Fussgängerbrücke zum Schiff die Aussicht versperrt. Wir wurden denn kurze später verladen und konnten an Bord.
Allerdings nicht auf ein PKW Ladedeck(die Varsovia hat 2)sondern auf dem Hauptfrachtdeck. Die Ladung an diesem Samsatg
war sehr übersichtlich und bestand aus ca. 30 PKW/Kleintransporter und ein paar Dutzend Frachteinheiten. Aus diesem Grund war
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ein komplett leeres glänzendes oberes Frachtdeck zu bewundern. Ob dieses geringe Frachtaufkommen am Wochentag
oder den mittlerweile 3 Mitbewerbern lag wussten wir nicht, aber es waren ca 60-80 Passagiere an diesem Samstagmittag.
an Bord. Bis zur Abfahrt war noch ein wenig Zeit also erst mal raus und die interessante Umgebung erkunden.

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Von beiden Seiten der öffentlichen Freidecks gab es viele Interessante Sachen zu entdecken.


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Es lagen vom Mitbewerber Unity-Line 4 Fähren im Hafen. Die Polonia gleich am Anleger vor uns sollte
eine Stunde später starten. Für uns ging es pünktlich um 12.30 los Richtung Schweden. ein kleiner Wermutstropfen
waren die öffentliche Bereiche im freien. Diese waren zwar vorhanden, aber man musste immer durch das Schiff durchlaufen
um auf die andere Seite zu kommen. Ein deckübergreifendes Wetterdecks gibt es nicht. Auch gab es keine Sitzmöglichkeiten
Für Seh-Leute ein klarer nachteil im Gegensatz zu den Mitberwebern. Es liegt wohl Hauptsächlich daran das das Schiff
nicht für die Route konzipiert wurde sondern bei der Bauwerft gechartert. Diese hat von diesem Schiffstyp ein Schiff aufgelegt und
am Markt angeboten. Dieses wird auch an anderen Stellen deutlich.
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Hier nochmal das Wetterdeck, welches im Gegensatz zu Finnlines oder TT-Line, die von hier auch
Schweden verkehren, nur für PKW und Kleintransporter geeignet ist. Für Rollstuhlfahrer ein Vorteil
da diese mit ihrem Fahrzeug direkt vor den öffentlichen Räumen parken können. Dem etwas kürzeren
halbschwester dieser Fähre die A Galeotta der Corsica Linea ist dieser Bereich als Sonnendeck für Passagiere nutzbar.
Es ging also raus auf See.

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Dann hatten wir den Hafen hinter und gelassen und es sollte der Magen gefüllt werden. Es gab zu dieser Zeit
2 Optionen. Ein Buffetrestaurant welches warme und kalte Speisen bot zum Preis vom 99 PLZ. Es war aber
kein "all you can eat"-Buffet sonder ähnlich dem Baltic-Menue von TT-Line. Man sucht sich vom Büffet
Vorspeise, Hauptgang und Dessert aus, Getränke dazu waren Säfte, Wasser, Tee und Wein welcher aus
einem 3l Bag in Box zum selber abfüllen bereit stand. Alternativ wäre ein Bar gewesen die kurz vor dem
eigentlichen Restaurant liegt dort gab es Sandwiches und Pizzastücke aus einem echten Steinofen.
Wir entschieden uns zu dem Besuch im Büffetrestaurant auch weil das erstmal der einzige Raum ist
von dem ein Blick über den Bug möglich ist. allerdings nur zu den Restaurantöffnungszeiten.




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allerdings ist es auch hier nur mit Einschränkungen möglich diesen Blick zu bekommen, da die Fenster doch recht klein
sind. Dieses liegt daran das das Schiff ja auch durchaus im Mittelmeer zum Einsatz kommen hätte können und dort
helfen kleine Fenster vor Sonneneinstrahlung zu schützen aber....

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hier zum vergleich ein Bild der TT-Line von ihren Neubauten. Dort sind die öffentlichen Räume lichtdurchflutet.
Auch bei der Finnlines-Fähre Finnfellow ist es möglich die Fahrt durch raumhohe Fenster auch nach den
Mahlzeiten zu geniessen. Die Varsovia bot dann im mittleren Bereich des Passagierdecks noch einen grossen
Cafe-Bereich.

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und einen dritten Bar-Bereich am Ende des Decks dort wären auch die Aussgänge zum Wetterdeck wo die Pkws
parken würden bei voller Auslastung. Ein "Shop" gibt es auch noch.

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aber auch hier merkt man das das eher eine Notlösung ist auf der Mazovia auf der wir schon an Bord waren
gibt es eine besser Lösung und nochmal als Beipiel.

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So sieht der Shopbereich bei TT-Line aus. Auch wenn es eine sehr interessante Überfahrt war merkt man dem
Schiff an das es nur ein Kompromiss darstellt und im Grunde nichts anderes ist als eine der vielen Visentini-Ropaxe
früherer Bauart die in Nord- und Ostsee im Mittelmeer und sogar in Neuseeland vertreten sind. Aber wir sind ja auf hoher See..


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Fast verpasst hätten wir das Rennen der Gegenläufer Skania und Mazovia welche uns leider
im Gegenlicht passierten aber trotzdem sehenswert wie die beiden Richtung Polen unterwegs waren.
Das Highlight war denn aber....
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die Povl Anker welche uns auf dem Weg von Sassnitz nach Bornholm passierte. Diesen Klassiker in freier
Wildbahn zu sehen war schon ein Highlight. Wir waren dann gegen 19.00 Uhr in Ystad.

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und über ÖRESUNDBRÜCKE und der Fähre Rödby Puttgarden ging es wieder zurück.
Alles in allem war es ein schöner Tag auf See. Aber wie oben schon geschrieben kann die Varsovia nur ein einfaches
Reiseerlebnis bieten. Gerade in den Sommermonaten ist die Fähre doch stark im Nachteil gegenüber Finnlines,
TT-Line, Unity Line und sogar der alten Mazovia...
die mit einem riesigen Wetterdeck den Neubau um weiten schlägt. Die Fähre sieht super aus keine Frage und Polferries
kann stolz sein mit seinem ersten Neubau im Markt zu sein.
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shipfriend
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Re: Mit dem Auto von Swinoujscie nach Ystad im Sept 2024.

Beitrag von shipfriend »

Moin Sebastian,

besten Dank für den Bericht, den ich mit Interesse gelesen hab. 8-)
Ich finde September eine schöne Reisezeit: durch das Ende der Sommerferien in vielen Regionen weniger Aufkommen an Menschen aber immer noch ausreichend lange hell. Die VARSOVIA selbst steht bei mir auch noch auf der Liste, mal schauen wann. Dass sie eine "Kompromisslösung" darstellt oder sehr funktional gehalten ist habe ich auch anderen Stellen schon gelesen. Ich war im Sep. 21 mit der Vorgängerin, der CRACOVIA unterwegs, ich habe sie in sehr guter Erinnerung und sie fehlt mir in der Ostsee.
Gruß Max
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Johannes7
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Re: Mit dem Auto von Swinoujscie nach Ystad im Sept 2024.

Beitrag von Johannes7 »

Nabend Sebastian,

ich danke auch so nochmal. Das muss ja ein Ritt gewesen sein.

Ja, ich muss zustimmen, die fehlenden Bänke auf dem Freideck sind ein Makel.
Ich hatte bei meiner Jungfernfahrt Ende Juli gedacht, dass da noch welche kommen sollten.

Der Dutyfree-Shop erschien mir auch als außergewöhnlich klein.
Aber im Allgemeinen ist es gut, dass Polferries in die Flotte investiert.

Doch auf dem Tresen der Bar in der Nähe des Shops stand ein Prospekthalter, auf dem die SCANDINAVIA abgebildet war.

Grüße.
Johannes
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sebastian z.
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Re: Mit dem Auto von Swinoujscie nach Ystad im Sept 2024.

Beitrag von sebastian z. »

@Shipfriend
ja die Crazovia haben wir nur noch aufliegend am Kai gesehen. Das wäre noch eine Kandidatin gewesen.
Das Ladungsaufkommen hatte uns allerdings doch ein wenig überrascht, da wir dachten das evtl. mehr
LKW dabei waren. Wir sind sonst immer am Samstag die Gegenrichtung gefahren mit Skania und mit Mazovia
da war eigentlich immer eine Ordentliche Ladung Fracht dabei.

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BildCopyright bei Stephan Krohn.

@Johannes 7
vielen Dank erstmal. Ja ist schon ein komisches Hobby Polen-Schweden-Dänemark 3 Länder in ca.18 Std
zeigt doch mal wieder wie dicht hier alles beieinander ist.
Zu den Aussendecks gab es noch die Information das im hinteren Bereich(eingekreist im Bild) ein weiteres Paar
Rettungsboote Platz finden soll. Laut Wikipedia sollen 976 Passagiere befördert werden können. Wir haben es aber verpasst
nach dem Zertifikat zu schauen. Ja das Schiff ist für Polferries ein echter Gewinn. Die Besatzung an Bord war auch sehr höflich
und zuvorkommend. Das haben wir zum Beipiel beim Einweiser auf der Skania auch schon ganz anders erlebt.
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