in den letzten Monaten konnte ich aus zeitlichen und technischen Gründen keine Reiseberichte mehr verfassen. Nun ist es wieder möglich.
Ihr dürft gespannt sein

Los geht es mit einer Zugfahrt über die Königslinie. Meine zweite seit 1995.
Der Ausflug begann am 08.06.14 am frühen Vormittag im Berliner Hbf.

Auf Gleis 5 stand der EN302 zur Abfahrt nach Malmö bereit.
Für einen Nachtzug ist das schon eine ungewöhnliche Abfahrtszeit.


Pünktlich fuhren wir ab. Unsere Fahrtzeit betrug genau 3h.
Die Zeit verging in dem Liegeabteil sehr schnell. Es war ein angenehmes reisen.

Im Gang hingen Sicherheitsanweisungen aus, die im Zug als auch auf dem Schiff gültig hatten.

Am Bhf. Stralsund Rügendamm mussten wir halten, weil ein Regio noch auf dem Rügendamm war.
Wenige Minuten später fuhr dieser ein und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.


Es sind ehemalige Liegewagen der DSB, welche von Snälltaget (vormals Veolia) betrieben werden.


Wir fuhren am alten Haltepunkt Mukran Mitte vorbei …

… bis zum Personenbahnsteig, wo wir mit kreischenden Bremsen stoppten.
In Absprache mit dem Schaffner durften wir für wenige Minuten aus dem Zug steigen.

Ein Anblick wie ich ihn schon lange im Kasten haben wollte.

Das erinnert etwas an alte Zeiten, als noch reger Zugverkehr über die Linie geführt wurden.

Mit schrillenden Radsetzen und knarrenden Drehgestellen ging es langsam über einige Gleisbögen ...

… hinein in die „Sassnitz“.


Das Liege- kann bei Bedarf auch zum Sitzabteil umgebaut werden.


Wenig später wurden die Türen zum Eisenbahndeck verriegelt.

Die „Povl Anker“ wartete auf ihre Abfahrt nach Bornholm.


Einer der hinteren Aufenthaltsräume wurde mit neuen Sitzen ausgestattet.

Also die beiden Stempel mussten unbedingt mit rauf



Noch etwas aus TS-Zeiten.



Zwei Frachter mit Kurs gen Westen.


Die „Gryf“ aus Trelleborg war unser(e) Entgegenkommer(in) an Steuerbord.

Wie war das nochmal mit der Abgasnorm für die Ostsee ab 2015 ?!






Der Kapitän wies die Zugreisenden darauf hin, dass sie das Schiff über die Gangway verlassen müssten.
Wenige Tage vor meiner Fahrt hieß es auf der Hp des Zugbetreibers, dass ausgerechnet am 08. ein Teil des Zugverkehrs in bestreikt werden könnte.
Das hat sich nun doch bewahrheitet.



Also ab in den Ersatzverkehr. Es waren zwei Reisebusse.

Merkwürdiger Weise wurde der Zug trotzdem in Malmö (wenn auch etwas verspätet) angezeigt.
Wenig später wurde die Ankunft gelöscht. Der Zug kam doch nicht.
Stattdessen musste ich nach der nächsten Abfahrt nach Ystad suchen.
Dieser Ausflug war mir nur möglich, weil der 09.06. noch frei war. Also musste man morgen wieder in der Heimat sein.
Die 50-minütige Fahrt nach Ystad verging recht schnell. In den Zügen der Skanetrafiken gibt es gesonderte Abteile,
in denen telefoniere und reden nicht gestattet ist (siehe am Piktogramm).
So war es eine sehr angenehme Fahrt. Alle Reisenden, die sich in diesem Abteil nieder gelassen hatten, hielten sich an diese Richtlinie.
So etwas ist hierzulande teilweise unmöglich!

Da war sie auch schon, die „Polonia“. Mit ihr ging es nach einem kleinen Spaziergang zurück nach Polen.




Schließlich wurde es Zeit für den Check-in und dem Einsteig.





Die Außendecks der „Polonia“ sind sehr großzügig.







Der nächste Morgen vor dem Frühstück.



Die Frachtfähre „Jan Sniadecki“ im Morgenlicht.

In einem der Restaurants – es war Zeit fürs Frühstück.

Links im Bild erkennen wir den neuen LNG-Hafen von Swinoujscie.









Hier erkennen wir einen neuen Liegeplatz mit Gangway.


Ein gewisser Luxus ist es, wenn ein Zug fast vor dem Schiff hält


Mit dem Zug gings zunächst bis Szczecin (Stettin).
Die Fahrt verlief über die Insel Wolin und durch pommersche Wälder und dauerte ca. 2h.
In Stettin waren für den Umstieg 30min vorgesehen, bevor es mit dem Regio durch die Uckermark bis Angermünde ging.

Angermünde Bahnhof. Das Ziel in der Abfahrtsanzeige stimmt leider nicht ganz.

Ja, und mit dem EC stand dann die letzte Etappe der Rückfahrt an.
Also ich muss sagen, dass es eine wirklich toller Ausflug war.
Wann hat man den schon einmal die Möglichkeit mit einem Personenzug am Tage auf eine Fähre rangiert zu werden?
Auch die Fahrt mit der „Polonia“ war für mich was neues.
Beste Grüße
Hannes