Der einzige Beweis für irgend etwas (also ja oder nein) ist das im Auftrag der Werft erstellte Gutachten, welches die Steuerfluchts-Geschichte widerlegt. Alles andere sind pure Spekulationen ohne sachliche Grundlage. Wie deutlich soll man das denn widerlegen? Trotzdem entspricht es ganz klar der gängigen Meinung, dass dies der Fall ist. Es wird in der öffentlichen Diskussion häufig ja nicht einmal als Theorie oder Spekulation dargestellt, dass man damit Steuern sparen würde, sondern als erwiesene Tatsache. Einen Beweis dafür gibt es in meinen Augen nicht. Wo bleibt eigentlich das vor acht Jahren vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Gutachten?
Und solche Aussagen in Richtung "Meyer Werft verlegt Sitz nach Luxemburg" wie sind schlichtweg unwahr, der Sitz der Meyer Werft ist in Papenburg, war nie in Rostock und ist auch nicht in Luxemburg. Dies trifft nur auf den Mutterkonzern zu. Aber dies ist eben nicht die Meyer Werft. Auch wenn ich zugeben muss, dass es im Rest des Artikels dann korrekt steht.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/mey ... 81119.html
https://www.abendblatt.de/wirtschaft/ha ... mburg.html
https://www.mz.de/deutschland-und-welt/ ... rn-3063053
https://www.landtag-niedersachsen.de/dr ... 7-4875.pdf]
Dass man mit der Verlagerung des Konzernsitzes das Erfordernis eines Aufsichtsrates nach deutschem Recht verhindern wollte, kann man kritisieren, das sehe ich ein. Aber darum geht es bei der Debatte doch gar nicht.
Und ich sage es ganz deutlich, durch die Ereignisse in den Jahren 2015/16 und die hieraus entstandene Schmutzkampagne ist die Meyer Werft sehr stark in meinem Ansehen gestiegen, während ich dem Thema vorher noch deutlich gleichgültiger gegenüber gestanden habe. Meine Meinung zu dem Thema werde ich frühestens dann ändern, wenn das Gegenteil eindeutig bewiesen ist. In meinen Augen ist das schlicht Verleumdung. Erst recht in Anbetracht dessen, dass man dem erheblichen Druck aus Gesellschaft, Politik und Medien standgehalten hat.
Dass in der öffentlichen Diskussion weitestgehend unterschlagen wird wer der größte Profiteur des Neubaus der Friesenbrücke ist, obwohl dies eindeutig im Planfeststellungsbeschluss steht, hinterlässt auch einen gewissen Eindruck bei mir, auch wenn ich zugeben muss, dass dies der Geschäftsführung der Meyer Werft vermutlich ziemlich gleichgültig war und man rein aus Eigeninteressen seine Lobbyisten losgeschickt hat. Selbst den Anwohnern in Weener und Westoverledingen dürfte das nicht klar sein. Das Emssperrwerk hat auch einen weiteren Nutzen. Bei der Verbreiterung der Durchfahrt der Jann-Berghaus-Brücke ist die Sache hingegen klar, so weit ich weiss (aber immerhin sieht sie schöner aus als vorher). Und wer bietet eigentlich die (kostenlose!) Ersatzfähre an?
Der Absatz darf gerne gelöscht werden, wenn der hier unangebracht ist:
Wenn ich den Vergleich ziehen darf, ohne zu politisch werden zu wollen: Es wird, wenn ich das richtig verfolgt habe, von Politikwissenschaftlern so gesehen, dass die "Hetzkampagne" gegen Hubert Aiwanger ihn quasi als Opfer der Medien erschienen ließ und seine Partei deshalb so erfolgreich war, So ähnlich geht es mir mit der Meyer Werft. Was ich selbst von Hubert Aiwanger und den Freien Wählern halte, soll hier kein Thema sein und will ich nicht vertiefen.