Zwei Tage vor Abfahrt ging es nachmittags aus dem Büro direkt in den Zug. Bei der DB war auch noch recht kurzfristig ein Europa-Sparpreis-Ticket von Bremen nach Rotterdam und zurück in jeweils in ca. 4:45 Stunden für ca. 80 EUR inklusive Platzreservierungen zu haben. Auf der Hinfahrt wurde es eine Stunde mehr, da der IC Berlin – Amsterdam wegen Vandalismusschäden auf der Schnellfahrstrecke Berlin – Hannover eine Umleitung fahren musste. Aber egal, das ist der Sinn einer früheren Anreise, dass solche Hindernisse keine weitergehenden Probleme schaffen.
Nach Übernachtung und ein wenig Sightseeing suchte ich dann am nächsten Tag nachmittags zunächst das Immigration Office der Zeehavenpolitie/Hafenpolizei auf. Als ich das Gebäude betreten wollte, kamen mir zwei Polizeibeamte entgegen, die mich fragten, wohin ich möchte. Nach Erklärung kam dann die Frage, ob ich auf der HENRIKE SCHEPERS mitfahre. Meine Verwunderung darüber klärte sich später nach der Einschiffung auf: ich war dort vom Kapitän schon angekündigt worden. Im Gegensatz zur Ausreise nach Non-Schengen am Flughafen tippte die Polizeibeamtin am Schalter dann auch Passdaten in den PC und gab mir den Reisepass mit den Worten „you are on board“ zurück. An der Einfahrtskontrolle zum Hafen gab der Sicherheitsmitarbeiter meinen Namen dann in den PC ein, und da er dort offensichtlich erschien, ging es weiter aufs Schiff: Über einen vielleicht 1,50 m breiten Weg, links ein Zaun zum Fahrbereich der Containerbrücken, rechts das Hafenbecken, an einem anderen Schiff vorbei. Dann war ich an der Henrike Schepers angekommen. Nach 2 – 3 Minuten konnte ich mich bemerkbar machen und ein Mitglied der Besatzung nahm mich in Empfang und mir den Koffer für den Weg über die Gangway ab. Es folgten dann noch Vorstellung, Abendessen und Sicherheitseinweisung.
Am nächsten Morgen ging es los. Nach viel Text lasse ich hier jetzt Bilder sprechen:
In der Nordsee
Rotterdam Reede
Rotterdam Hafen aus der Ferne
Windpark Race Bank mit Offshore Support Vessel ACTA ORION und Errichterschiff SEA CHALLENGER
Übergang von der Nordsee in den Humber
Britisches Lotsenboot HUMBER JUPITER, aber nicht für die HENRIKE SCHEPERS bestimmt: beide Kapitäne, die das Schiff im zweimonatlichen Wechsel befehligen, haben die Berechtigungen, in Rotterdam, Hull und Tilbury ohne Lotse zu fahren
Immingham
Immingham
Auf der gegenüberliegenden Seite britische Landschaft im Rosamunde-Pilcher-Stil
Abendliche Abfahrt Richtung Süden
Abendliche Abfahrt Richtung Süden
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
Hull in Sicht
Vor der Hafenschleuse in Hull: sieht eng aus, das Schiff ist quasi in Schrittgeschwindigkeit hereingeglitten, in der Schleuse war zur Seite geschätzt > 1 m Platz. Anschließend wurde das Schiff um ca. 90 Grad gedreht, um an den Liegeplatz zu fahren, wie bei allen An- und Ablegemanövern ohne Unterstützung durch Schlepper. Nach dem Festmachen entgegnete der Kapitän auf meine Bemerkung, dass ich dass sehr eindrucksvoll fand, nur lapidar, dass er nur seinen Job gemacht hat und das eine Mischung aus Erfahrung und Training ist.
Eindrücke vom Schiff:
Cargodeck: links Nordsee (Freibord 2 m), oben Container, rechts Container
Ankerkette
Leinen
Container