Ein Seegebiet von ca 500NM Länge und 120-160 NM Breite. Im Norden der Jemen, im Süden Somalia.
Der gesamte Verkehr zwischen Europa und Asien fährt hier durch. Ein Schlaraffenland für Piraten. Hier können sie sich lukrative Brocken aussuchen. Wie auch Einbrecher vorgehen, vermeiden Piraten Risiko und schnappen sich kleine, langsame, niedrigbordige Schiffe.
Zum Schutz wurde ein Korridor geschaffen, um die Schiffe zu Konvois zu bündeln. Kriegsschiffen der ATALANTA Mission schützende Schifffahrt an den Flanken.
Wie auf dem Kartenausschnitt zu sehen, halten sich auch fast alle daran, nur nicht MV MAIRA XL und CC GEOR FORSTER. Nun entsprechen die beiden Schiffe nicht bevorzugte Beute der Piraten zu sein. Fast 20 kn Speed und 15m Bordhöhe bieten Schutz.
Das Achterschiff ist um fast 8m niedriger und dort hat der Captain 4 Feuerwehrschläuche mit Spritzdüsen installieren lassen, eine Seite zuvor habe ich darüber berichtet. Die Absicht, den Druck des Feuerlöschsystems zu prüfen, ist schlichtweg falsch. Nun stellt sich die Frage, wozu? Wollte er Mannschaft und oder Passagiere beruhigen? Stärke zeigen gegenüber den Piraten? Ich habe den Captain nicht gefragt, ich wollte keine ausweichende Antwort.
Einige Schiffe fahren mit bewaffneten Sicherheitsleuten, kenntlich gemacht durch die Angabe in der Spalte Dest:, wo normalerweise der Zielort steht.
Um 22:00 durchfahren wir den Korridor, ohne den Kurs zu ändern. Irgendwo befindet sich ein indisches Kriegsschiff, mal gehört über VHF Kanal 16, nicht auf dem Plotter auszumachen, sie schalten AIS aus.
Ein schöner Tag geht zu Ende, leider den Sonnenuntergang verpasst, zur Zeit des Abendessens.
Auch der Mond, hier noch prächtig, geht um 21:30 unter.