Die CC Georg Forster ist pünktlich am Nachmittag des 14. Oktobers eingelaufen. Um 18:00 holte uns ein vom Agenten beauftragter Spediteur am Hotel ab, er hatte eine falsche Liste mit für mich unbekannten Namen, falsches Schiff und falsches Datum. Nur auf seinem Smartphone waren die richtigen Daten vorhanden. Es stellte sich heraus, er hatte die Listen verwechselt.
Nach Ausstellen der Zutrittsausweise gelangten wir zum Liegeplatz der CC GEORG FORSTER.
Die Gangway, die in ca. 30° zum Deck führte, 28m lang, wirkt, sie führe ins Nirwana.
Relativ klein aber drahtig gebaute Filipinos schleppen unsere Koffer an Deck. Der 3. Offizier zeigt uns die Kammern. Wir treffen den 3. Passagier, der auch die Reise bis Hamburg gebucht hat.
Freundlich hat uns denn der Stuart empfangen und Abendessen serviert, obwohl er um 20:00 längs Feierabend hatte.
Die harte Matratze und immer wiederkehrende Geräusche von hart aufsetzenden Containern haben mich schlecht schlafen lassen.
15.10.
7 Containerbrücken strecken sich über das Schiff und entladen und beladen seit gestern unermüdlich Container. Knapp 5000
Container haben in Singapur den Standort innerhalb 24h gewechselt. Die Gesamtladung nach Europa sind 15000, davon 500 Leere, Spezialcontainer, die in Europa gebraucht werden.
Abfahrt sollte um 10:30 sein, hat sich dann doch bis 15:00 hingezogen, der Lotse saß ab 13:30 im Steuerhaus.
Das Schiff nutzt, auch für die Crew zugängig, Internet , gestellt von AIRBUS Defence and Space. Der Captain stellt die Zugangdaten her und startet das Guthaben mit 10 US$. Mails und Internet kosten 20 Cent/MB.
In der Straße von Malakka herrscht viel Durchgangsverkehr, es ist nicht einfach eine Lücke zu finden, um sich in den fließenden Verkehr einzufädeln, die Länge von 400 m machts, vom Captain bestens gemeistert.
Mit 18 kn gleiten wir durch Wasser, der Abendsonne entgegen. Keine Welle, die das Schiff bewegen könnte. Die Nacht beginnt mit einem Gewitter in der Ferne, Wetterleuchten, sonst nichts. Luft- und Wassertemperatur betragen 32°C.
Zum Abendessen gibt es Rippchen mit Sauerkraut, der Captain spendiert 1 Flache Rotwein.Ein schöner Tag auf See geht zu Ende.
16.10.
Ich habe sehr gut geschlafen. 2 Spiegeleier auf Toast, dazu Bacon zum Frühstück sind eine gute Grundlage für anstehende Aufgaben. Der Seekadett informiert über das Schiff und die dazu notwendigen Sicherheits- Aspekte, die sind gewaltig. Gut 2 h Rundgang haben das bestätigt.
Bei 55m Breite ist das Brückenhaus in den Räumlichkeiten großzügig aufgeteilt. Neben den Messen für Offiziere und Crew bietet der Bereich Aktivität eine Menge und sehr getrennt nach Offizieren, Crew und Passagiere. Den Fitnessraum benutzen alle gemeinsam, der Indoor Swimmingpool wird nur nach Anforderung gefüllt.
Was nicht zur Erholung dient, aber mal gebraucht werden kann, ist ein Überlebensraum schon bei der Möglichkeit eines Paratenangriffes. Es nennt sich Zitadelle und ist auf dem Hauptdeck positioniert. Bis auf den Captain, müssen sich alle dort aufhalten. Ausgestattet mit Decken, Trinkwasser, Raumkostnahrung und chem. Toiletten für die Zeitdauer von 1 Woche.